Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1111 - Die Macht der Elf

Titel: 1111 - Die Macht der Elf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zu keiner Antwort genötigt zu sehen.
    Perry umklammerte die Lehnen seines Sitzes, als die Aufzeichnung vom Vorbeiflug des Segels über die Schirme lief.
    Es besaß die Form eines Quadrats, allerdings in diagonaler Stellung. Unwillkürlich wurde Rhodan an die Papierdrachen aus seiner Kindheit erinnert, dann wieder an einen Fesselballon mit einer Gondel - nur daß die „Gondel" hier in absolut keinem Verhältnis zur Größe des Segels stand. Sie wurde erst durch eine starke Ausschnittsvergrößerung sichtbar.
    „Möglich, Waylon", sagte Rhodan. „Aber das genügt mir nicht. Hamiller, du versuchst, das Segel wiederzufinden. Wir haben immerhin die Richtung, in die es verschwand. Eine Flottille von dreißig Beibooten soll zusätzlich dazu ausschwärmen und die Verfolgung aufnehmen."
    Die Positronik bestätigte und fügte die ermittelten Daten über das Segel hinzu. Demnach besaß es eine Kantenlänge von zehn Kilometern und wulstartige Verdickungen an den Rändern, über deren Dicke wie auch über die Dicke des Segels selbst noch nichts ausgesagt werden konnte. Eine noch extremere Ausschnittsvergrößerung zeigte die leuchtend weiße Oberfläche wie von schwammiger, kleinporiger Beschaffenheit.
    Das Anhängsel hingegen war nur als schwach schimmerndes Etwas zu erkennen, vielleicht ein mal zwei Meter groß.
    „Keine Goon-Blöcke", stellte Jercygehl An fassungslos fest. Sein Erstaunen war nicht verwunderlich, denn bisher war kein Objekt aus der Armada bekannt, das nicht über die kastenförmigen Antriebsblöcke in den unterschiedlichsten Größen verfügte. „Wie kann es sich dann überhaupt gezielt bewegen?"
    Wieder und wieder wurde die Aufzeichnung wiederholt. Mit jedem Mal wuchs die Faszination, die das Segel auf die Betrachter ausübte. Es schien in betörender Anmut zu gleiten.
    Das Bild wechselte. Dreißig Space-Jets stießen in den Raum, wie an einer Perlenschnur aufgereiht. Sie waren aus der optischen Erfassung verschwunden, bevor man zweimal hinsehen konnte.
    Es genügt nicht! dachte Rhodan.
    „Genau meine Meinung", piepste es hinter ihm in das Geräusch explosionsartig verdrängter Luft hinein. Guckys Nagezahn blitzte, als Perry sich umdrehte. Eine Hand des Mausbibers kam abwehrend in die Höhe. „Keinen Vorwurf bitte! Du weißt, daß deine Gedanken für mich wie ein Magnet sind. Ehemaliger Sonderoffizier Guck meldet sich zum Einsatz!"
    Das Schmunzeln von Sandra Bougeaklis, ein selten zu beobachtendes Phänomen, entschädigte den Ilt für die tadelnden Blicke einiger anderer Anwesender. Gucky setzte eine Unschuldsmiene auf und sah sich um.
    „Ras ist noch nicht hier?"
    „Ras ist noch nicht hier", sagte Rhodan. „Er ist ja auch kein Esper. Schlag dir das aus dem Kopf, Gucky."
    Der Nagezahn verschwand. Gucky watschelte zu Sandra hinüber und schob sich auf ihren Schoß.
    „Ich dachte ja nur", meinte er etwas kleinlauter. „Aber bitte, wenn dir deine Armadaflamme nicht mehr wichtig ist. Als Esper könnte ich dir ja verraten, daß An bei Anblick des Segels sein Stahlrheuma, die drei seinen Leuten abhanden gekommenen Flammen und sogar den möglicherweise flammenlosen Cygridennachwuchs vergessen hat. Er will sich nur nicht blamieren, deshalb die Einschränkung."
    „Welche Einschränkung denn?"
    „Daß der weiße Rabe ein weißer Rabe sein könnte. In Wirklichkeit glaubt er ganz fest daran."
    Der Armadist wich den auf ihn gerichteten Blicken aus. Ein Laut kam aus seinem Trichtermund, den auch der auf Armada-Slang programmierte Translator nicht übersetzen konnte.
    Perry betrachtete die Bildschirme, als erwartete er von ihnen eine Offenbarung.
    Insgeheim war er längst dazu entschlossen, die Mutanten einzusetzen, falls die Beiboote das Segel nicht auf trieben.
    Die weißen Raben, so hatte An anklingen lassen, verfügten über Möglichkeiten, echte Armadaflammen zu liefern. Der Preis, den sie dafür forderten, war eine ganz andere Sache.
    Rhodan war kein Preis zu hoch.
    Es ging ihm nicht allein um die erhoffte Bewegungsfreiheit inmitten der Millionen Armadaschiffe.
    Perry murmelte eine Verwünschung und beendete alle Spekulationen.
    „Wir warten die Rückkehr oder eine Funknachricht der Boote ab, Gucky. Dann sehen wir weiter."
    „Wenn du meinst", grinste der Ilt, „Aber schaden kann es doch nicht, wenn ich Ras inzwischen schon einmal ..."
    Ein drohend erhobener Zeigefinger führte zur sofortigen Teleportation. Sandra Bougeaklis starrte verwundert auf ihre ins Leere greifenden Hände.
     
    *
     
    Für

Weitere Kostenlose Bücher