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1110 - Killer-Katzen

1110 - Killer-Katzen

Titel: 1110 - Killer-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Käfig war leer.
    »Der ist für dich!« flüsterte Goran ihr zu.
    Fay hatte es geahnt, aber sie wollte es nicht akzeptieren. »Warum?« flüsterte sie. »Warum soll ich in diesen Käfig? Was habe ich euch getan?«
    »Es ist ihr Wille«, sagte Goran und öffnete mit einem flachen Schlüssel das schmale Schloß.
    »Wessen Wille?«
    »Bastets.« Er fügte nichts mehr hinzu. Beide Hände umfaßten Fays Taille.
    Dann wurde sie nach vorn gestoßen und fiel gegen die Tür, die unter dem Gewicht nachgab.
    Mit einem so heftigen Stoß hatte sie nicht gerechnet. Fay taumelte in den Käfig hinein und hatte Glück, daß sie das Gleichgewicht behielt und sich auf den Beinen halten konnte. An der gegenüberliegenden Wand, an der sich dicht unter der Decke ein lukengroßes Fenster befand, stützte sie sich ab.
    Goran zerrte die Tür wieder zu. Danach schloß er wieder ab. Fay konnte es noch sehen, weil sie sich vor der Wand abgestoßen und gedreht hatte.
    Goran stand jetzt hinter dem Maschendraht. Über ihm gab die letzte Lampe ihr spärliches Licht ab.
    Es reichte aus, um sein Grinsen sehen zu können.
    Fay schaute sich um. Sie wußte, daß Goran darauf wartete, etwas von ihr zu hören. Den Gefallen tat sie ihm nicht. Sie wollte nicht flehen. Sie wollte auch nicht weinen oder schreien. Sie hatte schon viel durchgemacht und war praktisch durch das Wohnen in der Leichengasse gestärkt worden.
    Der Boden ihrer kleinen Zelle, die mehr lang als breit war, sah nicht eben sauber aus. Auf den Fliesen zeichneten sich feuchte Flecken ab. Ein Futternapf stand in der Ecke und daneben eine Schale mit einer Wasserpfütze.
    Fay ging so weit vor, bis sie das Gitter der Tür beinahe erreicht hatte. Dort blieb sie dann stehen und schüttelte den Kopf, während sie den Draht umklammerte.
    »Bitte, was ist denn jetzt? Ich…«
    »Pssst…!« zischte Goran. Er grinste wieder scharf und drehte sich von der Tür weg. Fay sah ihn im Gang verschwinden. Sie wollte auf das Geräusch seiner Schritte achten, um herausfinden zu können, wie weit er wohl ging, doch schon Sekunden später hörten die Geräusche auf.
    Dafür nahm sie etwas anderes war.
    Klack, klack, klack…
    Zuerst leise, dann immer lauter. Bis sie an der linken Trennwand der Zelle nach unten schaute und sah, daß sich dort durch irgendeinen Mechanismus eine Klappe geöffnet hatte, die auch offenblieb und nicht wieder zufiel.
    Sie wußte, was das zu bedeuten hatte.
    Der Weg für die großen Katzen in ihre Zelle war frei. Und sie war sicher, daß sie auch kommen würden.
    Fay hörte etwas. Nicht mehr Goran, der sich zurückgezogen hatte. Jetzt drangen andere Laute an ihre Ohren, die mit menschlichen Schritten nichts mehr gemein hatten.
    Es war ein Schleifen und zugleich ein leises Tappen. Aber sehr regelmäßig, und sie wußte, daß dieses Tappen von Katzenfüßen stammte. So konnte sich Fay ausrechnen, wann die erste Katze ihr Gefängnis erreicht hatte.
    Sie fieberte. Ihre Blicke irrten umher. Fay suchte nach einer Chance, der Zukunft zu entkommen, die man ihr zugedacht hatte. Sie warf sich gegen das weiche Gitter, dessen Draht zwar nachgab, nicht aber die beiden Querstreben, die ihm zusätzlichen Halt verliehen.
    Da kam sie nicht raus.
    Sie ging wieder zurück und drehte sich dabei.
    Der Blick fiel nach unten. Zuerst sah sie nur die Bewegung an der Klappe. Einen Moment später schob sich das dreieckige Gesicht mit den hochstehenden Ohren durch die Lücke. Es blieb zunächst nur beim glatten Kopf der Katze, deren Augen bläulich funkelten. Darin hatten sich zahlreiche Reflexe gesammelt, und eine kleine Zunge huschte über die Konturen des Mauls.
    Sie witterte. Sie streckte den Kopf weiter vor und mußte Fay gesehen haben, die mit dem Rücken an die Wand gepreßt dastand, unfähig, sich zu bewegen. Eigentlich wäre eine Katze kein Problem für sie gewesen, aber diesem großen Tier traute sie nicht. Es mußte sich schon zusammendrücken, um durch die Öffnung zu passen.
    Dann stand sie vor der Frau!
    Fay verkrampfte sich. Das Tier besaß eine fahle Hautfarbe, die einen Stich ins Gelbliche aufwies.
    Ein glatter Oberkörper, wie mit Öl eingerieben. Die sich bewegende Zunge, das Anheben des Kopfes, das Visieren des neuen Ziels.
    All das kam zusammen und erhöhte bei Fay noch den Angstfaktor. Längst war ihr Rücken und auch der übrige Körper schweißnaß geworden. Mancher Schweißtropfen rann wie eine eiskalte Kugel vom Nacken hier ihren Rücken hinab.
    Eine logische Erklärung gab es für sie

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