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1111 - Die Macht der Elf

Titel: 1111 - Die Macht der Elf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versuchte Gucky zu springen, und wieder raste eine Welle des Schmerzes durch seinen Körper. Der Schutzschirm flackerte bedrohlich unter der Reibungsbelastung. Kein Außendruck kam durch, aber dafür war nun etwas in Guckys Bewußtsein, das es schier auseinander zu sprengen drohte. Der Ilt hörte die eigenen Schreie nicht mehr. Ein letzter klarer Blick nach oben zeigte ihm, daß von dem Segel nichts mehr zu sehen war, geschweige denn von Les.
    Dann war nur noch Schwärze, die sich um ihn schloß.
     
    *
     
    Zeron wußte nicht, wie er es geschafft hatte, sich an das Segel heranzumanövrieren, als er plötzlich an dem etwa drei Meter langen, beindicken Strang hing, an dem das Anhängsel aufgehängt war. Er hatte die Arme um den Strang geschlungen und wartete darauf, daß das Hämmern in seinen Schläfen aufhörte. „Er rief nach Gucky und erhielt keine Antwort. Er versuchte, in dem gähnenden Schlund unter sich etwas von dem Ilt auszumachen - es war sinnlos.
    Erst allmählich kam ihm zu Bewußtsein, daß er nun wirklich allein war, ein Nichts in der Atmosphärehölle von Gucklon. Seine Gedanken jagten sich. Hatte er sich seit dem Moment, in dem Gucky so urplötzlich abstürzte, wie in einer Trance befunden und nur rein instinktiv gehandelt, so brach jetzt die ganze Verzweiflung über ihn herein.
    Er konnte Gucky nicht helfen, vielleicht konnte das niemand mehr. Und falls nicht ein Wunder geschah: Wie kam er selbst wieder zurück in den Weltraum und zur BASIS?
    Was nützte es ihm nun, daß er fast nur noch die Hand nach dem Armadamonteur auszustrecken brauchte?
    Armadamonteur!
    Zeron kam sich wie ein erbärmlicher Verräter vor, als er das Anhängsel des Segels mit immer größerem Interesse musterte und sich klarmachte, daß er mit Hilfe des Gravo-Aggregats sehr wohl ohne fremde Hilfe in den freien Raum gelangen konnte. Jede Minute des Zögerns konnte alle Hoffnungen Perrys auf Armadaflammen endgültig zerstören.
    Hoffnungen, über deren Erfüllung er in diesem Augenblick vielleicht entschied.
    Er fühlte sich hin und her gerissen und kam schließlich zu einem Kompromiß, der ihn zwar nicht mit dem Schicksal versöhnen konnte, Gucky aber die Chance einräumte, zu ihm zu stoßen, falls er lebte und wieder die Kontrolle über sich gewann.
    Les ließ sich an dem Strang herunter, bis er neben dem Roboter schwebte. Nur mit der linken Hand hielt er sich fest. Er war etwas enttäuscht, denn alles Mögliche hatte er am unteren Zipfel des Segels zu finden erwartet - nur keinen Allzweckrobot der Endlosen Armada.
    Es ist kein normaler Armadamonteur! durchfuhr es ihn, als er genauer hinsah. Dabei vergaß er nicht, mit voller Sendekapazität nach Gucky zu rufen.
    Es handelte sich um den bekannten Typ mit einem nach allen Seiten beweglichen, kurzen Rumpf mit rundem Querschnitt. Nach oben und unten deckten ihn Spitzkegel ab, auf denen ein oder mehrere Goon-Blöcke saßen.
    Diese kleinen Antriebsblöcke fehlten hier ebenso wie die normalerweise aus dem Rumpf ragenden Greifarme, Tentakel oder Spiralglieder, mit denen Armadamonteure je nach Größe und Funktion ausgerüstet waren.
    Was Les vor sich hatte, war ein Rumpf ohne jedwede Extremitäten - ein Torso. Die Öffnung, aus der die Greif arme hätten herausragen müssen, war als dunkles Etwas zu erkennen, das Zerons Blick nicht durchdringen konnte.
    Les sah sich immer und immer wieder vergeblich nach Gucky um, dann an dem Strang hinauf zum unteren Zipfel des Segels. Das ganze Gebilde konnte er unmöglich aus dieser Atmosphäre herausbringen. Mit etwas Glück aber mußte es gelingen, den Torso zu lösen und mitzunehmen.
    Jetzt schätzte Zeron die Stärke der wulstförmigen Randverdickung auf etwa zehn Meter. Über die Dicke des Segels selbst war er sich nach wie vor im unklaren.
    Er wartete noch weitere zwei Minuten, bis er die innere Anspannung nicht mehr ertrug, und er haßte sich selbst, als er das Vibratormesser aus der Montur zog und an den Haltestrang setzte.
     
    *
     
    Irgend etwas drängte explosionsartig nach außen. Gucky spürte den Druck im Schädel, dann das bekannte Ziehen im Nacken. Er schob das Dunkel in einer unbändigen Anstrengung von sich, sprengte die Schale auseinander, die ihn umfangen hielt - und sah.
    Etwas lachte in seinem Geist. Jemand schien sich köstlich über seine Bemühungen, seinen Trotz und Zorn zu amüsieren, was den Ilt noch wütender machte.
    Er dachte in diesem Moment nicht an Zeron und an den weißen Raben. Er hatte nur Gedanken für seine

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