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1113 - Die Fratzen der Fresser

1113 - Die Fratzen der Fresser

Titel: 1113 - Die Fratzen der Fresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kannst du ihn auch sehen, Rod?«
    »Leider.«
    »Er kam aus meiner Schulter. Er ist darin geboren. Er hat sich dort entwickelt. Es ist grauenhaft, Rod. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Ich fühlte mich so elend. Eine zweite Mißgeburt. Himmel, ich weiß nicht, wie…« Ihre Stimme erstickte wieder, und auch Rod hatte dieser Anblick die Sprache verschlagen. Er fühlte sich mehr als hilflos und wußte nicht, was er unternehmen sollte. In einem Kampf hätte er sich zurechtgefunden. Wäre seine Frau durchgedreht, dann hätte er auch etwas unternehmen können, aber hier…?
    Kates Gesicht zuckte.
    Die gleichen Zuckungen breiteten sich auch auf dem zweitem Gesicht aus. Nur hielt es den Mund weit offen, als wollte es den Betrachter auslachen.
    Die Augen glänzten noch immer in dieser kalten, gelben Farbe. Manchmal zuckte auch eine Zunge hervor wie eine Speerspitze. Sie zog sich immer rasch wieder zurück.
    »Bitte, Rod, du mußt etwas tun…«
    Er nickte.
    »Rod, tu was!«
    Cameron wußte nicht, was er unternehmen sollte. Alles war so verdammt schwierig geworden.
    »Nein, ich…«
    »Tu doch was!«
    »Was denn?« brüllte er. Seine Nerven spielten nicht mehr mit. Er schlug mit den Händen um sich.
    Das war die Hölle, die er hier erlebte. Oder eine Vorstufe dazu. »Ich weiß es doch nicht! Dieser verdammte Schädel hängt an deiner Schulter fest. Ich kann ihn doch nicht abreißen, verflucht noch mal!«
    »Er gehört zu mir, nicht? Das wolltest du doch damit andeuten, Rod? Nicht wahr?«
    »Ja, nein, ach Scheiße, ich weiß es auch nicht.« Er drehte sich um und rutschte an seiner Seite vom Bett herunter, aber er setzte sich wieder auf die Kante.
    Kate drehte er jetzt den Rücken zu. Sie konnte nicht sehen, was er machte, und fragte deshalb: »Was tust du?«
    »Ich rufe jemand an.«
    »Wen denn?«
    »Ist doch egal!«
    »Deine Kollegen?«
    »Nein, einen Arzt. Du mußt hier weg. Ich kann dir nicht helfen. Ich kann es nicht. Ich werde dich jetzt in ein Krankenhaus bringen lassen. Dort kann man sich um den Kopf kümmern. Einen anderen Rat weiß ich mir auch nicht. Tut mir leid.«
    »Was sollen die denn da machen? Ihn abschneiden?«
    Cameron drehte sich im Sitzen. Seine Frau lag noch immer. So sah er nur ihr Gesicht im Profil. Der andere Schädel versteckte sich dahinter. »Ja, sie sollen ihn abschneiden, wenn es nicht anders geht. Es tut mir leid, Kate, aber ich weiß mir keinen anderen Rat mehr, und das mußt du einfach begreifen.«
    Sie sagte nichts mehr. Kate weinte nur noch. In ihrer Vorstellung erlebte die einsame Frau die schrecklichsten Horror-Visionen, die Filmbilder bei weitem übertrafen.
    Rod hatte das Telefon vom Nachttisch genommen und auf seinen Schoß gestellt. Auch aus seinen Augen rannen Tränen, während er mit zitternden Fingern eine Nummer eintippte…
    ***
    »Na, wenn das kein Sommer ist«, sagte ich, als ich an diesem Morgen zusammen mit Suko das Büro betrat und Glenda Perkins anschaute.
    »Klar, du hast recht, John. Draußen scheint schon jetzt die Sonne. Aber am Nachmittag soll es Gewitter geben.«
    »Das meine ich nicht.«
    »Was denn?«
    »Dich.«
    »Und wieso?«
    Ich deutet auf die blau und weiß gestreifte Sommerhose, die eng, aber nicht zu eng saß und an ihren Beinenden zwei keilförmige Einschnitte aufwies. Dazu trug sie ein helles Oberteil aus leichter Wolle mit weiten Ärmelausschnitten. Sie maisgelbe Jacke hatte sie an den Haken gehängt, und ich mußte zugeben, daß Glendas Anwesenheit mal wieder das Büro verschönte.
    »Seid ihr heute in Form?« fragte sie.
    »Irgendwie schon. Du auch?«
    »Der Kaffee ist fertig.«
    »Wunderbar«, sagte ich und strahlte sie an.
    Wenig später strahlte ich nicht mehr, denn da sagte Glenda: »Ihr könnt ihn gleich mit zu Sir James nehmen, denn der wartet auf euch. Es ist dringend. Das war es auch, wenn ihr pünktlich hier erschienen wärt. Aber das hattet ihr ja nicht nötig.«
    »Meine Güte, sei doch nicht so pingelig. Sag uns lieber, um was es geht.«
    »Keine Ahnung.«
    »Ist das alles?« fragte Suko.
    »Nein, denn Sir James ist nicht allein. Er hat einen Besucher. Soviel ich weiß, ist er ein Kollege von uns. Ein Polizist, der aber zur uniformierten Truppe gehört.«
    »Name?« fragte ich.
    »Cameron, glaube ich…«
    »Kennst du ihn?«
    »Nein.« Suko schüttelte den Kopf.
    Ich war bereits auf dem Weg zur Kaffeemaschine. Dort standen auch die frisch gespülten Kaffeetassen. Meine schenkte ich voll und fragte auch Suko. Der allerdings wollte

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