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1110 - Killer-Katzen

1110 - Killer-Katzen

Titel: 1110 - Killer-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wäre ich nicht schneller gewesen.
    Meine rechte Faust schoß vor. Sie traf das Gesicht der Katze. Das Tier jaulte schrecklich auf und fiel zu Boden. Es überkugelte sich dort, aber es entging meinem Tritt durch eine schnelle Bewegung und lief leicht benommen und taumelnd davon.
    Ich nahm nicht die Verfolgung auf, weil ich mich um das Kind kümmern wollte. Der Vater war schneller. »Simon!« schrie er und faßte in den Wagen.
    Für einen Moment verwehrte er mir den Blick auf das Kind. Ich hoffte nicht, daß er ein blutendes Etwas hervorholte. Die schlimmsten Befürchtungen trafen nicht ein. Seinem kleinen Sohn war nichts passiert. Nur einige dunkle Katzenhaare klebten auf seiner hellen Strickjacke. Er begann zu weinen. Ken streichelte ihn, uns hatte er zunächst vergessen.
    »Menschen!« flüsterte mir Fay zu. »John, die gehen sogar an Menschen heran. Das war bestimmt dieser Goran. Er hat sie mitgebracht, und er wollte sich rächen.«
    »Da könntest du recht haben.« Ich suchte die Katze, doch sie hatte ein Versteck gefunden und war verschwunden.
    Ken legte seinen Sohn wieder in den Wagen. Dann fuhr er hoch und herum. Er war außer sich. In seinen Augen schimmerten Tränen. »Verdammt!« schrie er. »Wo ist das Biest? Wo? Ich hole ein Messer und schneide es in Stücke!«
    Er wollte tatsächlich wegrennen, aber ich hielt ihn fest und zog ihn an der Schulter zurück. »Beruhigen Sie sich, Ken, die Katze ist verschwunden. Sie wird Ihrem Sohn nichts mehr tun.«
    Er schnappte nach Luft. Sein rundes Gesicht war hochrot angelaufen. Er wirkte in diesem Moment wie ein Amokläufer, der nur eben eine Pause eingelegt hatte.
    »Bitte!«
    Er fuhr mit der linken Hand über sein Gesicht. Im Wagen lag Simon und weinte. Fay nahm sich seiner an. Sie schaukelte ihn sanft, und Ken warf ihr nur einen kurzen Blick zu. Ansonsten ließ er sie gewähren.
    »Okay, und wer seid ihr? Gehört ihr auch zu dieser Frau? Habt ihr die Katze mitgebracht und in den Wagen gesetzt?«
    »Unsinn!« fuhr ich ihn an. »Wir sind aus anderen Gründen nach Blakenhall gekommen.«
    »Ach ja?!«
    Er war noch immer nicht überzeugt. Deshalb holte ich meinen Ausweis hervor, damit er keine falschen Schlüsse mehr ziehen konnte. Er hatte Mühe, den Text zu entziffern, und ich half ihm dabei.
    »Ich bin von Scotland Yard und bestimmt nicht zum Vergnügen bei Ihnen, Ken.«
    Der Schlachter stieß die Luft durch die Nase aus. Sein Gesicht nahm wieder einen normalen Ausdruck an. »Das ist schon okay«, sagte er leise. »Aber es war plötzlich zu schlimm für mich. Erst dieser Goran, dann Sie und mein Junge.« Er senkte den Kopf und starrte auf seine blutverschmierte Schürze. »Verdammt noch mal, was ist hier eigentlich los? Was läuft in unserem Kaff ab?«
    »Darum brauchen Sie sich nicht zu kümmern, Ken. Ich werde das regeln.«
    »Und wie?«
    »Indem ich mir diese Brenda Miller anschaue.«
    »Ach so, ja. Sind Sie ihretwegen hier?«
    »Jetzt schon.«
    »Was soll das heißen?«
    Ich hatte keine Lust mehr, mich noch länger hier aufzuhalten und nach Erklärungen zu suchen. »Es wird besser sein, Ken, wenn Sie sich um ihren Sohn kümmern. Sonne hin und Sonne her, bringen sie ihn in Sicherheit.«
    »Ha, darauf können Sie sich verlassen. Ich lasse ihn keine Sekunde mehr allein.«
    »Das ist gut.«
    »Ich werde ihn auch mit ins Schlachthaus nehmen. Das muß eben so sein. Ich will ihn nicht im Geschäft lassen und auch nicht in der Wohnung. Da ist er nicht mehr sicher.« Er ließ seinen Blick über den Hof schweifen. »Die verdammten Katzen können überall auftauchen. Die finden jedes Loch.«
    »Tun Sie das.«
    Er wies mit dem rechten Zeigefinger auf mich. »Und was ist mit Ihnen? Wollen Sie tatsächlich zu dieser Miller hinfahren?«
    »Und ob.«
    »Ich war schon mal da!« sagte er leise.
    »Wunderbar.«
    »Das sagen Sie. Nichts ist wunderbar. Diese Frau ist nicht normal. Aus ihr wäre besser eine Katze geworden als ein Mensch. Ich spreche jetzt nicht vom Gehege. Sollten Sie in ihr Haus gelassen werden, dürfen Sie sich nicht wundern. Es ist praktisch an das Gehege angeschlossen, und die Katzen können sich sehr frei bewegen. Das heißt, man findet sie auch im Haus. Sie sitzen überall. Es gibt keinen Platz, den sie nicht eingenommen haben. Auf den Stühlen, auf den Möbeln, in der Küche, in den Betten, die sind überall. Und sie beobachten jeden Besucher. Die lassen Sie nicht aus dem Blick.«
    »Danke für die Warnung, Ken. Aber was ist mit diesem Helfer, der sich Goran

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