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1121 - Der Sonnenhammer

Titel: 1121 - Der Sonnenhammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine Zweierpotenz handelt. Aber die Auswertung der Aufnahmen lässt nur den Schluss zu, dass der wahre Wert zwischen zweitausend und zweitausendeinhundert gelegen haben muss." ,,Das ist die Zahl der ,Funken', die die Armadaschlepper in die Sonne hinein entladen haben?" versuchte Jen Salik, sich zu vergewissern. ,,Ja, Sir." ,,Ich danke dir, Hamiller."
    Jen Salik sah auf. Ein triumphierendes Lächeln spielte auf seinem pausbäckigen Gesicht. ,,Passt wunderbar zu meiner Theorie", sagte er mit sanfter Stimme. „Die Schlepper haben Bruchteile eines Objekts entladen. Die Bruchteile waren darauf programmiert, sich nach der Entladung miteinander zu vereinigen, so dass das ursprüngliche Objekt wiederentstand." ,,Was hat das mit den Blips zu tun?" fragte Perry argwöhnisch. ,,Bei der Vereinigung je zweier Bruchteile kam es zu einer kurzen energetischen Entladung. Etwa so, wie wenn zwei Deuteriumkerne zu einem Heliumkern verschmelzen. Auch dabei wird Energie freigesetzt. Nach dem ersten Durchgang waren nur noch 1024 Bruchteile übrig, jedes doppelt so groß wie eines der ursprünglichen Teile. Der Vereinigungsprozess begann von neuem, nur waren die Komponenten diesmal größer als beim ersten Durchgang daher wurde bei der Vereinigung pro Vorkommnis mehr Energie freigesetzt. Die Amplituden der Glitsche wurden größer, versteht ihr?"
    Perry schüttelte den Kopf. ,,Wenn es da ein Objekt gäbe, wie du es nennst, warum wäre es unseren Sonden entgangen?" ,,Wie tief stießen die Sonden in die Korona vor?" ,,Ein paar tausend Kilometer." ,,Offensichtlich nicht tief genug. Das Objekt befindet sich weiter Sonneneinwerts." ,,Es wäre längst verglüht, zerstrahlt oder explodiert", warf Waylon Javier ein. ,,Wer sagt das? Wir wissen nicht einmal, woraus es besteht." ,,Wir wissen, dass es ein Produkt der Armadaschmiede ist", sagte Perry. „Und so beeindruckend die Technologie der Schmiede auch sein mag bisher haben wir keinen Anlass, zu glauben, dass sie uns mehr als ein paar hundert Jahre voraus sind. Das heißt, ein Objekt mitten in die Gluthölle einer Sonne zu schicken ..."
    ,,Lass mich dir zwei Fragen stellen", fiel Jen Salik ihm ins Wort. „Erstens: Könnten wir eines unserer Bordfahrzeuge so herrichten, dass es zehn, fünfzehn, meinetwegen zwanzigtausend Kilometer weit in die Korona dieser Sonne vordringen könnte?"
    Perry zögerte mit der Antwort. Schließlich sagte er: „Ich kenne die Charakteristiken dieser Sonne nicht, aber eigentlich müsste es möglich sein. Auf begrenzte Zeit, versteht sich. Und die Vorbereitungen erforderten erheblichen Aufwand. Es wären zusätzliche Generatoren und Schirmfeldprojektoren zu installieren." ,,Am besten fängst du gleich damit an", schlug Jen Salik vor. ,,Warum?" ,,Wir werden uns das Ding aus der Nähe ansehen müssen." ,,Du sprachst von zwei Fragen", erinnerte ihn Taurec. „Welches ist die zweite?" ,,Oh, ja. Ich wollte wissen, woher wir die Sicherheit nehmen, dass das Gebilde wirklich von den Armadaschmieden angefertigt wurde." ,,Jercygehl An sagte, die acht Armadaschlepper ständen unter der Kontrolle der Schmiede", antwortete Perry. ,,Aha. Und er muss unbedingt recht haben?" spottete Jen Salik. „Es könnte nicht etwa sein, dass er sich täuscht? Ich meine, es kann durchaus sein, dass er richtig urteilt. Aber solange wir weiter nichts als Jercygehl Ans Aussage haben, sollten wir uns einen unvoreingenommenen Sinn bewahren und davon ausgehen, dass wir über die Herkunft des Objekts nichts wissen."
    Eine Zeitlang war es still in der Runde. Dann sagte Perry: ,,Du hast recht, Jen. Wir haben zuviel als sicher und feststehend angenommen. Deine Hypothese hat etliches für sich. Ein Objekt, das sich selbsttätig aus mehr als zweitausend Einzelheiten zusammensetzte. Warum nicht? Aber was wissen wir über die Aufgaben, die Funktionen, die Beschaffenheit des Objekts?"
    Jen Salik lächelte zufrieden. ,,Was hast du vor?" wollte er wissen. ,,Was du vorgeschlagen hast. Wir werden ein Fahrzeug so herrichten, dass es zehn bis zwanzigtausend Kilometer weit in die Sonnenkorona vorstoßen kann."
    French Sringar schlief unruhig. Mehrmals in der Nacht wachte er auf und lag eine halbe Stunde wach, in die Dunkelheit starrend, bis ihm die Müdigkeit wieder die Augen zudrückte. Als der Morgen dämmerte, war er auf den Beinen. Er duschte in einer kleinen Badekabine, deren Einrichtung aus dem vorherigen Jahrtausend zu stammen schien.
    Das Wasser roch merkwürdig, und die Seifenflüssigkeit, die er in den

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