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1125 - Einsatzkommando Synchrodrom

Titel: 1125 - Einsatzkommando Synchrodrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenn Lancy zu uns kommt. Piano und du müßtet eine entsprechende Notiz in die Bordpositronik einspeisen. Das heißt also, daß die Zentralpositronik informiert werden würde. Dort aber ist festgehalten, daß Lancy mit Piano fliegen soll."
    „Ja und?"
    „Die Bordpositronik registriert, daß du noch vor Beginn des Einsatzes gegen einen Befehl verstoßen hast, daß du dir eine Eigenmächtigkeit geleistet hast. Sie wird dir das Kommando augenblicklich entziehen, und damit ist es dann auch schon aus mit dem Einsatz, auf den du so lange gewartet hast."
    Track Alliance wurde blaß. Unsicher blickte er Julio Vasca an.
    „Besonders helle warst du noch nie", bemerkte dieser.
    Leise fluchend fuhr der Boxer herum und eilte aus dem Hangar. Terry Goan seufzte.
    „Ihr könntet mir den Gefallen tun, nicht darüber zu reden", sagte er. „Track ist wirklich ein hervorragender Boxer, und du weißt, daß er dich liebt, Lancy."
    „Natürlich, Terry", erwiderte sie. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich werde nichts sagen."
    „Und du. Piano?"
    „Ich habe zu tun. Verschwinde."
    „Ich wußte doch, daß du ein feiner Kerl bist." Goan eilte hinter seinem Schützling her.
    Julio Vasca wollte im Antigravschacht nach oben schweben, doch Lancy hielt ihn zurück.
    „Hättest du mich gehen lassen?" fragte sie.
    „Wärst du gegangen?" erwiderte er und glitt nach oben, ohne auf ihre Antwort zu warten.
     
    *
     
    Schovkrodon hätte später nicht mehr sagen können, warum er ausgerechnet in diesen verlorenen Winkel des Synchrodroms MURKCHAVOR gegangen war. Als er darüber nachdachte, meinte er, sich an eine geheimnisvolle Stimme erinnern zu können, die in ihm aufgeklungen war, doch wollte er daran nicht so recht glauben.
    Der Armadaschmied war ein Mann von ungewöhnlicher Gefühlskälte und Rationalität. Er lebte in einer Welt der Realität, und er war nicht bereit, sich mit irgendwelchen Dingen zu befassen, die sich nicht in den Rahmen seiner Welt einordnen ließen.
    Und doch sollte er auf Sar-Sarrassan hören.
    Er sah den Schleicher, als er das Schott zu einer kleinen Kammer öffnete.
    Sar-Sarrassan lag ausgestreckt auf dem Boden, murmelte beschwörend von sich hin und blickte dabei auf eine Reihe von farbigen Stäbchen, die vor ihm verstreut auf dem Boden lagen.
    Sar-Sarrassan hatte einen fast zwei Meter langen Körper, der wie ein fetter Wurm auf dem Boden ruhte, und einen weißen Kopf mit düsteren, grünen Augen.
    An den Wänden der Kammer hing eine Unmenge weißseidener Fahnen mit schwarzen Zeichnungen, überlieferten Zitaten und Generationssymbolen. Niemals zuvor hatte Schovkrodon bei einem Schleicher eine derartige Sammlung von Kultschriften gesehen wie bei Sar-Sarrassan, Schriften, mit denen dieser seine Ahnen verehrte und in denen er festhielt, was deren Leben geprägt hatte.
    Schovkrodon wußte nicht, wie die Dienststunden des Schleichers eingeteilt waren, konnte daher nicht sagen, ob dieser seinem Ahnenkult während der Dienst- oder Freizeit huldigte. Er hatte wenig Verständnis für die Ahnenverehrung der Schleicher, blieb jedoch beherrscht und kühl.
    Er wollte sich kommentarlos zurückziehen.
    Doch Sar-Sarrassan wandte ihm den Kopf zu und blickte ihn an.
    „Schovkrodon", sagte der Schleicher. „Es wird Ärger geben."
    Durch diese Bemerkung fühlte der Armadaschmied sich herausgefordert. Wer war Sar-Sarrassan denn schon, daß er sich erlauben durfte, etwas Derartiges zu sagen, obwohl er doch damit rechnen mußte, selbst zur Rechenschaft gezogen zu werden?
    Schovkrodon blieb in der offenen Tür stehen.
    „Tatsächlich?"
    Der Schleicher erhob sich und drehte sich um. Sein Vorderkörper ragte nun steil in die Höhe, so daß der runde Kopf nahezu die Gürtellinie des Silbernen erreichte.
    „MURKCHAVOR wird angegriffen werden."
    „Ach, und das weißt du schon jetzt?"
    Der Schleicher deutete auf die Stäbchen, die über den Boden verstreut lagen.
    „Die Ahnen haben es mir gesagt."
    „Bedanke dich bei ihnen. Hoffentlich haben sie dich auch darauf aufmerksam gemacht, daß du mit einer Disziplinarstrafe zu rechnen hast, falls ich feststellen sollte, daß du während deiner Dienststunden mit ihnen plauderst."
    „Zuerst werden vier Asteroiden kommen. Aufgereiht wie die Perlen einer Kette", erklärte Sar-Sarrassan, offensichtlich unbeeindruckt. „Sie werden am Synchrodrom vorbeifliegen.
    Ihnen folgen sieben andere, von denen zwei in den Schutzschirmen vergehen werden."
    Der Armadaschmied drehte sich um und ging weg,

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