1120 - Geschäfte mit dem Tod
erfüllt uns mit Unbehagen, daß immer mehr weiße Raben in der Nähe unseres Schiffes auftauchen, ohne daß wir den Grund dafür kennen", erklärte Rhodan. „Einige von uns fühlen sich bedroht."
„Wir bedrohen niemanden", lautete die Antwort. „Unsere Versammlung hat nichts mit eurer Anwesenheit hier zu tun."
„Dann frage ich mich, warum sie direkt in der Nachbarschaft der BASIS stattfindet."
„Wir warten", sagte der weiße Rabe. Sein Ausruf hatte kategorisch geklungen, als sei er nicht bereit, weitere Auskünfte zu geben.
Trotzdem machte Rhodan einen zusätzlichen Versuch.
„Könnt ihr uns Einzelheiten berichten?"
„Das ist eine Angelegenheit, die nur uns betrifft. Wir sprechen nicht mit Fremden darüber."
Die Verbindung wurde von den weißen Raben unterbrochen.
Rhodan sah seine Freunde fragend an.
„Wir könnten sie in ultimativer Form auffordern, sich von der BASIS zu entfernen", sagte Sandra Bougeaklis.
„Vergiß nicht, daß wir uns noch immer Armadaflammen von ihnen erhoffen", erinnerte Perry. „Bisher waren die weißen Raben immer friedlich. Wir haben keinen Grund, sie als unsere Gegner anzusehen. Ich nehme an, daß sie die Wahrheit sagen."
„Und worauf warten sie?" wollte Taurec wissen!
Rhodan zuckte mit den Schultern. Er war entschlossen, die Wünsche der weißen Raben zu respektieren, solange der BASIS keine unmittelbare Gefahr drohte - und davon konnte schließlich keine Rede sein.
„Wie lange werden wir eigentlich auf Gucky und Alaska warten?" erkundigte sich die Stellvertretende Kommandantin.
Darüber war bisher noch nicht diskutiert worden, aber es war eine Frage, die sie alle insgeheim beschäftigte.
Rhodan war sich darüber im klaren, daß sie nicht ewig in dieser Position verharren konnten. Die allgemeine Lage erforderte, daß sie aktiv wurden. Sie mußten nach einem geeigneten Stützpunkt suchen, von dem aus sie nach anderen Einheiten der Galaktischen Flotte Ausschau halten konnten.
Rhodan wußte, warum die Diskussion dieser Frage bisher ausgeklammert worden war.
Wenn die BASIS ihren augenblicklichen Standort verließ, bedeutete dies ein Eingeständnis der Niederlage. Es bedeutete, daß sie Gucky und Saedelaere aufgegeben hatten und nichts gegen die Erschaffung eines Synchroniten tun konnten.
Unwillkürlich blickte Rhodan zum Zeitmesser über dem Hauptschott.
Alles, was sie jetzt taten, war nur ein Hinauszögern.
Früher oder später würden sie aber aufbrechen müssen.
9.
Sie materialisierten direkt im Weltraum, ein paar hundert Meter von dem Befleckten entfernt.
Gucky hatte dieses Ziel gewählt, weil er von hier aus am besten gegen die Armadamonteure vorgehen konnte, die sich am Segel zu schaffen machten. Der Mausbiber war voller Optimismus, daß er die Roboter vertreiben konnte. Danach wollten sie näher an den weißen Raben herangehen und ihn zu einer Rückkehr in jenen Raumsektor zwingen, in dem die BASIS stand.
Dieser Plan, gestand sich Alaska ein, war ziemlich unausgegoren und ging von einer ganzen Reihe unsicherer Voraussetzungen aus. Andererseits war dieses Vorgehen ihre einzige Chance. Wenn sie noch länger warteten, verschwand der weiße Rabe womöglich aus der Nähe der Schlafboje, und dann waren sie völlig von der BASIS abgeschnitten.
Alaska blickte zu dem Segler hinüber. Die dunklen Flecken waren nach wie vor zu sehen.
Aber die Armadamonteure waren verschwunden!
Alaska konnte keinen einzigen dieser diskusförmigen Roboter entdecken.
„Sie sind weg!" stieß er überrascht hervor. „Oder sie halten sich alle auf der goldenen Folienseite des Segels auf."
„Wartet hier!" sagte Gucky zu Alaska und Schmackofatz. „Ich sehe jenseits des Segels nach."
Er verschwand und kehrte schon nach wenigen Sekunden zurück.
„Kein Roboter zu sehen!" Er machte einen ausgesprochen zufriedenen Eindruck.
„Vermutlich, wurden sie abgezogen, noch bevor sie ihre Arbeit erledigt hatten."
„Wie gehen wir jetzt vor?" erkundigte sich Alaska.
„Ganz einfach", versetzte der Ilt, der seine Niedergeschlagenheit schnell überwunden hatte. „Ich nehme Funkkontakt zu dem Burschen auf und mache ihm klar, was er zu tun hat."
Alaska hatte Bedenken.
„Und wenn er die Schlafbojenbesatzung um Hilfe anruft?"
„Das werden wir sehen. Verkutzon, der Kommandant, ist verschwunden.
Ich nehme an, daß an Bord der Boje ziemliche Ratlosigkeit herrscht. Niemand wird sich um den Befleckten kümmern wollen." Er machte eine entschiedene Armbewegung. „Aber das alles
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