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1121 - Der Sonnenhammer

Titel: 1121 - Der Sonnenhammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hier in der Nähe Gleiter geparkt stehen."
    Sie bemühten sich um den Bewusstlosen. Sie tätschelten ihm die Wangen, redeten auf ihn ein und zupften ihn am Haar. Schließlich fand Jani einen Wasseranschluss, der noch funktionierte. Als sie ihm kühle Feuchtigkeit ins Gesicht sprühten, öffnete Bom Gerard die Augen. ,,Was ... was war das?" hauchte er. ,,Keine unvorsichtige Bewegung!" warnte French, als er sah, dass Gerard sich aufrichten wollte. „Du hast den linken Arm gebrochen. Was das ist, wissen wir auch nicht. Aber wir müssen so rasch wie möglich von hier verschwinden. Das Tal ist unter Beschuss."
    Er half Gerard in die Höhe. Der Arm bereitete ihm große Schmerzen, das sah man seinem verzerrten Gesicht an. Er presste ihn mit der freien Hand gegen den Körper und verschaffte sich Erleichterung. ,,Wo steht der nächste Gleiter geparkt?" wollte French wissen. „Wir müssen hier raus, nach Norden, zum Landefeld." ,,Ein paar Häuser weiter, am Rand der Siedlung", sagte Gerard stockend und verbiss mit knirschenden Zähnen den Schmerz. „Mindestens zehn stehen dort." ,,Wirst du gehen können?" fragte Jani. ,,Es bleibt mir nichts anderes übrig", stöhnte der Verwundete.
    Draußen war es inzwischen so düster geworden, als kehre die Nacht wieder zurück.
    Regelmäßig einmal pro Minute stach ein greller Blitz durch den Dunst und erzeugte eine krachende, donnernde Explosion, deren Lärm durch das Tal rollte und von den Hügeln zurückgeworfen wurde. Die Sonne war ein riesiger, trübroter Ball, der durch den Qualm blinzelte.
    Von den Gleitern, die Bom Gerard am Rand der Siedlung zu finden gehofft hatte, waren nur noch zwei übrig. Die übrigen hatte derselbe Blitz zerstört, von dem Jani und French verschüttet worden waren. French öffnete das Luk eines der beiden Fahrzeuge und war Gerard beim Einsteigen behilflich. Der Wissenschaftler war unnatürlich blass, sein Gesicht wirkte eingefallen. Es ist nicht nur der Arm, dachte French besorgt, er hat innere Verletzungen.
    Unter dem rollenden Donner der Einschläge hob er den Gleiter vom Boden ab und ließ ihn steil in die Höhe steigen. Zum ersten Mal gewann er einen Überblick über das Ausmaß der Verwüstung. Es qualmte und dampfte überall im Tal der Adler, aber inmitten des Chaos waren mehrere Großroboter noch immer unermüdlich bei der Arbeit.
    Er richtete den Blick nach Norden. Seine Sorge galt der STATEN-ISLAND. Der Spalt, der zwischen den Hügeln hindurch auf die Ebene hinausführte, war nicht breit genug, als dass er die Fähre hätte sehen können. Aber etwas anderes entging ihm nicht. Der Atem stockte ihm, als er die Qualm und Rauchmassen sah, die von den Flanken der Adlerberge aufstiegen.
    Der Buschwald der Hügel stand in Flammen.
     
    6.
     
    Es war still geworden in der weiten Kommandozentrale. Daten huschten in wilder Folge über die Videoflächen. Bildschirme zeigten das Ausmaß der Verwüstungen auf der Oberfläche von BASIS-ONE. Gelegentlich sah man einen Blitz durch den Dunst zucken und eine Wolke aus Staub und Erdreich in die Höhe schleudern. ,,Wir haben zwei Fähren verloren", sagte Perry Rhodan mit schwerer Stimme. ,,Zwei?" Es klang wie ein Aufschrei. ,,Zwei Fahrzeuge mit insgesamt sechzig Mann an Bord", bestätigte Perry. „Sie waren eben dabei, in die obersten Atmosphäreschichten vorzustoßen, und setzten zur Landung an. Höhe über der Oberfläche: achtzig und fünfundneunzig Kilometer. Dann begann der Feuerzauber. Sie hatten nicht die geringste Chance."
    Ein paar Augenblicke lang herrschte betretenes Schweigen. Dann erkundigte sich Waylon Javier: „Was ist mit den übrigen Fahrzeugen?" ,,Ich habe sie alle zurückgerufen. Sie sind entweder schon an Bord der BASIS oder auf dem Weg hierher. Bislang keine Schadensmeldungen. Der unsichtbare Schütze hat es offenbar nur auf die Oberfläche und die unmittelbare Umgebung des Planeten abgesehen." ,,Was ist dein Plan?" ,,Ich habe keinen Plan", antwortete Perry. ,,BASIS-ONE muss evakuiert werden!" ereiferte sich Fellmer Lloyd. „Ich höre ihre gepeinigten Schreie bis in den hintersten Winkel meines Bewusstseins. Perry, da unten sind Menschen am Sterben!"
    Perry schüttelte den Kopf. Sein Gesicht war steinern. ,,Wir können ihnen nicht helfen." Seine Stimme klang spröde. Er sprach langsam, als bereite das Sprechen ihm Mühe. „Wir haben die Entladungen analysiert. Es gibt keinen Feldschirm, nicht einmal das Feldschirmsystem der BASIS, der ihnen standhalten könnte. Wir kämen nicht hinunter.

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