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1117 - Das Gedankenmonster

Titel: 1117 - Das Gedankenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hast du keinen einzigen Anhaltspunkt, wo er stecken könnte?"
    Deighton schüttelte den Kopf.
    „Keinen außer der Auskunft seines persönlichen Hausroboters, daß er vor rund vier Stunden sein Haus verließ und auf direktem Weg zum HQ kommen wollte - und daß er leider wie üblich auf einen Dienstgleiter verzichtete und statt dessen den Pneumotrain benutzen wollte."
    „Dann steckt er irgendwo fest!" rief Tifflor.
    „Er hätte uns verständigt", widersprach Bully. „Er weiß, daß wir uns Sorgen machen und daß er hier gebraucht wird - und mit seinem Spezial-Armbandgerät kann er uns jederzeit erreichen. Ich fürchte, daß er in die Gewalt von Befallenen geraten ist und man ihm das Armbandgerät abgenommen hat."
    „Wenn nicht Schlimmeres", erklärte Deighton. „Ich lasse natürlich so intensiv wie möglich nach ihm suchen, aber mit den wenigen zuverlässigen Leuten, die ich noch habe ..." Er zuckte hilflos die Schultern.
    Reginald Bull gab sich einen Ruck.
    Er ließ von der vollpositronischen Funkzentrale eine hochwertige kodierte Hyperkomverbindung zur NIMROD herstellen.
    Iridia Starkid und Geoffry Waringer meldeten sich.
    „Ich nehme an, daß im Sektor Projektionserde alles unverändert ist", erklärte Bully.
    „Sonst hättet ihr mir Bescheid gesagt. Nach Abwägung aller Möglichkeiten sind Tiff, Gal und ich zu dem Entschluß gekommen, das Plasma vernichten zu lassen. Geoffry, du..."
    „Moment!" unterbrach der Hyperphysiker ihn. „Was hat Homer dazu gesagt?"
    „Er ist spurlos verschwunden", antwortete Bully leise. „Gal läßt selbstverständlich nach ihm suchen, aber..."
    „Du brauchst mir nichts weiter zu sagen", erwiderte Waringer. „Auf Terra muß es schlimm aussehen."
    Bull nickte.
    „Du hast mir selbst empfohlen, notfalls das Plasma zu vernichten, und ich gehe davon aus, daß du deine Meinung nicht geändert hast. Im Beisein von Iridia, Gal und Tiff erteile ich dir hiermit die Befehlsgewalt über alle im Sektor Projektionserde befindlichen Schiffe der Hanse und der Liga und beauftrage dich, dafür zu sorgen, daß das Plasma innerhalb kürzester Zeit vernichtet wird. Die Wahl der Mittel überlasse ich dir. Ich bitte dich nur, zu bedenken, daß wir die Transmitter wahrscheinlich noch benötigen werden."
    „Das ist mir klar", erwiderte Waringer. „Wir werden zuerst die Desintegratorgeschütze einsetzen. Reichen sie nicht aus, nehmen wir die Impulsgeschütze dazu. Wenn das allerdings immer noch nicht genügt, müssen wir auch die Transformkanonen nehmen. Wir wissen nicht, welche Masse das Plasma hat. Die Hypertaster dringen einfach nicht in die Ballung ein, und Sonden sind bisher jedes Mal dicht vor dem Plasma explodiert."
    Bully preßte die Lippen zusammen.
    „Ich verstehe. Das Zeug wehrt sich."
    „Es ist eine Zusammenballung der materiellen Manifestation mentaler Energien", sagte Waringer bedeutungsvoll.
    Bull erschauderte.
    „Das würde mich davor zurückschrecken lassen, es zu vernichten, aber seine destruktive Wirkung ist so ungeheuerlich..." Er schluckte trocken.
    „Es ist alles vorbereitet, Bully", erklärte Waringer ernst. „Wir fangen in wenigen Minuten an. Ich informiere dich dann."
    „Ja, danke, Gal!" erwiderte Bully und unterbrach die Verbindung. Gedankenverloren wischte er sich mit dem Handrücken über die Stirn. „Mir ist heiß", stellte er danach fest.
    „Eine Manifestation der mentalen Energien vieler Millionen Menschen! Etwas, das denkt und fühlt! Und wir vernichten es! Ist das nicht ungeheuerlich?"
    „Du hast selbst gesagt, wie ungeheuerlich die von ihm erzielte destruktive Wirkung ist, Bully", erwiderte Deighton. „Dieses Plasma ist ein Monster. Wir handeln in verzweifelter Notwehr."
    „Das weiß ich selber", sagte Bully. „Es macht für mich die Sache aber nicht leichter."
     
    7.
     
    In der Hauptzentrale des Schnellen Kreuzers NIMROD trat Stille ein. Earl Hartog und seine Kollegen blickten ebenso angespannt wie Lark Waldon und die reguläre Besatzung der Zentrale zu Geoffry Abel Waringer, der vor der Konsole und den Displays des Operationskoordinators stand, eines Spezialcomputers, mit dessen Hilfe er die Operation des Flottenverbands aus siebenunddreißig Schiffen leitete - die NIMROD eingeschlossen.
    „OK an Geoffry!" sagte der Operationskoordinator. „Alle Schiffe befinden sich an ihren Schußpositionen. Desintegratorgeschütze sind auf festgelegte Zielgebiete ausgerichtet."
    Unwillkürlich blickte Earl auf den Panoramaschirm. Der von der Sonne beschienene

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