1125 - Einsatzkommando Synchrodrom
warteten bereits an der Space-Jet, als Track Alliance und sein Manager den Hangar betraten. Die beiden diskutierten eifrig miteinander, brachen ihr Gespräch jedoch ab, als sie Alliance und Goan bemerkten.
Scunny le Grand blickte Alliance abschätzend an.
„Du siehst aus, als ob du in bester Form wärst", sagte er. „Lediglich um die Hüften herum scheinst du einen wärmenden Gürtel zu haben."
„Kein Gramm Fett zuviel", erwiderte Terry Goan, bevor Alliance etwas darauf entgegnen konnte. „Wirklich nicht. Von einem wärmenden Gürtel zu reden, ist Quatsch."
„Ich habe eine Menge Essen an Bord", fuhr der Ernährungswissenschaftler fort. „Wir können nur hoffen, daß der Einsatz möglichst lange dauert. Es sind wirklich einige Delikatessen dabei."
Terry Goan stieg in die Schleuse der Space-Jet.
„Wir haben andere Sorgen", erwiderte er. „Mann, wir fliegen in einen Einsatz. Unseren ersten Einsatz, seitdem wir das Solsystem verlassen haben, und du redest vom Essen."
Scunny le Grand blickte ihn verwundert an, und nicht das geringste Lächeln entspannte sein Gesicht, als er sagte: „Ich weiß nicht, was du willst. Alle Probleme reduzieren sich früher oder später aufs Fressen."
„Macht, daß ihr an Bord kommt", befahl Track Alliance. „In zehn Minuten will ich einen Zustandsbericht über die Jet haben."
„Bleibst du nicht hier?" fragte Goan.
„Ich komme gleich zurück. Ich habe nebenan noch etwas zu tun."
„Nebenan steht die Jet, mit der Piano fliegen wird", stellte Goan fest.
„Davon rede ich ja. Lancy gehört zu seinem Team. Ich möchte wissen, warum.
Guardiano, dieser Spinner, hätte sie zu uns schicken müssen."
„Du willst sie dir holen?"
„Was dachtest du denn?"
„Das kannst du nicht machen", rief ihm Goan hinterher, doch Track Alliance hatte das Verbindungsschott zu dem benachbarten Hangar bereits durchschritten. Lautlos schloß es sich hinter ihm.
Track Alliance sah, daß Lancy an der Schleuse der Space-Jet arbeitete.
Er ging zu ihr hin.
„Hallo, Schätzchen", sagte er.
Sie blickte zu ihm auf und lächelte. Er war fast 2,20m groß und überragte sie um annähernd einen halben Meter. Gegen ihn wirkte sie zierlich wie eine Puppe.
Er schob die Ärmel bis über den Ellenbogen hoch und verschränkte die Arme vor der Brust. Sanft ließ sie ihre Fingerspitzen über die Muskelstränge seiner Unterarme gleiten.
„Wie stark du bist", flüsterte sie, da sie wußte, wie stolz er auf seinen Körper und seine Kraft war. Tatsächlich aber interessierte sie dieses äußere Bild seiner Männlichkeit nur wenig. Viel anziehender fand sie, daß er zuweilen einen seltsam weichen und versonnenen Eindruck machte.
„Du fliegst mit Piano?"
„Archille hat mich so eingeteilt."
„Ich denke, du scherst dich den Teufel darum und gehst mit mir. Meine Jet steht nebenan."
„Das kann ich nicht tun. Wie stellst du dir das vor?"
„Überlaß das nur mir. Ich regle das schon." Er lächelte drohend, denn in diesem Augenblick betrat Julio Vasca den Hangar. Er schien den riesigen Boxer nicht zu bemerken. Grußlos eilte er an ihm vorbei in die Schleuse der Space-Jet. Track Alliance griff blitzschnell nach seinem Arm und riß ihn zu sich heran. Vasca flog herum und wäre auf den Boden gefallen, wenn das Mädchen ihn nicht abgefangen hätte.
„Tut mir leid, Lancy", sagte er verlegen. Er strich sich mit den Händen über die Ärmel, als habe er sich beschmutzt.
„Archille ist ein Fehler unterlaufen", erklärte der Boxer. „Sie wird nicht mit dir fliegen, sondern mit mir."
„So? Wird sie das?" Julio Vasca runzelte die Stirn, schüttelte den Kopf und blickte die junge Frau fragend an. „Davon hat Guardiano mir gar nichts gesagt."
„Das ist auch gar nicht nötig, du Pflaume", erwiderte Alliance. „Ich habe das eben entschieden."
Vasca lächelte.
„Ach, so ist das. Na, dann kann ich wohl nichts machen."
Lancy legte ihm die Hand an den Arm.
„Piano, das läßt du dir so ohne weiteres gefallen?"
„Soll ich diesem Bullen sagen, daß ich dich gern mag und deshalb viel lieber bei mir an Bord hätte?"
Track Alliance holte zu einem Faustschlag aus, doch Terry Goan, der sich ihm unbemerkt genähert hatte, fiel ihm in den Arm.
„Du hast es wirklich nur in den Fäusten", sagte er ärgerlich. „Seit Wochen liegst du mir in den Ohren, weil du unbedingt an einem Einsatz teilnehmen willst. Und jetzt tust du so etwas."
„Du hältst dich da heraus."
„Überlege doch einmal, was passieren würde,
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