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1111 - Die Macht der Elf

Titel: 1111 - Die Macht der Elf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tausenden Schiffen bildeten sich seltsame Leuchterscheinungen, die die Augen blendeten. Einem ersten Impuls folgend, warf sich Ras flach auf die glatte Oberfläche des Goon-Blockes, während Gucky breitbeinig stehenblieb, als wollte er die Lichter geradewegs herausfordern.
    Daran tat er gut. Ihn jedenfalls hielten die Magnetsohlen des SERUNS auf dem Metall, als Ras in Ermangelung irgendwelcher Vorsprünge, an denen man sich festhalten könnte, schon in den Weltraum davontrieb.
    Die Lichtexplosionen stellten offenbar keinen Angriff dar, vielmehr schien es sich um eine Art von Kommunikation zwischen den Raumern zu handeln, über deren Besatzungen man nur rätseln konnte.
    „Gucky!" rief Ras in sein Helmmikro. „Fühlst du dich wohl?"
    Als Antwort erhielt er nur ein grausiges Grunzen und Knurren. Die Gestalt des sich auf dem Goon-Block langsam entfernenden Mausbibers krümmte sich und zuckte im SERUN.
    Ein markerschütterndes Geheul drang aus Ras' Empfänger. Gucky kam bis zur Abbruchkante des Blockes heran und schien ins Leere greifen zu wollen.
    Bei allen Planeten! durchfuhr es Tschubai. Er ist krank?
    „Bin ich nicht! Was ruderst du da im Weltraum herum, Ras? Ich denke, wir sollen das Segel suchen. Wir haben die Richtung, also los!"
    Damit verschwand der Ilt.
    Tschubai schauderte zusammen, als die nie gehörten Laute in seinem Bewußtsein nachhallten.
    Einer von Guckys Späßen?
    Ras machte sich klar, daß ihm eine Aufgabe gestellt war. Gucky würde schon heil und gesund heimkehren, das hatte er bisher immer getan.
    Ras peilte den nächsten Goon-Block an und teleportierte. Wovon ihn Guckys Gerede beim erstenmal abgehalten hatte, holte er diesmal nach. Er sah eine Antenne aus dem blanken Metall ragen, warf sich hin und hielt sich fest.
    Kein Paralysestrahl erfaßte ihn, wie es beim ersten Eindringen in die Endlose Armada geschehen war. Dafür sah er sich unvermittelt in eines der Lichtfelder getaucht und hatte das. Gefühl, eine leise wispernde Stimme aus dem Nichts zu hören.
    Der Spuk verschwand so schnell wieder, wie er gekommen war. Tschubais Vermutung, es handele sich bei den Lichtern um Kommunikationsfelder, schien bestätigt. Die gleiche Ehrfurcht ergriff ihn, die er bereits einmal gespürt hatte. Die Endlose Armada war nichts Abstraktes, wenngleich sich der menschliche Verstand weigern mochte, sie in ihrer ganzen Komplexität zu erfassen. Dort lebten unzählige verschiedenartige Geschöpfe, in einem gemeinsamen Ziel vereint. Die meisten würden, trafen sie aufeinander, sich vielleicht nicht einmal als intelligentes Leben begreifen.
    Aber sie agierten wie ein Organismus.
    Ras bereitete sich schon auf den nächsten Sprung vor. Er suchte den nächsten frei zwischen den Schiffen treibenden Antriebsblock und fand ihn.
    Dann zögerte er.
    Ein ungewöhnlich großes Schneckenschiff schob sich über ihm hinweg. Ras hielt den Atem an und wartete darauf, entdeckt und von dem Kasten gerissen zu werden.
    Ras starrte hinauf. Das Schiff mochte an seiner vollkommen glatten Basis einen Durchmesser von zweitausend Metern besitzen. Die Hülle schimmerte in allen nur denkbaren Farben, soweit das menschliche Auge sie wahrnehmen konnte.
    Das Schiff entfernte sich. Ras schalt sich einen Narren, sich nicht sofort wegteleportiert zu haben. Aber das war diese lähmende Faszination des Ungeheuerlichen.
    Ras dachte an die Völker der Milchstraße.
    Was waren sie gegen die Endlose Armada!
    Ras riß sich von dem Gedanken los und gab sich den Sprungimpuls.
    Er materialisierte auf dem angepeilten Goon-Block, suchte und sprang erneut, bis diese Armadaeinheit durchkreuzt war. Eine große, leuchtstarke Sonne im Sternengewimmel von M82 diente ihm als Orientierungspunkt.
    Die nächste Einheit, die nächsten Goon-Blöcke.
    Ras schätzte, daß er etwa die Hälfte der (Strecke durch die vielleicht hunderttausend Diskusschiffe hinter sich gebracht hatte, als es geschah.
    Er materialisierte auf einem würfelförmigen Armadaschlepper von mindestens fünfhundert Metern Kantenlänge, griff nach dem nächstbesten Halt und ließ sich flach fallen.
    Kein Paralysatorprojektor richtete sich auf ihn, keine fremde Kraft zwang ihn in ihre physische oder psychische Gestalt. Dafür tauchte aus einer urplötzlich entstandenen Bodenöffnung ein Objekt auf, das den Mutanten unwillkürlich an einen alten arkonidischen Kampfroboter denken ließ.
    Er sah gerade noch einen der vier Waffenarme nach oben zucken, als er sich den Sprungimpuls gab.
    Ein brennender Schmerz

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