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1111 - Der Maskenmann

1111 - Der Maskenmann

Titel: 1111 - Der Maskenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Wellenkämmen und wurden mit jedem Schlag immer näher an ihn herangeschoben. Er würde diesem Grauen nicht entwischen können und später so aussehen wie der Maskenmann, der bisher nicht eingegriffen hatte.
    »Geh!« schrie Melody.
    Halb liegend, halb kniend schüttelte der junge Polizist den Kopf. »Ich… ich… kann doch nicht.«
    Der Maskenmann kam. Zusammen mit Melody. Beide blieben dicht beieinander. Sie brauchten nur wenige Schritte, um David zu erreichen. Es war Melody, die sich bückte. Ihr Begleiter schritt in den See hinein und den Kugeln entgegen, die für die Amöbe nichts anderes als kleine Spione waren.
    Er bückte sich und hob zwei von ihnen auf. Er drückte sie in sein Gesicht, das weich wie Pudding war. Dann drehte er sich herum. Dabei schaute er über die neben David gebückt und schon im Wasser stehende Melody hinweg.
    Er sah das Ufer.
    Er sah die Bäume, den anderen Bewuchs. Er sah die Blockhütte und auch die beiden Männer, die mit schnellen Schritten die Böschung hinabeilten.
    »Los!« schrie Melody in diesem Augenblick. »Ab mit dir. Rein in den See!«
    »Nein, das wird nicht geschehen!«
    ***
    Ich hatte diesen einen Satz gerufen, und Melody Scott damit einen Schock versetzt. Sie hatte Cole schon angehoben gehabt. Jetzt ließ sie ihn fallen, und er klatschte wieder hinein in das Wasser am Ufer.
    Sie drehte sich um.
    Wir waren mittlerweile nähergekommen und stehengeblieben. Suko hielt seine Waffe in der Hand, und auch ich hatte die Beretta gezogen, in deren Mündung Melody starrte.
    Ich sah sie zum erstenmal und konnte mich nur wundern. Sie war eine junge, hübsche Frau, ein frisches Wesen, auch wenn es etwas übertrieben klang. Daß aus ihr eine Helferin dieser verdammten Amöbe hatte werden können, war nicht zu fassen.
    Auch den Maskenmann sah ich zum erstenmal. Er war der primäre Versuch einer Kreatur der Finsternis so etwas wie ein Menschdasein zu schaffen.
    Nur war er von einem richtigen Menschen noch weit entfernt. Neben mir bewegte sich Suko. Ich schaute ebenso wie Melody zu, wie er die Dämonenpeitsche mit der freien Hand hervorholte und den Kreis schlug, damit die drei Riemen freie Bahn hatten.
    Sein Plan stand fest. Er würde den Maskenmann mit der Peitsche attackieren.
    Aber Suko nickte mir zu, denn er ahnte, was ich vorhatte und ließ mir den Vortritt.
    »David, komm her!«
    Er hatte mich gehört, doch er reagierte nur schlapp und bewegte mühsam den Kopf.
    Anders die Frau. »Nein, er bleibt! Er gehört zu mir. Er gehört zu uns. Zu einer neuen Generation von Menschen, zu einer phantastischen Evolution, wie sie nie zuvor da war.«
    »Tut mir leid, aber die wird es nicht geben«, sagte ich.
    Melody Scott nahm weder mich noch Suko ernst, wie ihr Lachen bewies. Zugleich wirkte sie überrascht, als sie fragte: »Bist du wahnsinnig, du Mensch mit der lächerlichen Waffe? Willst du dich der neuen Evolution in den Weg stellen?«
    Ich schüttelte den Kopf. Zwar war die Lage nicht geklärt, doch sie hatte sich so geändert, daß ich einigermaßen zufrieden sein konnte, denn es hatte keine neuen Opfer gegeben. Meine Stimme klang bei der Antwort ruhig und wie beschwörend. »Die Evolution braucht keine Erneuerung zu erfahren«, sagte ich. »Sie ist trotz aller Fehler so gut verlaufen, daß wir uns nicht beschweren können.«
    »Irrtum!« Melody trat hart mit dem rechten Fuß auf. »Es muß eine Veränderung geben. Es ist einfach so. Das weiß ich. Und es wird auch dazu kommen. Der neue Begriff heißt Zukunft. Nur wird sie anders sein, als es sich die Menschen vorstellen. Ich darf es erleben, denn ich stehe an der Schwelle.«
    Suko, der recht lange geschwiegen hatte, deutete auf den Maskenmann. »Soll sie so aussehen?« höhnte er. »Müssen sich die Menschen später verstecken, weil sie…«
    »Nein!« giftete Melody ihn an. »Nein, verdammt noch mal! Das ist erst der Beginn, verstehst du das? Es geht weiter. Er wird nicht mehr bleiben. Es werden völlig neue Personen entstehen.« Sie schaute auf das Wasser. Wir waren für einen Moment vergessen, denn ihr Gesicht nahm einen verklärten Ausdruck an. »Dort liegt sie noch versteckt. Das Leben ist aus dem Wasser gekommen, sage ich euch, und es hat sich im Wasser erneuert. Es hat etwas überlebt, aus dem sich die neuen Menschen formen. Versuche sind gemacht worden. Informationen hat sich das Wesen bereits geholt. Es schickte seine Boten aus. Die Kugeln wissen genau, was sie zu tun haben und wozu sie da sind. Es wird keinen geben, der

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