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1111 - Der Maskenmann

1111 - Der Maskenmann

Titel: 1111 - Der Maskenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dann mußte es jemand im See geben, der sie verfolgte und letztendlich ihr Leben wollte.
    Erkennen allerdings konnte sie nichts. Das Wasser blieb undurchsichtig. Sie verfolgte nur die beiden Körper, die sich regelrecht durchpflügten, um so rasch wie möglich das rettende Ufer zu erreichen.
    Sie schafften es. Erschöpft krochen sie aufs Trockene, was Melody mit einem Fluch kommentierte, den David nicht von ihr erwartet hätte. So hätte auch ein alter Matrose fluchen können.
    »Du ärgerst dich, wie?«
    »Noch ist nichts verloren.«
    David ignorierte die Antwort. Er verfolgte seine eigenen Pläne und sagte: »Ich möchte nicht, daß wir hier noch lange bleiben. Es gefällt mir nicht. Laß uns zurück nach Youldon gehen. Dort können wir alles bereden.«
    »Nein, wir bleiben!« Bei dieser Antwort hatte Melody den jungen Mann angeschaut, als wollte sie ihn töten.
    »Du bist verrückt!«
    »Und du wirst auch nicht gehen!«
    »Keine Sorge, ich bleibe bei dir.«
    Sie lächelten wieder und deutet abermals auf das Wasser. »Siehst du die Kugeln, David?«
    »Sie sind ja nicht zu übersehen.«
    »Wir bekommen Besuch.«
    »Ach, wie nett. Wieso Besuch? Was ist denn das für ein Zeug, das da seinen Weg findet?«
    »Er kundet es aus.«
    »Der Maskenmann?«
    »Unsinn. Das Wesen, das alles beherrscht und nach Millionen von Jahren im Versteck, jetzt endlich die Chance hat, wieder ins Freie zu gelangen. Das ist es. Aber der Maskenmann gehört dazu.«
    Was Melody Scott gesagt hatte, war mehr als unglaubwürdig. Und doch nicht unwahrscheinlich.
    David glaubte es, und er schaute dorthin, wo die beiden Kollegen aus London am Ufer saßen und sich von den Strapazen ausruhten.
    »Hüte dich davor, ihnen ein Zeichen zu geben. Dann bist du gleich tot!«
    David glaubte, sich verhört zu haben. Bisher hatte er alles hingenommen, was Melody ihm gesagt hatte. Nun brach bei ihm der Damm. Das wollte er nicht mehr akzeptieren. Er schüttelte den Kopf.
    »Was hast du gesagt?« hauchte er. »Du… du… hast mich mit dem Tod bedroht?«
    »Ja!« erwiderte sie eiskalt.
    »Du würdest mich töten?«
    »Nein, nicht ich, sondern er!« Sie wies an ihm vorbei, und David Cole wußte in diesem Moment, daß sie nicht geblufft hatte.
    Er drehte sich.
    Jetzt stand der Maskenmann vor ihm!
    ***
    Es gab keine Dunkelheit mehr um ihn herum, die ihn schützte. In all seiner phantomhaften Scheußlichkeit und Fremdheit stand er vor den beiden, und er trug auch keinen Mantel mehr und keinen Hut mit breiter Krempe. Diese Attribute des Menschseins hatte er abgelegt. Er war nur noch eine dichte, pechschwarze Gestalt mit einem Gesicht, in das mehrere unterschiedlich große Kugeln hineingesteckt worden waren und so etwas wie die typischen Gesichtsmerkmale nachbilden sollten.
    Die Augen, die Nase, den Mund.
    Bei dieser Entdeckung mußte der junge Polizist an die beiden Skelette denken, die man gefunden hatte. Er konnte sich leicht vorstellen, daß der Maskenmann auch dafür die Verantwortung trug. Ob er so etwas wie ein Menschenfresser war?
    Ihm war der Gedanke gekommen, doch er wollte ihn nicht weiter verfolgen, weil er einfach zu schrecklich war.
    Melody mischte sich ein. »Erkennst du ihn?«
    »Nein, das ist…«
    »Doch, das ist er. Das ist Jerry Randall. Der Jerry Randall, den ich liebe und geliebt habe, auch wenn er jetzt anders aussieht. Ich weiß, daß du dir Hoffnungen gemacht hast, aber du wolltest nicht auf mich hören und bist immer in meiner Nähe geblieben. Das ist nicht gut gewesen, David. Du hast meine Warnungen in den Wind geschlagen, und das wirst du bereuen.«
    Er konnte nicht sprechen. Es war einfach zu ungeheuerlich, was man ihm da sagte. Es war einfach zu unwahrscheinlich und unglaublich.
    Deshalb schüttelte er den Kopf und sagte mit krächzender Stimme. »Nein, das glaube ich einfach nicht.«
    »Welche Beweise willst du noch haben?«
    »Verdammt!« fuhr er Melody an. »So etwas kannst du nicht zulassen! Das ist doch der reine Wahnsinn. Du kannst ihm doch nicht dein Leben so einfach geben.«
    »Es ist nicht nur er. Er wird mich mitnehmen.«
    »Ja? Wohin denn?«
    »Zu seinem Herrn und Meister, aus dem er entstanden ist. Er ist ein Teil von ihm. Sein Herr lebt schon seit Millionen von Jahren. Er hat ihn zu sich geholt. Verstehst du das?«
    »Das will ich nicht verstehen. Ich weiß nur, daß in dieser Welt kein Platz für so etwas ist.« David merkte, daß er Melody nicht mehr auf seine Seite ziehen konnte. Zumindest nicht in diesen so fürchterlichen

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