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1121 - Der Sonnenhammer

Titel: 1121 - Der Sonnenhammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unterkunft anhand des Gleiters, den sie vor dem Haupteingang geparkt hatten. Es blitzte. French fühlte sich in die Höhe gerissen und um die eigene Achse gewirbelt. Ein Orkan hatte ihn gepackt, schüttelte ihn durcheinander und schleuderte ihn wieder zu Boden. Eine heiße, dampfende Masse senkte sich auf ihn und begrub ihn unter sich.
    Panik ergriff French. Er schrie und schlug mit Armen und Beinen um sich. Die heiße Masse gab nach. Er fühlte ihr Gewicht geringer werden. Es wurde hell. Er holte tief Luft, um die geplagten Lungen zu entlasten und glaubte im nächsten Augenblick, er müsse ersticken. Keuchend und hustend gab er das stickige Gasgemisch wieder von sich, das er eingeatmet hatte. Taumelnd kam er auf die Beine. Er stand auf einem Wall dampfenden Erdreichs. Die Kuppel, der Gleiter waren verschwunden. Der Wall säumte eine fünf Meter tiefe Furche, die sich hundert Meter weit durch den Boden zog. Die Hälfte der Wohnsiedlung war spurlos verschwunden.
    ,,Jani!" schrie er mit aller Kraft seiner tormentierten Lungen.
    Ein gedämpfter, halb erstickter Laut antwortete ihm. Das Erdreich geriet in Bewegung.
    Ein Arm kam zum Vorschein. Er griff zu, wühlte mit beiden Händen die immer noch warmen Erdmassen beiseite und zog Jani aus dem Schmutz hervor. Sie hatte kaum noch Kraft, sich auf den Beinen zu halten. Er stützte sie, während er sie von dem qualmenden Erdwall hinab auf ebenes Gelände führte. ,,French, wir müssen weg von hier!" keuchte sie. ,,Keine Angst", versuchte er sie zu trösten. „Der Blitz schlägt nicht zweimal an derselben Stelle ein." ,,Das sind keine Blitze." Ihre Stimme war heiser vor Aufregung. „Es sind gezielte Entladungen. Wir werden beschossen!" ,,Von wem?" ,,Gleichgültig. Wir müssen uns um die Fähre kümmern. Denk an die Ladung! Wenn wir die STATEN-ISLAND nicht in Sicherheit bringen, wird das Projekt hier um Monate zurückgeworfen." ,,In Ordnung", knurrte French. „Als erstes brauchen wir ein Fahrzeug. Unseres, glaube ich, hat den Geist aufgegeben."
    Sie irrten durch die Überreste der Wohnsiedlung, verzweifelt auf der Suche nach einem Gleiter. Die lodernden Blitze fauchten mit tödlicher Regelmäßigkeit über die Kämme der Adlerberge und schlugen krachend in den Boden des Talkessels einer pro Minute, wie French ermittelte, nachdem er sein seelisches Gleichgewicht wiedergewonnen hatte.
    Die Einschläge lagen weit verstreut. Wer immer es sein mochte, der das Tal beschoss er hatte offenbar eine nur ungenaue Vorstellung davon, wo seine Ziele lagen.
    Sie kamen an einer halb eingestürzten Kuppel vorbei, in deren Nähe eine komplexe Antenne in den verqualmten Himmel ragte. French blieb stehen.
    ,,Was ist?" fragte Jani. ,,Bom Gerard", stieß French hervor und wies fahrig auf die Trümmer. „Es kann sein, dass er dort drinsteckt." ,,Wir haben keine Zeit", mahnte sie. „Wir brauchen ein Fahrzeug ..."
    Er sah sie merkwürdig an. „Ich soll keine Zeit haben, einem Freund zu helfen, der womöglich in Gefahr ist?"
    Sie bemerkte die Bitterkeit und die Enttäuschung in seinem Blick. ,,Du hast recht", antwortete sie. „Wir wollen gemeinsam nach ihm suchen."
    Der Haupteingang stand offen. Die Klimaschleuse war aus den Fugen geraten. Von dem teuren und komplizierten Gerät, das French bei seinem ersten Besuch hier gesehen hatte, war nicht mehr viel übrig. Herabstürzender Schutt hatte die Instrumente zertrümmert. Im Hintergrund des Raumes erhob sich ein Trümmerberg. Die Decke war verschwunden. Der Blick ging frei und ungehindert hinauf in den dunstgeschwängerten Himmel.
    ,,Bom!" rief French.
    Er erhielt keine Antwort. Sie begannen, den Schutt beiseite zu räumen. ,,Oh, mein Gott!" schrie Jani plötzlich auf.
    Sie hatte ein Stück Tuch in der Hand, Material von jener Art, aus der Arbeitsmonturen gemacht wurden. Sie zerrte daran. Ein Teil des Schuttbergs geriet ins Rutschen. French eilte herzu und half ihr, die Trümmerstücke zu beseitigen. Drei Minuten später hatten sie Bom Gerard freigelegt. Er hatte die Augen geschlossen und rührte sich nicht. Aber sein Atem ging noch, flach und unregelmäßig. Der linke Arm stand in groteskem Winkel vom Körper ab. ,,Ein komplizierter Bruch", ächzte Jani. „Er braucht einen Mediker, und zwar so schnell wie möglich." Sie sah French fragend an. „Schaffen wir ihn fort?"
    Draußen hallte der Donner der Einschläge übers Land. French schüttelte den Kopf. ,,Hat keinen Zweck. Wir kämen zu langsam vorwärts. Außerdem will ich von ihm wissen, wo

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