Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1117 - Das Gedankenmonster

Titel: 1117 - Das Gedankenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
keinen Ton hervor.
    Janhart wollte gerade einen Medoroboter in ihre Kabine beordern, als sie monoton erklärte: „Wir werden vor ihm sicher sein, Kommandant."
    „Selbstverständlich, Scilla", erwiderte Janhardt beruhigend.
    „Du verstehst nichts, Kommandant", sagte Scilla.
    Plötzlich wußte Janhart Nottel, was die Metagrav-Ingenieurin meinte. Er streckte eine Hand nach den Schaltungen für die Grigoroff-Projektoren aus. Da verschwamm die Umgebung vor seinen Augen, das Schiff schüttelte sich, und die Alarmpfeifen schrillten.
    Zu spät! dachte Janhart.
    Die Kontrollen spielten verrückt, dann zeigten sie an, daß das Schiff in den Normalraum zurückgefallen war. Auf dem Rundsichtschirm erschienen die Abbilder von Sternen und Wolken kosmischer Mikromaterie. Janhart brauchte nur einen Blick darauf zu werfen, um zu wissen, daß das geschehen war, wovor sich alle Raumfahrer fürchteten.
    Das war nicht die Milchstraße, sondern eine fremde Galaxis - und mit großer Wahrscheinlichkeit eine Galaxis in einem fremden Universum.
    „Wir sind sicher vor ihm - für immer", sagte Scilla Drigur.
     
    3.
     
    „Die paranormale Disharmonie nimmt bedrohliche Ausmaße an", erklärte Enholt Smid, der wissenschaftliche Chef des Psychologischen Dienstes der Kosmischen Hanse. „Die Meldungen, daß Befallene Handlungen begangen haben, die auf einen Drang zur Selbstzerstörung oder auf Haßgefühle schließen lassen, werden immer zahlreicher."
    Reginald Bull, Julian Tifflor und Homer G. Adams hörten bedrückt zu.
    „Einer der Befallenen, ein Transmitter-Ingenieur namens Mogitch Ularu, hat den bisher folgenschwersten Zwischenfall verursacht", fuhr Enholt fort. „Infolge seiner Manipulation gab es in einer Transmitterstation der Orbitalfabrik, in der er arbeitete, eine Massenkomprimierung im Wiederverstofflichungsfeld, die zu einem örtlich begrenzten Atombrand führte. Glücklicherweise schaltete sich der Katastrophentransmitter so schnell ein, daß er die vom Atombrand erfaßten Materie in den Hyperraum abstrahlen konnte, bevor es Todesopfer gab. Mogitch Ularu und zwei Transmi-Schalttechniker wurden allerdings mit schweren Verbrennungen ins nächste Spezialhospital eingeliefert."
    „Das ist furchtbar", sagte Homer.
    „Gibt es keine Möglichkeit, die paranormale Disharmonie zu heilen?" erkundigte sich Tifflor.
    „Bisher nicht", antwortete Enholt Smid. „Wir können die Befallenen durch Drogen und Hypnose ruhigstellen, aber diese Art der Behandlung läßt sich nur für begrenzte Zeit verantworten - abgesehen davon, daß die geschrumpften Kapazitäten der Hospitäler das niemals schaffen würden." Er lachte bitter. „Die meisten Medo- und Psychospezialisten gehören auch zu den Befallenen."
    Eines der Visiphone im Raum summte. Bully aktivierte es mittels Blickschaltung.
    Das Abbild einer etwa hundert Jahre alten Frau erschien auf dem Bildschirm des Geräts.
    „Psychologischer Dienst, Minty Effordil", sagte sie. „Ist Enholt bei dir, Bully?"
    Smid trat in den Erfassungsbereich der Visiphonoptik.
    „Was gibt es, Minty?"
    „Wir müssen die JUSTIN KEIDAR als verschollen betrachten", erklärte Minty mit sorgenvollem Gesicht. „Der Kommandant sollte nach der ersten Hyperflugetappe einen Erfahrungsbericht über die Reaktionen der Befallenen durchgeben. Als die angegebene Zeit um zehn Minuten überschritten war, habe ich über Hyperkomrelaiskette eine Anmahnung in den betreffenden Raumsektor gefunkt. Die JUSTIN KEIDAR antwortete nicht."
    Enholt Smid schluckte.
    „Hast du bei der Meßdaten-Erfassung nachgefragt, ob...?"
    „Das habe ich", sagte Minty. „Der Metagrav-Vortex der JUSTIN KEIDAR wurde mit den Werten programmiert, die mit jenen identisch sind, die Kommandant Janhart Nottel mir durchgab. Die Kogge muß folglich im angegebenen Raumsektor angekommen sein, es sei denn, ihr! Grigoroff hätte unterwegs den Geist aufgegeben." Er schaltete das Visiphon aus: „Außer in der Erprobungsphase ist kein Schiff mit Metagrav mehr verlorengegangen", sagte Bully bedeutungsschwer. „Befanden sich viele Befallene auf der JUSTIN KEIDAR, Enholt?"
    „Bis auf den Kommandanten und den Ersten Piloten hatten alle Besatzungsmitglieder an dem Versuch teilgenommen", antwortete Smid.
    „Dann ist zu befürchten, daß jemand von ihnen etwas angestellt hat, was einen Zusammenbruch der Grigoroff-Schicht hervorrief", sagte Tifflor.
    „Und was möglicherweise dazu führte, daß die Kogge in den Normalraum eines fremden Universums stürzte", ergänzte

Weitere Kostenlose Bücher