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1124 - Aus dem Reich der Toten

1124 - Aus dem Reich der Toten

Titel: 1124 - Aus dem Reich der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schienen sich uns entgegengeneigt zu haben.
    Nora und ich schauten uns an. Keiner von uns sprach. Ich wollte es auch nicht, denn ich mußte das verdauen, das ich gesehen und auch selbst mitgetragen hatte.
    Nora unterbrach das Schweigen schließlich. »Es gibt ihn nicht mehr, John! Wir haben gewonnen. Du bist deine Alpträume los.«
    »Ja - kann sein.«
    »Nein, das ist so.«
    »Durch eine Säge?« flüsterte ich.
    »Ja.«
    »Was war er?«
    »Später, John. Ich denke, wir sollten jetzt zu einem anderen Ort fahren.«
    »Den du kennst.«
    »Sicher.«
    »An dem ich auch eine Erklärung bekommen werde?«
    »Das denke ich schon.«
    »Eine Frage habe ich trotzdem noch«, sagte ich mit rauher Stimme. »Ist der Fall damit abgeschlossen?«
    »Ich weiß es nicht genau, John. Das soll dir eine andere Person sagen, die wir noch in dieser Nacht treffen werden. Du kannst deinen Wagen nehmen, ich werde mit der Maschine fahren.«
    Sie wartete meine Antwort nicht ab und ging dorthin, wo das Motorrad auf dem Boden lag.
    Ich blieb noch stehen. Irgendwo fühlte ich, mich dumpf. Ich hatte den berühmten Schlag gegen den Kopf bekommen, und es wollte mir nicht gelingen, meine Gedanken zu ordnen.
    Dann wurde ich wieder an das ferne Licht erinnert, das nicht mehr so fern war, denn ein blendender Vorhang aus Helligkeit legte sich über die Straße und traf auch uns.
    Der Fahrer hatte uns gesehen. Er hätte weiterfahren können, Platz genug war vorhanden, aber er tat es nicht. Der Fahrer bremste ab. Er löschte das Licht und stieg aus.
    »John!« rief er mir zu.
    Ich war erleichtert, denn ich hatte die Stimme erkannt. Sie gehörte zu einem alten Freund aus Lauder - Terrence Bull.
    Ich hatte nicht mit meiner Stimme geantwortet, sondern nur den rechten Arm angehoben. Er sollte merken, daß ich ihn gesehen hatte. Bull kam nur langsam auf mich zu. Er war irritiert, was möglicherweise an Nora Thorn lag, die er sah und nicht kannte. Sie hielt sich auch zurück und stand neben der Maschine.
    Bull erreichte mich und schüttelte den Kopf. »Hier bist du also. Das ist gut.«
    »Wieso?«
    »Ach, nichts, sage ich dir gleich.« Er deutete auf Nora. »Hattest du mit ihr einen Unfall?«
    »Nein, es ist alles okay.«
    »Tja, schön.« Er war etwas verlegen und knetete seine Hände. Über seine Lippen huschte ein Lächeln, und ihm schien etwas auf dem Herzen zu liegen.
    »Was ist denn, Terrence?«
    »Ja, ähm… hast du die Hütte gefunden?«
    »Habe ich.«
    »Und ist alles okay?«
    »Keine Klagen, Terrence.«
    »Ja, das ist gut. Aber du hast doch dort etwas oder jemand gesucht, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Stimmt. Nur ist die Sache erledigt. Ich habe ihn nicht gefunden. Es war wohl eine falsche Spur. Das Blockhaus ist verlassen und auch etwas beschädigt worden. Es gibt nichts, um das du dich kümmern müßtest, Terrence.«
    Er kannte mich, und deshalb nahm er es mir auch nicht so recht ab. Mißtrauisch schaute er mich an.
    »Das kann ich nicht glauben, wirklich nicht. Nimm es bitte nicht persönlich, John, aber wir kennen uns zu lange. Es ist was gelaufen - nicht?«
    »Du hast recht«, gab ich zu. »Aber es ist vorbei. Du wirst keine Spuren finden. Es gibt keinen Ankläger und keine Zeugen. Was passierte, ist Vergangenheit. Es geht dich diesmal nichts an. Du kannst wieder beruhigt zurückfahren.«
    »Und in London Bescheid geben.«
    »Ach!«
    Mein Staunen sorgte bei ihm für ein schmales Grinsen. »Was glaubst du, weshalb ich hergekommen bin? Dein Freund Suko rief an. Ich habe ihm dann gesagt, was ich von dir weiß. Er bat mich, nachzuschauen, um dir eventuell zur Seite zu stehen. Deshalb habe ich mich auf den Weg zur Hütte gemacht. Himmel, wir kennen uns ja gut. Wir haben einiges gemeinsam durchgestanden, da konnte ich ihn doch nicht enttäuschen.«
    »Nein, das konntest du nicht. Du hast genau richtig gehandelt. Wie ein Freund eben.«
    Bull war etwas verlegen. Er wußte nicht so recht, wohin er schauen sollte. Dann fiel sein Blick auf Nora Thorn, die sich abseits gehalten hatte. »Wer ist denn diese Person dort? Eine Bekannte?«
    »Sie ist okay.«
    »Also keine…«
    »Nein, nein, sie steht schon auf meiner Seite. Du brauchst dir keine Gedanken zu machen.«
    »Schön. Trotzdem bin ich nicht zufrieden, aber es ist nicht mein Bier. Nur hat sich wieder etwas bestätigt.«
    »Was denn?«
    »Wenn ein Sinclair in Lauder erscheint, liegt immer wieder Ärger in der Luft.«
    »Es wird weniger werden.«
    Er hüstelte in seine Hand. »Gut, wenn das hier alles

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