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1117 - Herr über Leben und Tod

1117 - Herr über Leben und Tod

Titel: 1117 - Herr über Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war hergestellt.«
    »Was befand sich in seinem Kopf?«
    Ich wusste die Antwort nicht und konnte nur spekulieren. »Ein Stein, ein magisches Fünfeck. So rot wie ein Rubin. Davon müssen wir zunächst einmal ausgehen.«
    »Hat er ihn eingepflanzt?«
    »Ja. Vielleicht auch nur ein Korn, und das hat sich entwickelt. Er ist der Puppenspieler. Veritas hält die Menschen an Fäden wie Marionetten. Er spielt mit ihnen und schneidet sie durch, wann es ihm passt. Nicht nur bei Haric, denke ich. Die Kollegen waren ja froh, die Hinweise von ihm zu bekommen. Wir können davon ausgehen, dass noch mehr dieser lebenden Zeitbomben herumlaufen.«
    Wir waren mittlerweile in den Rover gestiegen und Suko sagte:
    »Das bereitet mir nicht einmal so große Sorgen. Etwas anderes ist schlimmer, denke ich.«
    »Was?«
    »Jane Collins!«
    Ich saß plötzlich da wie eingefroren. Verflucht, an sie hatte ich nicht mehr gedacht. Wir hatten ihr den Job gegeben und sie zu Vernon Taske geschickt. Suko tippte bereits Lady Sarahs Nummer ein.
    Die Horror-Oma meldete sich auch sehr schnell, und sie erklärte Suko, dass Jane Collins schon unterwegs war.
    »Wann ist sie denn gefahren?«
    »Direkt nach eurem Anruf.«
    »Danke«, sagte Suko nur. »Du hörst von uns.«
    Wir blickten uns an und schauten nicht gerade fröhlich aus der Wäsche. Trotzdem kräuselten sich Sukos Lippen zu einem Lächeln, als er fragte: »Wohin?«
    Ich startete. »Rate mal…«
    ***
    Die Detektivin war nicht zu Fuß gegangen, obwohl die Strecke nicht weit war. Sie hatte den Golf genommen und war durch einen recht ruhigen Stadtteil gefahren. Noch hatte der große Touristentrubel nicht begonnen. Die Schwemme traf zumeist am Nachmittag ein, denn im Sommer war London noch immer ein großer Anziehungspunkt.
    Wer in Mayfair wohnte, gehörte nicht zu den Ärmsten. Besaß jemand ein Haus, konnte er sich glücklich schätzen, denn die Preise für Grundstücke waren astronomisch hoch.
    Das Wetter hatte sich gebessert. Kaum noch Wolken am Himmel, dafür eine herrliche Sonne, deren Strahlen die Riesenstadt an der Themse betupften. Jane machte sich Gedanken darüber, mit wem sie es zu tun bekommen würde. Sie fragte sich, was dieser Vernon Taske für ein Typ war. Hellseher gab es genug. Auch Scharlatane, die gutgläubigen Menschen das Geld aus den Taschen zogen.
    Aber es gab auch andere, die tatsächlich diese Gabe besaßen. Und es gab welche, die sich mit anderen Mächten verbündet hatten. Diesen Aspekt wollte Jane auch nicht aus dem Auge lassen.
    Sie hatte sich flott gekleidet. Trug eine dünne helle Sommerhose und hatte über das verwaschen aussehende Shirt ein dünnes Jackett gestreift.
    Drei Blocks weiter befand sie sich fast am Ziel. Eine gerade Straße, in der es keine Geschäfte gab, dafür Häuser, in denen Ärzte, Anwälte und kleine Firmen ihren Sitz hatten. Die Bauten standen zumeist in großen Gärten, und auch das Haus, in dem Vernon Taske wohnte, stand etwas versetzt.
    Um den Bau zu erreichen, musste Jane durch ein offenes Tor auf das Grundstück fahren, in dem einige Parktaschen für Besucher angelegt worden waren. Eine war nicht besetzt, und Jane stellte ihren Golf dort ab. Sie stieg aus und ließ sich von einem warmen Sommerwind umfächern, der auch in die Kronen der Bäume eindrang, mit den Blättern spielte, so dass sie gegeneinander rieben und Laute wie ein geheimnisvolles Flüstern abgaben.
    Taske lebte nicht allein in dem alten Haus mit dem breiten Dach und den drei Gauben. Ein Arzt hatte hier ebenfalls seine Praxis eingerichtet, und auch eine Computerfirma hatte hier Büros.
    Das Schild an der Mauer neben der Tür war für Veritas bezeichnend. Sein Name stand dort nicht. Die beiden Großbuchstaben V und T genügten. Darüber war ein fünfeckiger Stein eingraviert.
    Schon ein Zeichen, was man von Taske zu halten hatte, vorausgesetzt, man war eingeweiht.
    Es war auch eine Klingel vorhanden. Der helle Knopf verschwand unter Janes rechtem Zeigefinger. Sie fühlte Spannung in sich. Auf der Stirn lag ein dünner Schweißfilm, und ihr Herz klopfte stärker.
    Sie dachte daran, dass sie sich innerlich von anderen Menschen unterschied. Das nicht nur aufgrund ihres künstlichen Herzens, nein, es gab noch einen anderen Grund.
    Jane hatte mal für eine Weile zur anderen Seite gehört. Da war sie dem Teufel ins Netz gegangen, und er hatte es geschafft, sie zu einer Hexe zu machen.
    Ganz waren die Kräfte später nach ihrer Rückkehr in das normale Leben nicht verschwunden. Einige

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