Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1110 - Killer-Katzen

1110 - Killer-Katzen

Titel: 1110 - Killer-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
denn?«
    »Kann ich nicht sagen. Sie ist eine Unperson für mich und auch für viele andere. Sie hängt an ihren verdammten Katzen und hat sie überall aufgelesen. Ich weiß auch nicht, was sie mit ihnen anstellt, aber hier im Ort bekommen wir allmählich Angst. Wir haben den Eindruck, nur von Katzen beobachtet und belauert zu werden. Überall hocken sie, verdammt noch mal.«
    »Nicht auf dem Gelände?«
    »Nein, nicht nur. Die werden freigelassen. Das gibt diese Miller zwar nicht zu. Aber ihre Tiere schleichen durch das Dorf. Die sind wahnsinnig gefräßig. Mäuse, Ratten, aber leider auch Vögel. Neuerdings sogar Hunde. Ich kann Ihnen sagen, diese Frau ist eine Person, für die ich keinen Ausdruck finde.«
    »Hat sie ihre Katzen nicht unter Kontrolle?«
    Ken, der Schlachter, schüttelte den Kopf. »Nein, Mister, das Gegenteil ist der Fall. Sie gehorchen ihr. Die Kontrolle ist da. Aber die Tiere tun auch, was sie ihnen sagt oder befiehlt. Das ist es eben. Die fressen ihr aus den Händen. Für mich ist sie selbst so etwas wie eine Katze auf zwei Beinen.«
    »Waren Sie schon bei ihr?«
    »Ja. Ich habe Fleisch geliefert. Katzen fressen Fleisch. Im Anfang war ich noch froh, die Reste loszuwerden. Ich bekam auch etwas Geld dafür. Aber das ist immer mehr geworden. Ihre Katzen haben sich auch vermehrt, und jetzt scheinen sie mir unersättlich zu sein. Sie haben selbst gehört, daß dieser Goran, auch ein widerlicher Typ, mir sogar gedroht hat. Am liebsten hätte ich ihn auf die Schlachtbank gelegt.« Er lachte und schüttelte den Kopf.
    »Wie konnte sie sich dort überhaupt niederlassen?« erkundigte sich Fay.
    »Wie? Ganz einfach. Sie hat das Gelände gekauft. Von unserem Dorf. Es gehörte zu uns. Es lag brach, und dann ist dieses Weib mit seinen Katzen gekommen und hat sich dort niedergelassen. Keiner war begeistert, aber sie hat es geschafft. Tierschutz hin Tierschutz her. Was zuviel ist, das ist zuviel. Wenn sie wenigstens die Viecher verkaufen würde, aber nein, sie behält sie nicht nur, es werden auch immer mehr. Viele von ihnen stromern hier in Blakenhall herum. Eine Bekannte ist schon von den Viechern angegriffen worden. Es kommt noch so weit, daß wir hier auswandern müssen, um den Katzen die Herrschaft zu überlassen. Aber fahren Sie hin, und machen Sie sich selbst ein Bild von Brenda Miller. Dann werden Sie erkennen, daß ich recht habe. Mich wundert es, daß sie noch nicht miaut und sich noch normal unterhalten kann.«
    »Danke für die Aufklärung«, sagte ich. Mir fiel noch etwas ein. Bevor sich der Metzger abwandte, sprach ich ihn auf den Kinderwagen an. »Gehört der zu Ihnen?«
    »Ja, darin liegt mein Sohn. Meine Frau ist nach Natwich gefahren, um etwas zu besorgen. Der Kleine steht da recht gut. Vor allen Dingen in der Sonne.« Er drehte sich zu einem Fenster um. »Wenn ich hinausschaue, kann ich ihn sehen und…« Mitten im Satz brach er ab und schüttelte den Kopf.
    »Ist was?« fragte ich.
    »Nein oder doch.«
    »Was denn?«
    »Mein Sohn scheint erwacht zu sein. Jedenfalls sehe ich, wie sich das Kissen bewegt und auch der Wagen. So heftig habe ich das nie erlebt.« Er fürchtete sich plötzlich, Bevor wir etwas tun konnten, rannte er an uns vorbei auf den Ausgang zu.
    Auch wir verließen das Schlachthaus. Ich machte mir zwar meine Gedanken, aber das Schlimmste wollte ich nicht befürchten.
    Ken rannte bereits über den Hof. Ich schaute auf seinen Rücken. Er würde den Kinderwagen vor uns erreicht haben und blieb plötzlich stehen, als hätte man ihn brutal gestoppt.
    Er blickte in den Wagen, warf plötzlich die Arme hoch und riß dann seinen Mund auf. Wir hörten den Schrei. Zugleich taumelte er zurück, bückte sich und schlug die Hände vors Gesicht.
    Ich flog förmlich über den Boden hinweg. Die Furcht um das Kind war wie eine Peitsche. Vor dem Wagen stoppte ich rutschend und prallte noch gegen den Griff, so daß der Kinderwagen leicht schaukelte.
    Ich starrte hinein.
    Das große Kissen war zerwühlt.
    Okay, das nahm ich hin, aber nicht die Katze, die pechschwarz auf dem Kopfkissen saß, mich mit ihren gelben Augen anfunkelte und böse fauchte…
    ***
    Ich dachte sofort an das Kind. Sein Oberkörper war nicht zu sehen, und sein Kopf auch nicht. Er mußte unter dem Körper der Katze vergraben sein.
    Ich packte zu, und das Tier sprang zugleich. Es streckte sich, als es aus dem Wagen hervorschoß. Es wurde plötzlich sehr groß, und die Schnauze hätte meine Brust oder sogar die Kehle getroffen,

Weitere Kostenlose Bücher