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1122 - Raubzug der Armadaschmiede

Titel: 1122 - Raubzug der Armadaschmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Armadamonteure hatten die Nandiren offenbar nur mit Schockwaffen bearbeitet. Eine der achtbeinigen Gestalten nach der ändern erwachte aus der Starre. Sie waren verwirrt. Sie waren ausgezogen, um der Allmutter ihre Reverenz zu erweisen. Anstatt sich aber ihrem frommen Eifer widmen zu können, waren sie niedergeworfen und betäubt worden. Sie machten vorläufig keine Anstalten, ihre Prozession in Richtung des Landetellers fortzusetzen. Sie drängten sich zusammen und berieten. Armadamonteure waren nicht in der Nähe.
    „Keine Gefahr im Augenblick", sagte Roi. „Es wird Zeit, daß wir der Wurzel des Übels zuleibe rücken."
     
    *
     
    Die Nische, in der Roi das Boot absetzte, glich der, die sie zu Beginn der Nacht gefunden hatten. Ein Vorsprung von acht Metern Breite bot dem Fahrzeug ausreichend Platz. Im Hintergrund fanden sie dieselbe Anordnung von Umrissen, die auf Luke oder Schotte hindeutete.
    Roi hatte Naomi und Fedder seine Strategie erklärt.
    „Es hat keinen Zweck, wenn wir uns mit den Armadamonteuren anlegen. Sie sind in der Überzahl, und ich nehme an, daß sich im Innern des Kolosses etliche tausend weitere befinden. Wir können entweder die SAMBAL herbeirufen und zum offenen Kampf blasen oder versuchen, den Goliath von innen zu packen. Es gibt Einstiege. Wir müssen sie nur zu öffnen verstehen."
    „Wie?" hatte sich Fedder erkundigt.
    „Notfalls auf die primitive Art und Weise", war Rois Antwort gewesen, dabei hatte er mit der Hand den Kolben des Blasters berührt.
    Jetzt kniete Fedder vor einem der Luke. Mit einer kleinen Handlampe leuchtete er die Ränder ab. Er nahm sich Zeit. Solche Dinge wollten nicht überstürzt werden.
    „Nun?" fragte Roi, nachdem zwei Minuten verstrichen waren.
    „Auf die raue Art würde ich es nicht versuchen", antwortete Fedder, ohne den Blick von dem Objekt seiner Aufmerksamkeit zu wenden. „Es sieht nach einem komplexen Verschluß aus. Wer komplexe Verschlüsse installiert, sichert sich auch auf andere Weise gegen das Eindringen Unbefugter. Ich nehme an, wir machen den ganzen Koloß rebellisch, wenn wir versuchen, uns den Weg freizuschießen - von Warckewn ganz zu schweigen."
    „Verschluß? Kannst du den Verschluß finden?"
    „Ich glaube, ich habe ihn schon", antwortete Fedder mit jenem absoluten Mangel an Bescheidenheit, der sensitive Gemüter mitunter gegen ihn einnahm.
    Er hatte ein kleines Gerät aus einer der Taschen seiner Montur zum Vorschein gebracht und fuhr damit an der Kante des Luks entlang. „Ja", brummte er zufrieden, als ein kleines Kontrolllämpchen aufleuchtete. „Da ist er."
    Wenige Minuten später löste sich ein handflächengroßes Stück Verkleidung von der finsteren Wand des Zylinders. Fedder war ihm mit einem primitiven Klappmesser zu Leibe gerückt. Darunter kam ein Gewirr mehrpoliger Anschlüsse zum Vorschein.
    „Jetzt geht es nur noch darum, den Code zu finden, der zu den vorgegebenen Werten paßt."
    „Beeil dich", drängte Roi. „Sobald es hell wird, sind wir entweder drinnen oder auf dem Weg zurück zur SAMdrei. Ich habe nicht die Absicht, mich im hellen Sonnenschein mit den Armadamonteuren anzulegen."
    „Es ginge alles viel schneller", knurrte Fedder respektlos, „wenn ich dir nicht dauernd zuhören müßte."
    Roi wandte sich grinsend ab. Auf Fedder Napsus konnte man sich verlassen, aber als Beispiel eines gesitteten Menschen mit guten Manieren war er ein absoluter Fehlschlag.
    Naomi stand vorne an der Kante der Nische und blickte in die Wüste hinab. Roi gesellte sich zu ihr.
    „Sie beraten immer noch", sagte sie, als sie seine Nähe spürte. „Kein Roboter in der Nähe."
    Roi musterte den wirren Haufen der Nandiren. Sie waren etliche Kilometer entfernt, und aus dieser Distanz vermittelten sie den Eindruck wütender Ameisen, die über- und untereinander krochen und sich um ein Beutestück stritten. Er prüfte das Chronometer.
    „Noch knapp eine halbe Stunde, dann sind die beiden Minen am Ziel", sagte er. „Wenn wir Glück haben, werden beide Projektoren zerstört, die Nandiren erkennen ihren Irrtum und ziehen sich in die Siedlung zurück. Damit ist die Gefahr fürs erste gebannt - wenigstens so lange, bis der Koloß den Standort wechselt."
    „Und wenn nicht?" fragte Naomi zweifelnd.
    Roi hob die Schultern. „Dann bleibt uns keine andere Wahl, als mit aller Kraft vorzugehen. Wir rufen die SAMBAL herbei und schlagen das Monstrum in Stücke."
    Naomi musterte ihn mit merkwürdigem Blick. Er verstand, was sie sagen wollte. Seit

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