1113 - Die Station des Silbernen
Männer es erreichten.
„Wo ist Ras?" fragte Rhodan. „Hast du etwas von ihm gehört?"
„Nein, nichts. Aber ich habe gerade Impulse von Gucky aufgefangen. So etwas wie ein Kontakt bahnte sich an. Leider hat dieser Roboter alles zunichte gemacht."
Rhodan berichtete, was geschehen war, während Fellmer über qualmende Trümmerstücke hinweg zu ihm hinüberkletterte.
„Ich glaube, daß wir Gucky finden können", sagte der Mutant. „Warum hast du dich nicht über Funk gemeldet?"
„Ich habe es einige Male versucht", erwiderte Rhodan. Er half dem Telepathen zu sich herauf.
Fellmer bemühte sich nun, eine Funkverbindung mit Arker Kwohn oder einem anderen der Astronauten zu bekommen, hatte jedoch auch keinen Erfolg.
„Es geht nicht", stellte Rhodan fest. „Irgend etwas schirmt uns ab."
Fellmer bat ihn mit einem Handzeichen, nicht weiterzusprechen. Er schloß die Augen und horchte mit seinen parapsychischen Sinnen. Abermals empfing er Impulse von Gucky.
„Der Kleine behauptet, daß er in irgendeinem Wesen steckt", bemerkte er. „Er weiß nicht, wo es ist, nur daß es in PROXKON sein muß. Er kann nicht heraus. Das Ding neutralisiert seine Fähigkeiten."
Der Mutant blickte Rhodan beunruhigt an.
„Der Kleine fürchtet sich vor dem Ding", sagte er. „Er beschreibt es als ziemlich groß. Als eine Art Blase."
„Hast du eine Ahnung, wo der Kleine sein könnte? In welche Richtung müssen wir gehen?"
„Weiter. Diesen Gang entlang", antwortete der Mutant, ohne zu zögern.
Der Kontakt mit Gucky wurde immer besser, wenngleich die meisten durchkommenden Mentalimpulse so verzerrt waren, daß sich aus ihnen keine verständliche Nachricht zusammenfügte.
Rhodan störte Lloyd nicht. Er blickte immer wieder zurück, weil er fürchtete, daß weitere Roboter durch die Explosion angelockt wurden. Doch keine der gefährlichen Maschinen zeigte sich. So erreichten sie ein gelbes Schott am Ende des Ganges.
Fellmer Lloyd blieb zögernd stehen.
„Was ist los?" fragte Rhodan.
„Ich weiß nicht, Perry. Irgend etwas stimmt nicht."
Gucky war so nah, daß er meinte, seine Anwesenheit körperlich spüren zu können.
Befand er sich in einem organischen Verlies hinter dieser Tür?
Plötzlich und völlig überraschend empfing er mentale Impulse von Ras Tschubai. Aber auch von ihm kamen keine klar verständlichen Gedanken durch, sondern nur einige sprunghaft wechselnde Phantasiebilder, mit denen Fellmer nichts anfangen konnte.
Immerhin erfaßte der Telepath, daß Ras Tschubai sich in einer ähnlichen Situation befand wie der Mausbiber. Auch er war in einer Höhlung mitten in einer organisch lebenden Masse gefangen.
„Irgendwo muß ein sehr großes Lebewesen sein", sagte Fellmer Lloyd. „Es muß parapsychisch begabt sein, denn es schirmt Ras und Gucky gegen mich ab. Ich habe sogar das Gefühl, daß es die beiden planmäßig eingefangen hat, als sie teleportierten."
„Das würde Intelligenz voraussetzen."
„Nicht unbedingt. Das Wesen kann auch instinktiv gehandelt haben", widersprach der Telepath.
„Es scheint einen beträchtlichen Einfluß auf PROXKON zu haben. Und es stärkt Schovkrodon."
„Zweifellos."
„Glaubst du, daß wir Gucky aus ihm befreien können?"
„Das wird sehr schwer werden", erwiderte der Mutant. „Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung, wie wir es anstellen sollen."
„Zunächst einmal müssen wir es finden", bemerkte Rhodan. „Aber das dürfte wohl nicht schwer sein, wenn es tatsächlich so groß ist."
Er drückte den Türschalter, und das Schott glitt zur Seite. Im gleichen Moment wurden Millionen von hauchdünnen, roten Fäden sichtbar, die aus der entstehenden Öffnung hervorschossen und sich Rhodan und Fellmer Lloyd entgegenstreckten.
Blitzschnell umhüllten sie die beiden Männer. •
*
Am unteren Bildrand leuchtete die Zahl 53.
Wieder war ein Armadamonteur ausgefallen.
Schovkrodon war schockiert. Er hatte die Terraner an Bord geholt, um seine Macht mit ihrer Hilfe auszuweiten. Jetzt mußte er erkennen, daß sie durch sie immer mehr eingeschränkt wurde. Die Zahl der umgepolten Roboter war bereits unter das für seine Pläne notwendige Minimum gesunken.
„Also dann", sagte er laut. „Versuchen wir es mit Gravitation."
Seine Hände glitten über das Brett, und seine Fingerspitzen berührten verschiedene Felder, während sich seine Blicke wieder auf den Bildschirm richteten. Er sah mehrere Terraner, die sich außerhalb der zentralen Säule befanden. Sie brachen unter
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