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1112 - Elfenrache

1112 - Elfenrache

Titel: 1112 - Elfenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einer müden Bewegung über die Augen. Es war mir sogar schwergefallen, die Hand zu heben. Alles ging nur sehr langsam. Mein Gesicht war durch die Anstrengung gezeichnet.
    Ich hörte mich selbst heftig Atmen und Stöhnen zugleich.
    Es war nicht gut, wenn ich hier sitzenblieb. Ich mußte weg. Der Garten war zu einer verzauberten Landschaft geworden, deren Macht meine Kräfte überstieg.
    Auch ich hatte die Elfen letztendlich unterschätzt und sie durch meine Bemühungen, den Fall aufklären zu wollen, ebenfalls gestört. Stand ich auf ihrer Liste?
    Ich stemmte mich unter großen Mühen von der Bank auf. Eine Hand berührte noch die Lehne. Die andere hielt ich dort gegen die Brust gedrückt, wo mein Kreuz hing. Es hatte sich nicht erwärmt, um als Hilfe für mich gelten zu können. Es war zwar aktiviert worden, aber es blieb dabei neutral. So kannte ich es, wenn ich der Aibon-Magie begegnete. Ich mußte nur einen Schritt zurücklegen, um die Tür zu erreichen, an deren Rand ich mich festklammerte. Ich wollte auf keinen Fall stürzen und hart auf den Boden aufschlagen.
    Und so kämpfte ich mich unter großen Mühen in das Zimmer hinein. Ich schaffte es sogar, die Schwelle zu überschreiten, ohne zu stolpern und hatte dann freie Bahn.
    Aus dieser Pflanzen- und Wohnwelt strömte mir ein besonderer Geruch entgegen. Er war sehr süßlich, ohne dabei angenehm zu sein. Der Geruch überkam mich wie eine Welle. Ich konnte ihm nicht viel entgegensetzen. Ich schmeckte ihn im Hals. Er lag dick auf meiner Zunge, als hätte sie dabei einen Pelz bekommen.
    Er erinnerte mich an Schleim, der in zahlreichen Fäden durch die Luft wehte. Die Pflanzen standen da wie immer. Sie wuchsen aus den Kübeln hervor, sie bewegten sich zitternd, und ich hatte den Eindruck, daß sich hinter ihnen die Wesen versteckten, die sich ansonsten im Reich der Märchen und Legenden aufhielten.
    Funken tanzten um die Gewächse herum.
    Der Geruch verstärkte sich dabei. Schwerer Blütenduft, aber auch gemischt mit Moder umwehte meine Nase. Eine andere Welt griff nach dieser normalen, und ich war dabei, das erste Opfer zu werden.
    Etwas keuchte in meiner Nähe. Es klang wie das heftige Atmen eines Raubtiers. Ich brauchte eine Weile, bis ich erkannte, daß ich dieses Geräusch ausstieß.
    Heftiges Atmen. Bedingt durch meine Schwäche, gegen die ich ankämpfen mußte.
    Ich fiel hin.
    Nein, ich schwebte. Es ging alles so langsam. Es war gar nicht schlimm. Ich sah mich selbst, wie ich den Arm ausstreckte, um Halt zu finden. Meine Hand klatschte dabei auf die Lehne des Sessels, und ich konnte mich daran sogar festhalten, ohne daß der Sessel durch meinen Druck weiter zur Seite geschoben wurde.
    Mit beiden Knien berührte ich gleichzeitig den Boden. Ein schwerer Aufprall, der sogar in meinem Kopf widerhallte, so daß ich mich noch benommener fühlte.
    Ich blieb auch weiterhin wie ein Büßer knien. Im Kopf hatte das Singen und Summen aufgehört. Es war nur die verdammte Schwere des Schädels geblieben, die sich für mich zu einer regelrechten Last entwickelt hatte. Wie ich es fertiggebracht hatte, mich zu drehen und mich schließlich in den Sessel zu setzen, wußte ich nicht, aber es tat gut. Ich wollte mich endlich erholen.
    Mühsam streckte ich die Beine aus. Die Knochen schmerzten ebenso wie die Sehnen, als ich sie streckte. So wie ich mußte sich jemand fühlen, der zahlreiche Schläge eingesteckt hatte und jetzt unter den Schmerzen litt. Ich wollte mich nur davon erholen und irgendwann wieder normal aufstehen.
    Daß dieses. Haus zu einer derartigen Falle hätte werden könne, das hätte ich nicht gedacht. Und dabei war nichts zu hören, nichts drang nach außen hin. Es gab deshalb auch keine anderen Menschen, die mir hätten helfen können.
    War dieses Farmer's Home eine Welt für sich, die nicht nur eine andere Lebensweise propagierte, sondern auch voll von der Macht der Sirulinen übernommen worden war?
    Alles wies darauf hin. Ein Stück magisches Islandinnerhalb einer normalen Siedlung. So und nicht anders mußte ich es sehen.
    Die Stimmen waren wieder da!
    Ich verzog das Gesicht, denn ich wollte die Qual in meinem Kopf nicht mehr erleben. Die Erinnerung daran war einfach noch zu frisch. Im Gegensatz zu den Stimmen, die ich zuvor gehört hatte, waren diese hier anders, denn sie blieben nicht gleichförmig. Sie nahmen an Lautstärke zu.
    Ich wunderte mich, und es dauerte eine Weile, bis ich herausfand, daß sie nicht in meinem Kopf aufgeklungen waren, sondern

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