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1114 - Der Pestmönch

1114 - Der Pestmönch

Titel: 1114 - Der Pestmönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kann es Ihnen nicht sagen. Sie können viel und auch wenig bedeuten. Für ihn viel, denn er hat des öfteren von einer Frucht aus der Vergangenheit gesprochen. Können Sie sich das vorstellen? Früchte aus der Vergangenheit. Aus dem Zeitalter der Pest. Er sprach von dämonischen Bazillen und auch vom Kontakt mit einer Person, die zur Zeit der Pest existiert hat.«
    »Das ist dann der Mönch gewesen«, erklärte Suko.
    »Ja«, flüsterte Britta. »Jetzt glaube ich es auch. Es muß einfach der Mönch gewesen sein.« Sie stöhnte auf und preßte ihre rechte Handfläche gegen die Stirn.
    Suko wußte, daß es keinen Sinn hatte, Britta noch weiter mit Fragen zu bedrängen. Sie wußte es nicht besser. Hätte sie es gewußt, sie hätte Suko bestimmt die Wahrheit gesagt, denn in einer Lage wie dieser war lügen nicht angesagt.
    Suko ging zu ihr und nahm sie in den Arm. Daß sie ihn einmal mit der Waffe bedroht hatte, störte ihn jetzt nicht mehr. In dieser Zeit und in dieser Welt waren sie zu Verbündeten geworden.
    »Sie dürfen den Mut nicht verlieren, Britta. Wir leben, und das ist wichtig, auch wenn sich derartige Sätze recht banal anhören. Und wir werden beide versuchen, unser Leben zu verteidigen. Weggeworfen wird es nicht.«
    »Danke, doch viel Hoffnung gibt mir das auch nicht.«
    »Abwarten.«
    Britta ging von Suko weg. Sie wischte über ihre Augen. Im kalten Licht der kleinen Leuchte sah jede Bewegung schattenhaft und auch linkisch aus. Sie standen hier auf einer riesigen Bühne, deren Umgebung bewußt dunkel gehalten worden war und der Scheinwerfer sich nur auf die handelnden Personen konzentrierte. Alles störende, wie die Dekoration und die Requisiten, waren weggelassen worden.
    »Sie sind wieder okay?«
    »Ja«, sagte Britta und drehte sich langsam um. »Das muß ja wohl so sein, denn ich will leben.«
    »Das denke ich auch.«
    »Wenn ich nur wüßte, wie es…« Britta sprach den Satz nicht mehr zu Ende. Plötzlich war sie aufgeregt, denn sie hatte nach vorn geschaut und den Lichtschimmer gesehen.
    »Da, Suko, da… da… ist es heller…«
    Er löschte seine Lampe. Eine fremde Lichtquelle sollte nicht stören. Ja, es stimmte. Britta hatte sich nicht geirrt. Es gab das Licht tatsächlich. Aber es entstammte keiner Lampe, sondern war weicher und bewegte sich auch leicht. Ein solches Licht konnte nur von einer Kerze ausgehen.
    Suko dachte daran, daß der Mönch den Teller mit der Kerze in der Hand gehalten hatte. Auch da hatte die Flamme getanzt und geflackert. Das gleiche geschah nun hier. Ob die Quelle sehr weit entfernt war, ließ sich in der Dunkelheit nicht so leicht feststellen, aber beide wußten, daß sie dieser tanzende Schein nicht grundlos lockte. Da mußte jemand auf sie warten.
    Britta hielt Sukos rechten Arm mit beiden Händen fest. »Bitte«, flüsterte sie, »was sollen wir denn tun? Hingehen?«
    »Ja.«
    »Und dann?«
    »Werden wir wahrscheinlich den Mönch treffen und erfahren, wo wir uns befinden.«
    »Nicht mehr in dieser Welt, Suko, fürchte ich. Bestimmt in einem dunklen Totenreich.«
    »Wie auch immer…«
    »Was… was wird denn geschehen, wenn wir ihn sehen? Wird der Mönch uns töten?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Das hätte er einfach haben können. Ich kenne mich nicht aus und weiß auch nicht, wer er ist, aber ich könnte mir vorstellen, daß er sich in seiner Art zu existieren nicht eben glücklich fühlt.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen. Erfahrung. Ich habe ihn gesehen. Er hat uns nichts getan. Ich sah sein Gesicht. Es zeigte keinen Haß. Sondern mehr Trauer. Aber das werden wir noch herausfinden. Es gibt auch Personen, die im Jenseits nicht mit sich zurechtkommen, möchte ich mal so salopp sagen.«
    »Sprechen Sie von den verlorenen Seelen, die niemals Ruhe finden und erst erlöst werden müssen?«
    Suko nickte. »Ja, so kann man es durchaus sehen, Britta. Eine verlorene Seele, ein Unglücklicher, der in seiner eigenen Lage gefangen ist.«
    »Aber was ist dann mit den älteren Leuten?«
    »Wir werden die Zusammenhänge finden«, sagte Suko. »Aber das wird wohl noch dauern.«
    Britta mußte lachen, obwohl ihr wirklich nicht danach zumute war. »Wissen Sie, Suko, ich bin froh, daß ich Sie getroffen habe. Wenn ich mir vorstelle, daß ich bereit gewesen bin, auf Sie zu schießen, dann kann ich nur den Kopf schütteln und mich selbst irgendwo hintreten. Aber das ist wohl so gewesen.«
    »Vergessen Sie es.«
    Beide hatten sich auf den Weg gemacht,

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