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1121 - Der Sonnenhammer

Titel: 1121 - Der Sonnenhammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würdevoll. ,,Dir liegen die Orteraufzeichnungen vor, die während des Anflugs der acht Armada-Schlepper gemacht wurden?" ,,Selbstverständlich, Sir." ,,Sieh sie dir an!" Ganz so, als ob er zu einem Menschen spräche. „Die Funken, die von den Schleppern in die Sonne stürzten! Zähle sie. Und lass mich das Ergebnis wissen."
    Sie sahen einander erstaunt an. Niemand wusste, auf welche Idee Jen Salik plötzlich gekommen war. Nur Taurec lächelte.
     
    5.
     
    French Sringar hatte eine kräftige Dosis jenes Medikaments genommen, das nachhaltig von den Auswirkungen unmäßigen Alkoholgenusses befreit. Schließlich wollte er sich nicht verkatert ans Steuer einer Fähre setzen auch wenn bei weitem der größte Teil des Manövrierens vom Autopiloten besorgt wurde. Als er erfuhr, welche Fracht die STATEN-ISLAND geladen hatte, gab es ihm einen Ruck: das zentrale Kraftwerk für den Stützpunkt auf BASIS-ONE, einundzwanzig Nugas-Schwarzschild-Reaktoren im Gesamtwert von etlichen Milliarden Galax. Es war bei weitem die kostbarste Ladung, die die STATEN-ISLAND je befördert hatte.
    Jani Nikko war bereits an Bord, als French den Kontrollraum betrat. Ihr Gruß war freundlich, so dass French den Mut fand, die Frage zu stellen, die er eigentlich hatte vermeiden wollen. ,,Wo warst du? Ich habe im ganzen Schiff nach dir gesucht. Ich dachte, wir könnten uns einen ... gemütlichen Abend machen."
    Sie lächelte. „Ich wollte allein sein. Ich hatte etwas zu überdenken. Ich verkroch mich ins abgelegenste Solarium und ließ mir vierundzwanzig Bild 1 Stunden lang die künstliche Sonne auf die Haut scheinen. Mit den üblichen Unterbrechungen, versteht sich." ,,Ich hoffe, das hat den Denkprozess gefördert", bemerkte French nicht ohne Spott. ,,Was weißt du über die Einstellung des Fährverkehrs? Warum haben sie das getan?"
    Jani hob die Schultern. „Keine Ahnung. Warum soll ich mir den Kopf darüber zerbrechen? Wir sind wieder im Geschäft, nicht wahr?"
    Kurze Zeit später legte die STATEN-ISLAND ab. Der Flug nach BASIS-ONE verlief ereignislos. Unmittelbar nach der Landung wurde Jani Nikko von der Zentralen Bauleitung mitgeteilt, die Vorbereitungen für die Installation des Kraftwerks seien noch nicht abgeschlossen. Die NS-Reaktoren hatten an Bord zu bleiben, bis wenigstens das Fundament des Kraftwerksgebäudes gegossen war. Die Bauleitung rechnete mit einer Wartezeit von einem planetarischen Tag, d.h. 28,4 Standardstunden. Jani setzte sich mit dem Fährenkommando an Bord der BASIS in Verbindung und erklärte, es bleibe ihr nichts anderes übrig, als ihrer Mannschaft einen Tag frei zu geben. Es wäre sicherlich unklug gewesen, die kostbare Fracht auszuladen und den Unbilden der Witterung auszusetzen, nur damit die STATEN-ISLAND eine weitere Fahrt machen konnte. Das Fährenkommando war damit einverstanden. ,,So", sagte Jani mit vergnügtem Grinsen. „Jetzt steht unserem gemütlichen Abend nichts mehr im Weg." ,,Du ... du meinst...", stotterte French verblüfft. ,,Jawohl, ich meine. Wir werden uns irgendwo ein Quartier beschaffen, und vielleicht finden wir sogar einen Ort, an dem es anständig zu essen und zu trinken gibt."
    French war überwältigt. Sein Traum war Wirklichkeit geworden! Den alten Grundsatz, dass es in einem romantischen Duo stets der männliche Teil sein müsse, der die Avancen macht, hatte er längst vergessen. Sie fuhren mit einem Gleiter ins Tal der Adler, wo die Bauarbeiten seit Frenchs letztem Besuch beachtliche Fortschritte gemacht hatten. Es war nicht schwer, ein Quartier zu finden. Techniker, die in den nur mit dem Notwendigsten ausgestatteten Wohnkuppeln hausten, hatten augenzwinkerndes Verständnis für Frenchs und Janis Anliegen. Zwei Gruppen von Kuppelbewohnern rückten zusammen in ein Gebäude und überließen die freiwerdende Kuppel den ,,honeymooners", wie sie sie bei sich nannten.
    So verlebte French Sringar, der gestern noch am Rand eines Nervenzusammenbruchs gestanden hatte, einen der glücklichsten Tage seines Daseins. Ein einziger Wermutstropfen nur fiel in den Becher seiner Freude. Das Zusammensein mit Jani war freundlich, fröhlich und gemütlich aber von Romantik wollte Jani nichts wissen. French feinfühlig, wie er war nahm dies zur Kenntnis und strich alles, was mit Erotik zu tun hatte, von seinem Tages und Nachtprogramm. ,,Die Zahl lässt sich nicht genau bestimmen, Sir", meldete die Hamiller-Tube. „Am wahrscheinlichsten ist, dass sie 2048 beträgt allein wegen des Umstands, dass es sich um

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