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1110 - Killer-Katzen

1110 - Killer-Katzen

Titel: 1110 - Killer-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aussehen, als hätten wir zufällig den gleichen Weg.
    Hätte ich im Auto vor uns gesessen, hätte ich das nicht geglaubt. Auch der Fahrer oder die Fahrerin dachten sicherlich so, aber das machte uns nichts. Wenn Brenda Miller nicht selbst fuhr, dann sicherlich ihr Helfer Goran, vor dem man uns gewarnt hatte.
    Der Wagen fuhr direkt in das Dorf hinein. Es war kein so vergessener Ort, wie man ihn in manchen Gegenden von Cornwall und Wales findet; hier sah alles recht schmuck aus. Gepflegte Häuser, keine schmutzigen Straßen, auch die schmaleren Seitenstraßen waren sauber. Die Kirche mit ihrem hohen Turm, die kleinen Gärten, die schon eine sommerliche Blüte zeigten.
    Der Ort wirkte wie herausgeputzt, aber davon ließ ich mich nicht täuschen. Oft genug hatte ich erlebt, daß jenseits der Fassade das Grauen lauerte.
    Wir blieben hinter dem Fahrzeug und sahen es links ranfahren und dort stoppen.
    Auch wir hielten, blieben aber noch sitzen und schauten zu, was vor uns passierte. Die Tür schwang auf, und es verließ nicht Brenda Miller das Auto, sondern ein Mann mit dunklen Haaren, die recht zottig um seinen Kopf herumhingen. Er trug eine dunkle Jacke und dazu eine helle Hose. In der rechten Hand hielt er einen gelben Plastiksack. Bevor er sich in Bewegung setzte, schaute er sich noch einmal um. Sein Blick streifte auch über unser Fahrzeug. Mit keiner Geste gab er zu erkennen, ob er uns als gefährlich einstufte oder nicht.
    »Das muß dieser Goran sein, John«, flüsterte Fay. »Ein schrecklicher Kerl.«
    »Man kann die Menschen nicht nur nach dem Äußeren beurteilen.«
    »Das weiß ich auch. Aber wenn ich ihn sehe, bekomme ich schon Magen drücken und eine Gänsehaut.«
    »Wir werden es herausfinden.«
    Der Mann betrat einen mit Pflastersteinen bedeckten Gehsteig und ging auf ein Haus zu, das an der Ecke stand. Wir hatten es nicht genau erkannt, aber es war eine Scheibe zu sehen, die schon der eines Schaufensters glich.
    Wenig später war der Mann verschwunden. Dann verließen auch wir den Rover.
    »Willst du mit ihm sprechen, John?«
    »Kann sein. Zunächst möchte ich zuschauen, was er vorhat und wohin er gegangen ist.«
    »Das sieht wie ein Geschäft aus.«
    »Es ist auch ein Geschäft«, erwiderte ich. Wir waren mittlerweile einige Schritte vorgegangen und konnten jetzt in das Schaufenster hineinblicken.
    Es gehörte zu einer Metzgerei. Das Fleisch lag dort in Schalen. Zumeist Rind und Lamm, nur wenig vom Schwein. An Haken hingen auch einige Würste, aber das alles interessierte uns nicht. Für uns war wichtiger, wo dieser Mann hin verschwunden war, denn im Geschäft befand er sich nicht. Dort sahen wir nur eine Kundin, die sich von einer älteren Frau bedienen ließ.
    Fay schaute sich um. »Wo ist er denn?«
    »Hier«, sagte ich und deutete auf eine Holztür. Sie schloß eine Gasse ab, die neben der Metzgerei parallel zur Hausseite wahrscheinlich zu einem Hinterhof führte.
    »Ja, und was macht er da?«
    »Das werden wir sehen.« Ich drückte die Tür auf und sah, daß ich mit meiner Vermutung recht behalten hatte. Am Ende dieser schmalen Zufahrt breitete sich tatsächlich ein Hinterhof aus. Von ihm wehte uns der typische Geruch einer Schlachterei entgegen. Eine Mischung aus kaltem Fleisch und Blut.
    »Hier kann sich niemand wohlfühlen«, flüsterte Fay.
    »Das sollst du auch nicht.«
    Ich war vorgegangen. Sie blieb dicht hinter mir und schaute sich des öfteren um. Außer grauen Wänden war nichts zu sehen.
    Die Sonne war wieder hervorgekrochen und schickte ihre Strahlen auch in den Hinterhof hinein.
    Dort malte sie die triste Gegend heller ab und schien auch auf einen Kinderwagen, der mir in dieser Gegend wie verloren oder vergessen vorkam.
    Es sah mehr aus wie eine Wiege, denn das Dach aus weißem Stoff war hochgezogen worden, damit es den Kopf des Kindes schützen konnte.
    Fay schaute in den Wagen hinein. Als sie sich wieder aufrichtete, lächelte sie. »Der Kleine ist niedlich.«
    »Ist es ein Junge?«
    »Ich gehe mal davon aus.«
    Aus einem Anbau, der sehr grau aussah und bei dem eine Tür offenstand, drang Musik. Dazwischen hörten wir die hämmernden und klatschenden Laute, die entstanden, wenn Knochen zerhackt und Fleisch plattgeschlagen wurde.
    »Willst du da hinein?«
    »Ja.« Ich schaute mir den Anbau noch einmal an. Aus einem Schornstein auf dem Dach drang grauer Rauch hervor. Hier gab es nichts Grünes. Die Mauern nahmen mir den Blick auf die Umgebung.
    Ich hätte diesen Ort auch ebenso in einer

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