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1111 - Die Macht der Elf

Titel: 1111 - Die Macht der Elf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wühlte in seinem Körper. Er fühlte sich so, als ob von allen Seiten mit titanischen Kräften an ihm gerissen würde, aber er entmaterialisierte nicht.
    Die Mündungsöffnung des Waffenarms flammte auf.
     
    *
     
    Gucky wußte nicht, wie oft er schon gesprungen war, und die zurückgelegte Strecke ließ sich nur schätzen. Nach der Schneckenhaus-Flotte hatte er insgesamt noch vier weitere Armadaeinheiten durchquert, ohne daß jemand oder etwas von ihm Notiz genommen hatte.
    Der Mausbiber fühlte sich prächtig, wie nach einem halben Dutzend Gläsern Karottenlikör. Er traute sich zu, ohne längere Pausen bis zum Ende dieser Galaxis teleportieren zu können - oder direkt ins Zentrum der Macht von Seth-Apophis.
    Gucky kicherte bei dieser Vorstellung. Dies war so ein Tag, an dem man spürte, daß einem schier alles gelingen mußte.
    Nur von dem weißen Raben war weit und breit noch nichts zu sehen.
    Gucky ließ einen Armadamonteur, der ihm zu nahe herangeschwebt kam, telekinetisch einige Loopings fliegen, bevor er nach der nächsten Zwischenstation Ausschau hielt. Vier Stunden später und drei Armadaeinheiten weiter war er an der Sonne vorbei, die ihm und Ras als Richtungsweiser hatte dienen sollen. Er kam sich überhaupt nicht einsam vor, ganz im Gegenteil schien dieses ganze Universum nur auf ihn gewartet zu haben, daß er es erforschte.
    Allein der Gedanke, daß die Entfernung der gelben Sonne von der BASIS mit 5,2 Lichtjahren ermittelt worden war, bereitete ihm etwas Unbehagen. Die Strecke legte er bequem auch in umgekehrter Richtung wieder zurück, aber wie war das mit dem Segel?
    Entweder hatte er es längst überholt, oder es hatte die Flugrichtung gewechselt. Kaum anzunehmen, dachte Gucky, daß es uns den Gefallen tut, einfach immer nur geradeaus zu fliegen.
    Weiter ließ er seine Gedanken nicht wandern. Wie stünde er denn vor Ras, Perry und Sandra da, wenn er ohne einen Erfolg heimkehrte!
    Die Sprünge von einem Goon-Block zum nächsten führten ihn in einem Zickzackkurs kreuz und quer durch die Armadaeinheit der „fliegenden Regenschirme", wie er die Schiffe ihres seltsamen Aussehens wegen getauft hatte. Immer wieder machte er von den Ortungsgeräten seines Anzugs Gebrauch, um die von der Hamiller-Tube in seinen kleinen Speicher überspielten und vorher, beim Vorbeiflug des Segels an der BASIS, aufgefangenen Reflexe mit dem zu vergleichen, was er von seiner Umgebung empfing.
    Gucky stand auf einem Kasten von nur etwa zwanzig mal zwanzig mal zehn Meter Kantenlänge, als es über ihn kam.
    Es begann mit einem Jucken im Nacken, dann einem Gefühl wie von tausend Nadelstichen im Gehirn. Von einem Moment auf den anderen verflog die Euphorie. Das war etwa der Augenblick, in dem man den Zustand des Ilts als annähernd normal hätte bezeichnen können.
    Gucky wurde schlagartig klar, daß er sich nie und nimmer so weit von der BASIS hätte entfernen dürfen. Hier nach dem Segel zu suchen, war aussichtsloser als nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen. Er hatte sich von einem Sinnesrausch verführen lassen, der...
    Ein Rausch?
    Der Mausbiber erinnerte sich nur ganz schwach daran, etwas erlebt zu haben, das eher eine Reise durch alle siebzehn Höllen des Unterbewußtseins gewesen war.
    Dann war der lichte Moment aber auch schon wieder vorbei, und zwei Dinge geschahen gleichzeitig.
    Gucky verlor jedes Gefühl für sich selbst. Etwas Dunkles schob sich vor seinen Verstand. Er begann zu zittern und sich zu krümmen.
    Er sah nicht das Schirmschiff, das sich auf ihn herabsenkte. Am Ende der mindestens fünfhundert Meter langen und nur zehn Meter dicken Röhre unter der Schirmwölbung bildete sich eine Öffnung, aus der bläuliches Licht drang und den Bebenden einhüllte.
    Etwas griff mit solcher Gewalt nach Gucky, daß selbst die Magnetsohlen ihn nicht mehr auf dem Goon-Block hielten. Er wurde jäh in die Höhe gerissen und geradewegs in die Röhre hinein.
    Die Öffnung schloß sich wieder. Das Schirmschiff nahm Fahrt auf.
     
    *
     
    Zock-Dreilicht wartete ungeduldig darauf, daß ihm der Armadist vorgeführt wurde, den man von dem Antriebsblock gerettet hatte. Das war nicht ganz selbstlos geschehen. Zock-Dreilichts Lage war um so verzweifelter, als sich sein Volk unter allen anderen Tugenden immer durch eine ganz besondere hervorgetan hatte: die unbedingte Ordnungsliebe!
    Es gab keinen Raum innerhalb seiner 28.000 Schiffe, in dem nicht alles stachelgenau an seinem anbestimmten Platz stand, keinen Gedanken in den

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