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1115 - Bote des Unsterblichen

Titel: 1115 - Bote des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Auf keinen Fall die Temperatur verstellen! Er muß erst den Anzug anlegen. Wie oft muß ich das noch sagen?"
    Er packte den Anzug aus und schob ihn Merg zu, der ihn kurz überprüfte und dann anlegte. Bereits nach wenigen Sekunden erreichten die Heizschlangen die notwendige Temperatur.
    Wortlos hatten ihn die Leute vom Handelskontor beobachtet, nun trat einer vor, die Waffe noch immer in der Hand, und sagte: „Merg, du bist hiermit festgenommen. Die Anklage lautet auf illegale Geschäfte mit halluzinogenen Stoffen und Schmuggel. Bei dem geringsten Anzeichen von Widerstand sahen wir uns gezwungen, von den Lähmwaffen Gebrauch zu machen."
    Ellert dachte nicht im Traum daran, Widerstand zu leisten. Er wäre auch völlig zwecklos gewesen.
    Außerdem war es ein gutes Vorzeichen, daß ihn niemand daran gehindert hatte, den Heizanzug anzulegen. Yamisch hatte sie also „aufgeklärt". „Keine Sorge, ich komme freiwillig mit", ergab sich Ellert in sein Schicksal. „Aber ich stelle die Bedingung, daß ich diesen Anzug anbehalten darf."
    „Es gibt keine Bedingungen von deiner Seite aus, Merg", fuhr ihn der Hansesprecher an. „Aber Yamisch hat uns von deiner seltsamen Krankheit berichtet und daß du ständig Wärme benötigst. Das wird von uns berücksichtigt. Jetzt komm."
    Yamisch, dem die Situation offensichtlich peinlich war, trat auf ihn zu und reichte ihm die Hand. „Es tut mir leid, Merg, aber ich wußte mir keinen anderen Ausweg mehr. Wie soll ich wissen, ob du nicht morgen wieder deine Meinung änderst? Das nächstemal gibt es vielleicht keine Entführung, sondern einen Mord. Man wird dich gründlich untersuchen, und vielleicht kommst du mit einer leichten Strafe davon, denn noch ist kein Verbrechen begangen worden."
    Ellert-Merg nahm die Hand und gab deren Druck zurück. „VielIeicht hast du richtig gehandelt, Yamisch, ich mache dir jedenfalls keinen Vorwurf. Vernichte die Saat im Hydrogarten. Es gibt keinen weiteren Samen mehr."
    Dann ging er und wurde von den Leuten des Kontors in die Mitte genommen
     
    7.
     
    Der Leiter des Kontors auf Lepso betrachtete den Verhafteten mit Blicken, die seine ganze Verachtung ausdrückten. Dieser Springer Merg, Teilhaber des Coolafe-Saftladens, wie er das Geschäft der beiden Bruder bei sich nannte, war ihm vom Hörensagen kein Unbekannter. Zu oft schon war Merg mit den laschen Gesetzen Lepsos in Konflikt geraten, aber noch niemals so, daß er sichhöchstpersönlich mit dem Fall befassen mußte.
    Dabei war es eigentlich noch gar kein Fall, was die Sache noch schwieriger machte. Es handelte sich ja nur um ein geplantes, aber noch nicht durchgeführtes Verbrechen.
    Ellert hatte Merg fest in seiner Gewalt und hielt ihn unter Kontrolle, denn immer wieder versuchte das Bewußtsein des Springers, an die Oberfläche vorzudringen und die Initiative zu ergreifen. Zum Glück verhinderte der Heizanzug dieses Vorhaben.
    Merg schwitzte, obwohl es in dem Raurn nicht besonders warm war. „Du weißt ja wohl, Merg, was auf Handel und Schmuggel mit Rauschgift steht. Dein Geschäft bist du los, das durfte das mindeste sein."
    Ellert, der nur ein einziges Ziel vor Augen hatte, mußte vorsichtig mit seinen Antworten sein und so agieren, daß man ihn nicht in eins der Gefängnisse sperrte. Einmal da drin, hatte er kaum noch eine Chance, jemals in absehbarer Zeit nach Terra zu gelangen. „lch werde eines Vergehens angeklagt", ließ er Merg vorsichtig sagen, „das überhaupt nicht begangen wurde."
    „Noch nicht begangen!" verbesserte ihn der Leiter energisch. „Gibt es dafür eine Strafe?"
    Der Leiter sah sich in die Enge getrieben. Daß Merg ein schlauer Fuchs war, hatte er sich denken können, aber daß er sich auch noch im Dschungel der Gesetze auskannte, war ihm neu. „Hätten wir dich nicht festgenommen, würdest du nicht gezögert haben, die halbe Andromeda-Karawane zu verseuchen. Betrachte deine Verhaftung als eine Art vorsorgliche Schutzmaßnahme.
    Aber vielleicht kannst du uns verraten, wie du das Zeug an Bord der Schiffe bringen wolltest."
    Auf Voltas war also noch kein Verdacht gefallen, stellte Ellert fest. Auch Dave Woddle war noch nicht im Spiel. Es gab auch keinen Grund, die beiden hineinzuziehen. „Mir wäre da schon etwas eingefallen", wich Ellert also aus.
    Der Leiter des Kontors nickte, sah aber nicht sehr zufrieden aus. Er blätterte in einigen Akten, als sein Visiphon summte. Er nahm den Kopfhörer und schaltete den Lautsprecher ab. Ellert konnte nicht hören, was ihm

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