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1111 - Die Macht der Elf

Titel: 1111 - Die Macht der Elf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gehirnen seiner Millionen von Untergebenen, der nicht im richtigen Sektor des Denkorgans angesiedelt lag - geschützt vor jeder Wirrnis unkontrollierter Emotion.
    Ein Zock-Einlicht paarte sich nur mit einer Zock-Unlicht, ein Zock-Zweilicht mit einer Zock-Einlicht, und so weiter. Ein Zock-Einlicht trug die Tentakelhaare stets nach unten gekämmt, ein Zock-Zweilicht nach oben, ein Zock-Dreilicht (und davon gab es nur einen einzigen, nämlich den Ordnungsbewahrer selbst) starr vom Körper abstehend. Diese Aufzählung ließe sich noch ins Unendliche fortsetzen. Fest stand, daß an Bord der Zock-Schiffe alles seinen in Hunderten von Paragraphen festgelegten, geregelten Gang ging, was leider auch die Vorbereitungen betraf, die nötig waren, um einen fremden Armadisten zu Zock-Dreilicht vorzulassen - noch dazu, wenn er zu jener Sorte gehörte, die nur zwei Greifgliedmaßen besaßen. Das Problem, wie man von einem solchen von der Natur benachteiligten Geschöpf die erforderlichen 27 Tentakelabdrücke bekam, war eines, mit dem sich schon die größten Ordniker vergebens beschäftigt hatten.
    Zock-Dreilicht ertrug das Warten mit Fassung. Er war stolz auf seine Armadaeinheit 1111.
    Aber sie war nicht an ihrem Platz im Gefüge der Endlosen Armada!
    Der erneute Gedanke daran war wie ein alles zerreißender Aufschrei in Zock-Dreilicht.
    Nach dem Durchgang der TRIICLE-9 hatte sich seine Einheit an einer vollkommen falschen Stelle wiedergefunden. Die Ordnung in der Endlosen Armada war gestört!
    Zock-Zweieinhalblicht, der Stellvertretende Ordnungsbewahrer, war sogar der Ansicht, daß das Schweigen des Armadaherzens allein auf diese Ungeheuerlichkeit zurückzuführen sei.
    Zock-Dreilicht seufzte durch fünf Hautöffnungen zugleich und streckte die Tentakel von sich, so daß sie ein exaktes Siebenundzwanzigeck bildeten.
    Dann endlich öffnete sich das Schott, und der Fremde trat ein.
    „Lob der Ordnung!" rief Dreilicht aus und verspeichelte sich fast, als er die Infamie bemerkte.
    Dieser Fremde besaß keine Armadaflamme!
    Nun hatte man auch in der Einheit 1111 schon davon gehört, daß Armadaflammen plötzlich einfach erloschen waren. Zock-Dreilicht hätte sich, was ihn anbetraf, lieber ohne Schutzfilm in den Weltraum gestürzt, als ohne den violett strahlenden Leuchtpunkt in genau 2,777121 Grundeinheiten der zweiten Minuspotenz über dem Haupthorn weiterzuleben.
    Er war zutiefst indigniert, aber faßte sich.
    Es ging jetzt nicht um die ordnungsmoralische Beurteilung eines Fremden, sondern allein darum, ob dieser Unschamhafte Informationen über die Position anderer Armadaeinheiten besaß, anhand derer man sich endlich orientieren konnte.
    „Heil der Ordnung!" begrüßte Zock-Dreilicht ihn also nochmals. „Du..."
    Das Wesen kam näher. Irgend etwas in seinem Blick hinderte Dreilicht am Weitersprechen. Natürlich hatte man dem Flammenlosen seinen Raumanzug gelassen, schon um eine Infektion mit Chaos-Erregern auszuschließen. Aber hinter der transparenten Helmscheibe waren diese beiden, jetzt noch wilder aufblitzenden Augen und etwas unterhalb ein gefletschter Stachel zu sehen (andere Armadavölker nannten solche Stachel auch Zähne, fiel Dreilicht ein).
    Aus dem Außenlautsprecher des Anzugs drang eine Reihe von Lauten, die dem Ordnungsbewahrer den Schleim aus allen 27 Gliedmaßen trieben.
    Das Wesen blieb endlich stehen, krümmte sich wie unter Elektroschocks, stieß wieder dieses Geheul aus und krümmte die Finger zu Klauen.
    Starr vor Entsetzen, wich Zock-Dreilicht zurück, wobei er in den hinter ihm Schutz suchenden Zweieinhalblicht hineinglitt und sich hoffnungslos in Zweieinhalblichts Tentakeln verhedderte.
    Noch einmal heulte es durch die Zentrale.
    Als Dreilicht begriff, daß dies weder Armada-Slang noch die Eigenordnungssprache eines exzentrischen Armadavolkes sein konnte, als ihm endlich klar wurde, wen er da hatte an Bord holen lassen, brach das Chaos los.
    Der Fremde trommelte sich mit den kleinen Fäusten gegen die Brust, machte einen Satz in die Höhe und begann zu toben. Plötzlich lösten sich Gegenstände von den Wänden und der Decke. Aus den Schaltwannen flogen Instrumente heraus. Irgendwo explodierte etwas. Die Zentrale füllte sich mit dunklem Rauch, der von Stichflammen aufgerissen wurde. Und es wurde immer noch schlimmer!
    Zock-Dreilicht kämpfte gegen die Ohnmacht an. Allein der Gedanke, daß nur er noch größeres Chaos verhindern konnte, hielt ihn aufrecht.
    Er entknotete seine Tentakel und schickte einen

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