Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1111 - Die Macht der Elf

Titel: 1111 - Die Macht der Elf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erläuterte er. „Ich weiß, daß sich die Ereignisse der letzten Wochen auf dieses Schiff und seine Besatzung psychisch negativ ausgewirkt haben. Das beste Beispiel dafür ist Gucky. Meine Selbstanalyse ergab zweifelsfrei, daß ich weder unter Neurosen, Psychosen, noch unter beginnender Paranoia leide. Also muß ich annehmen, daß unser bepelzter Freund Schaden an seiner Seele gelitten hat. Um was ich bitte, ist lediglich, ihm einen Analysator mitgeben zu dürfen."
    Gucky richtete sich auf, wie von einer starken Feder hochgebogen.
    „Was sagt er, Ras?"
    „Du hast es ja gehört."
    „Kommt nicht in Frage. Analysiere dich nur weiter selbst, Schiffeversenker. Ras, ich bin fertig."
    Gucky schloß den SERUN an der Halspartie. Ras Tschubai tippte sich gegen die Helmsichtscheibe und nickte.
    „Mein bepelzter Freund wird dir zur Verfügung stehen, wenn wir den weißen Raben gefunden haben", vertröstete er Ok, der nach der Entmaterialisation der beiden Mutanten allein und verlassen zurückblieb - jedenfalls glaubte er, allein zu sein.
    Es störte ihn nicht weiter.
    Der Mikroanalysator haftete bereits fest an Guckys Nackenfell. Er war so winzig, daß der Ilt ihn selbst dann kaum entdecken Würde, wenn ihn etwas zwickte.
    Ok wartete vergeblich auf einen Kommentar der allgegenwärtigen Hamiller-Tube. Daß die Positronik schwieg, war jedoch beruhigend.
    Mit sich und der Welt zufrieden, schritt Müppelheimer auf den Korridor hinaus, wo ihm ein hochgewachsener Mann mit kurzgeschorenen Haaren und einem Ansatz zur Bauchbildung in den Weg lief.
    „Hast du Olli-Bolli gesehen, Freund?" fragte der Fremde. „Den mißratenen Sohn unseres Kommandanten?"
    Mißraten! dachte jemand hinter der einen Spaltbreit offenen Tür eines Wandschranks.
    Oh, Shelly W. Ogat!
    „Hab' ich nicht gesehen, warum?" fragte Ok zurück.
    „Ich bin sein ... Privatlehrer. Jedenfalls bemühe ich mich darum, dem Schrecken der BASIS anständiges Interkosmo bei- und gute Lektüre nahezubringen. Jedenfalls habe ich Olli-Bollis Spur hier verloren. Weiß der Teufel, was in dieses Kind gefahren ist. Aber die Erwachsenen sind ja auch schon total aus dem Häuschen, seitdem der weiße Rabe aufgetaucht ist."
    Damit verschwand der Hochgewachsene in einem Nebengang. Ok starrte ihm nach.
    Lehrer?
    „So etwas gibt's doch gar nicht mehr!" entfuhr es Müppelheimer. „Und er redet auch schon von diesem Raben..."
    Ok zuckte zusammen.
    „Warte!" schrie er, schon im Laufen. „Warte, ich habe mit dir zu reden!"
    Shelly W. Ogat, seines Zeichens Archivar und Textbearbeiter an Bord der BASIS (er war dafür verantwortlich, daß die Berichte der Einsatzkommandos auf ihre sprachliche Vollkommenheit geprüft wurden), entkam nicht schnell genug.
    Er wurde Oks zweites Opfer.
    Das erste bemerkte die beginnende Veränderung dort, wo niemand ihm helfen konnte.
     
    *
     
    Und siehst Du, Hamiller, das wäre ja alles noch ganz harmlos für Gucky ausgegangen, wenn ich Oks Analysator nicht anders eingestellt hatte, als er gerade einmal aus seiner Kabine verschwunden war: Ich wußte, daß er dieses Attentat auf Gucky vorhatte. Ok redet oft laut mit sich selbst, wie Du ja weißt.
    Hamiller, ich war wirklich so wütend auf Gucky, daß ich die kleine Kugel nahm und alle Kontakte, die ich noch mit bloßem Auge sehen konnte, einen nach dem anderen berührte.
    Der Analysator muß dadurch vollkommen umprogrammiert worden sein. Er nahm die Mentalschwingungen nicht mehr nur auf, sondern warf sie durcheinander und strahlte sie zurück.
    Jedenfalls denke ich mir das so.
    Hamiller, ich werde jetzt für Gucky beten, und wenn irgend jemand irgendwo mich hört, dann verspreche ich, daß ich einen Monat lang meinen Mund nicht mehr aufmache!
    Na ja, eine Woche ganz bestimmt!
     
    *
     
    Sie trennten sich, als sie die der BASIS am nächsten stehende Armadaeinheit erreichten. Die drei Millionen Kilometer bis dorthin brachten sie mit mehreren Sprüngen hinter sich. Das weitere Vorgehen war ihnen beiden vertraut - wenn auch in ziemlich unguter Erinnerung.
    „Wetten, daß ich das Segel als erster finde?" stichelte Gucky, als sie auf einem der vielen Armadaschlepper zwischen langsam dahintreibenden, unterschiedlich großen Armadaschiffen von der ungefähren Form eines Schneckenhauses materialisiert waren.
    „Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, daß du noch mehr Glück hast als ich, dann schicke mir einen Gedanken. Du kannst inzwischen ja schon... schon..."
    Tschubai kniff die Augen zusammen. Zwischen den

Weitere Kostenlose Bücher