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1116 - Projekt Zweiterde

Titel: 1116 - Projekt Zweiterde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wollen, ihn nicht an seinem Platz gefunden und im Spezialraum nachgesehen, wo er ihn paralysiert vorfand und entdeckte, daß Ellert-Coolafe verschwunden war. Er hatte sofort Bull benachrichtigt, der seinerseits Tifflor und Adams verständigte.
    Zur Zeit war der Mediziner gerade dabei, dem Hanse-Spezialisten Injektionen zu verabreichen, die die Lähmung aufheben sollten. Da der Erfolg noch nicht eingetreten war, gingen die drei Hansesprecher weiter und betraten den Spezialraum.
    „Mergs Bewußtsein muß die Oberhand gewonnen haben", sagte Bully erbittert und sah sich einigermaßen ratlos um.
    „Dann müßte aber die Temperatur auf fünfundzwanzig Grad oder darunter abgesunken sein", erwiderte Tifflor und blickte auf die Temperaturanzeige seines Vielzweckarmbands.
    „Sechsundzwanzig Grad. Übrigens, Gal wird auch gleich hier sein. Er hat außerdem die Fahndung nach Ellert-Coolafe veranlaßt - eine diskrete Fahndung, versteht sich."
    „Ein Terminal ist aktiviert", stellte Homer fest. „Er ist auf Speicherung geschaltet."
    Er deutete auf den Terminal. Bully trat neugierig näher, zögerte kurz und schaltete dann auf ABRUF UND OPTISCHE UND AKUSTISCHE WIEDERGABE.
    „Hier spricht Ernst Ellert!" tönte es aus den Lautsprechern des Terminals, während dieselbe Mitteilung gleichzeitig auf dem Bildschirm aufleuchtete. „Ich habe gewichtige Gründe, mich aus eurer Obhut zu entfernen. Ihr dürft jedoch nicht zögern, den Plan wie abgesprochen zu realisieren - und zwar genauso, wie Bully es mir erklärt hat. Es darf keine Verzögerung geben. Bitte, vertraut mir und versucht nicht, mir zu folgen. Ernst Ellert."
    „Verdammt noch mal!" fluchte Bully. „Ich habe doch geahnt, daß Ernst noch etwas im Busche hatte!"
    „Bist du sicher, daß die Nachricht von ihm verfaßt wurde und nicht von Merg?" fragte Tifflor.
    „Das läßt sich nicht genau sagen", erwiderte Bully zögernd.
    „Es war Ernst", erklärte Adams. „Logischerweise hatte er es eilig, als er die Nachricht sprach - und die verwendete Formulierung ist genau seine Art zu sprechen, wenn es ihm pressiert."
    „Bist du sicher?" erkundigte sich Galbraith Deighton, der Sekunden vorher den Spezialraum betreten hatte.
    „Zu neunundneunzig Prozent", antwortete das Finanzgenie.
    Deighton las die weiterhin auf dem Bildschirm leuchtende Nachricht, dann nickte er.
    „Ich kenne zwar Ernst Ellert nicht so gut wie du, Homer, aber ich erkenne an der Formulierung, daß sie nicht von einem hochgradigen Psychopathen verfaßt wurde, wie Merg Coolafe es ist."
    Er wandte sich an den Mediziner, der soeben den Hanse-Spezialisten ins Zimmer führte.
    „Die Lufttemperatur wird ja permanent registriert. Würdest du bitte ..."
    „Ich habe die Speicherwerte schon überprüft", fiel ihm der Mediziner ins Wort. „Die Temperatur in diesem Raum ist zu keiner Sekunde unter sechsundzwanzig Grad Celsius abgesunken."
    Bully atmete auf.
    „Also müssen wir wenigstens nicht befürchten, daß Merg uns ins Handwerk pfuscht. Mit seinem Wissen. könnte er uns durchaus Schwierigkeiten bereiten."
    Tifflor sandte ihm einen bedeutungsvollen Blick, der ihn davor warnen sollte, in Anwesenheit des Mediziners und des Spezialisten, die nicht in ihr Geheimnis eingeweiht waren, zu viele Informationen preiszugeben.
    Bully nickte, dann musterte er den leeren Gürtelhalfter des Spezialisten. „Er hat dich also mit deiner eigenen Waffe paralysiert. Wie heißt du?"
    „Tagareel Sunmoh, Hansesprecher Bull."
    Bully grinste.
    „Wenn du Reginald oder Bully sagst, fällt deine Strafe auch nicht schwerer aus. Ein einzelner Mensch kann nur einmal aufgehängt werden." Er sah, wie der Spezialist bleich wurde, und fügte schnell hinzu: „Natürlich nur an den Haaren, die er auf den Zähnen hat, mein Junge. So, und nun berichte uns, wie er dich überlistet hat!"
    Voller Verlegenheit erstattete Tagareel Sunmoh Bericht.
    „Raffiniert!" stellte Deighton fest. „Aber dich trifft keine Schuld. Er war ja nicht unser Gefangener, sondern unser Gast."
    „Und er hat das schamlos ausgenutzt", meinte Tifflor.
    Bully nickte, dann wandte er sich an den Mediziner und den Spezialisten.
    „Ihr könnt gehen! Wenn wir noch Aussagen von euch brauchen, melden wir uns wieder."
    Als sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, setzte er sich und sagte: „Ernst hat das von Anfang an vorgehabt. Das steht für mich fest. Die große Frage ist nur die nach seinem Motiv. Er war unter Freunden - und er ist unser Freund und ein Freund der

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