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1123 - Brutstätte der Synchroniten

Titel: 1123 - Brutstätte der Synchroniten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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worden?"
    „Ein Armadist hat versucht, an seinen Synchroniten heranzukommen und ihn zu zerstören", berichtete Verkutzon. „Aber die Angelegenheit ist bereinigt."
    „Trotzdem - daß so etwas überhaupt passieren konnte", meinte Schovkrodon tadelnd.
    „Ich werde ein Protokoll über den Vorfall anfertigen", sagte Verkutzon. „Und bei der nächsten Sitzung soll darüber befunden werden, ob ich mich einer Nachlässigkeit schuldig gemacht habe. MURKCHAVOR ist einer der am besten gesicherten Synchrodrome."
    Schovkrodon winkte mit einer lässigen Handbewegung ab.
    „Ich will die Sache nicht aufbauschen. Wir haben wichtigere Dinge zu tun. Ich erinnere dich an die Gewebeprobe, die ich von einem terranischen Kommandanten gemacht habe.
    Ich möchte, daß der Klonprozeß sofort begonnen und derart beschleunigt wird, daß die Entwicklung dem des Rhodan-Synchroniten angeglichen wird."
    „Ich habe bereits den Brüter neben Rhodan räumen lassen, um beide Synchroniten parallel entwickeln zu können", erklärte Verkutzon. „Ich werde die Vorarbeiten selbst übernehmen."
    „Höre ich recht?" wunderte sich Schovkrodon. „Ich dachte, du hältst auf deine Schleicher so große Stücke. Und dann machst du die Arbeit selbst?"
    Verkutzon zögerte, bevor er sich entschloß, den wahren Grund für seine Handlungsweise zu nennen.
    „Dam-Krasseur, der Schleicher, der den Rhodan-Synchroniten betreut, hat dienstfrei", sagte er. „Er hat eine Gefährtin gefunden, und die beiden haben sich zu einem gemeinsamen Sohn entschlossen. Das Zeremoniell ist gerade im Gang."
    „Ich kritisiere dich nicht gerne", sagte Schovkrodon, „aber ich meine, du läßt deinen Schleichern zu viele Freiheiten. Du läßt sie einen Ahnenkult betreiben, der jeder Beschreibung spottet. Ein Wunder, daß sie ihre Wimpel und Fähnchen nicht auch in deiner Kommandozentrale anbringen. Deine Schleicher sind verfressen und sexbesessen!
    Ein Wunder, daß sie überhaupt noch Zeit für die Synchroniten finden. Und jetzt nimmst du auf ihr Familienplanungszeremoniell Rücksicht, obwohl ein Dringlichkeitsfall vorliegt. Das geht zu weit, Verkutzon!"
    „Kleine Schleicher leisten gute Arbeit, du wirst keine besseren Gen-Ingenieure finden", erwiderte Verkutzon. „Aber sie sind so gut, weil ich gewisse Zugeständnisse an ihre Sitten mache. Und durch die Familienplanung, über die du spottest, wird für ein Ausleseverfahren gesorgt. Das ist Genetik in höchster Vollendung. Jede neue Schleichergeneration bringt mehr Genies als die vorangegangene hervor. Und davon profitieren letztlich auch wir."
    „Ich fürchte, daß du darüber die Kontrolle verlierst", sagte Schovkrodon. „Und das wäre schlimm für uns alle. Du mußt sie einfach fester in den Griff nehmen. Als geniale Gen-Spezialisten könnten sie für Nachkommen sorgen, die die Fähigkeiten besitzen, sich gegen uns zu erheben. Es ist schlecht, wenn sie in diesen Dingen Entscheidungsfreiheit und Selbstbestimmung haben. Du mußt ihnen diktieren, welche Veranlagung ihre Retortenkinder haben sollen. Sonst kommt es eines Tages auch noch so weit, daß sie einen Superschleicher ohne dein Wissen klonen."
    Verkutzon erschrak, als Schovkrodon das sagte. Denn genau das war bereits eingetroffen. Erst jetzt fiel ihm wieder der falsch deklarierte Brüter ein, in dem nicht der Synchronite des Puschts geklont wurde, sondern in dem ein Schleicher ohne Makel im Entstehen begriffen war.
    Es wäre richtig gewesen, diesen Schleicher-Klon noch vor Schovkrodons Eintreffen zu eliminieren. Wenn Schovkrodon herausfand, daß er mit seiner Bemerkung einen Volltreff er gelandet hatte, dann würde er ihn damit unter Druck setzen.
    Verkutzon ärgerte sich, daß er nicht rechtzeitig daran gedacht hatte, dieses Problem zu beseitigen. Er mußte einen Weg finden, dies vor Schovkrodons Augen zu tun, ohne daß dieser ahnte, worum es ging.
    „Ich meine, daß meine Methode, die Schleicher zu behandeln, die zielführendere ist", sagte Verkutzon. „Aber du sollst deinen Willen haben. Ich kann auch anders und werde dafür sorgen, das Dam-Krasseur unverzüglich an die Arbeit geht."
    „Aber fasse ihn nicht zu hart an", sagte Schovkrodon, und diesmal klang in seiner Stimme der Spott unverhohlen mit.
     
    7.
     
    Das Zeremoniell fand im großen Freizeitraum statt. Es waren alle Prominenten des Volkes anwesend, denen es möglich gewesen war, sich freizunehmen. Selbst Ter-Konnate, der Fünfbeinige und sein Widersacher Allos-Dashan waren gekommen. Das empfand

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