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1126 - Der Psi-Trust

Titel: 1126 - Der Psi-Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu rechnen. Wir werden die stationär rings um Terra und Luna aufgehängten Helio-Satelliten dennoch aktivieren, um den Versuch so realistisch wie möglich zu gestalten."
    „Celeste!" rief Don Alvarez aus dem großen sechseckigen Bett, in dem er bequem ausgestreckt lag. „Die Blickschaltung der Fensterbildschirme funktioniert nicht."
    Celeste Maranitares huschte eilfertig ins Schlafzimmer und berührte einige Sensoren des Anschlusses für den Hauscomputer.
    „Der Hauscomp war noch nicht darauf programmiert, Don", erklärte sie lächelnd.
    Die Innenbeleuchtung des Zimmers erlosch allmählich, während an drei Wänden große Bildschirme aufleuchteten. Sie stellten die Umgebung des Landhauses oberhalb von Sevilla dreidimensional und farbig dar, als wären sie Fenster, durch die man hinausblicken konnte.
    „Was hat Tifflor gesagt?" erkundigte sich die Exoethnologin danach.
    Don Alvarez winkte ab und betupfte seinen Oberlippenbart mit einem Pflegestift.
    „Er hat einen probeweisen Aufbau des Zeitdamms angekündigt. Beeile dich mit dem Frühstück, dann können wir es gemeinsam beobachten! Hast du zwei Eier für mich getastet?"
    Celeste huschte wieder hinaus, aber ihre Stimme kam aus der Sprechanlage.
    „Genau wie immer, mein Schatz. Es dauert alles ein wenig länger als sonst, weil ich mich erst an die andere Anordnung der Automaten gewöhnen muß. Warum konnten wir nicht die Wohnung im Bereich HQ-Hanse behalten?"
    „Du weißt, warum", gab Don Alvarez gelangweilt zurück. „Sie wurde entweiht von einem flüchtigen Verbrecher. Ja, ich weiß, und Ellert hat es mir ja auch erklärt, es war das Bewußtsein von Merg Coolafe, und es wurde wieder zurückgedrängt. Dennoch konnte ich dort nicht länger leben. Hier sind wir vor Wiederholungen dieser Art sicher - weitab vom Brennpunkt dramatischer Entwicklungen und doch in angenehmerem Klima als die Psioniker auf der tibetischen Hochebene. Ich halte das für einen Witz, aber auf mich hört ja niemand."
    „Das stimmt nicht", erwiderte Celeste, während sie ins Schlafzimmer eilte, eine kleine Antigrav-Servier-Plattform vor sich herschiebend, auf der alles stand, was sich Don Alvarez zum ersten Frühstück zu wünschen pflegte.
    Sie betätigte die Schaltungen, mit denen das Kopfteil des Bettes hochgestellt wurde, damit der Don aufrecht saß - sowie die, die eine Tischplatte vor ihm einrasten ließen.
    Danach schenkte sie Kaffee ein, köpfte die beiden Eier, butterte Toast und war bemüht, Don Alvarez alle Wünsche von den Augen abzulesen.
    „Hervorragend!" lobte Don Alvarez, nachdem er das erste Ei ausgelöffelt hatte. „Ich hatte also recht, als ich sagte, daß die von Lopez praktizierte Bodenhaltung der Hühner Eier mit viel stärkerem Aroma hervorbringt."
    Celeste verschwieg ihm, daß sie die Eier über die Rohrpost vom nächsten computergesteuerten Versorgungszentrum bezogen hatte, weil ihr die vom Nachbar Lopez angebotenen Eier überteuert erschienen waren. Sie goß dem Angebeteten Kaffee nach - und erstarrte plötzlich in dieser Haltung, als die Bildschirme dunkel wurden.
    Es klapperte, als Don Alvarez seinen Eierlöffel fallen ließ.
    „Natürlich!" schimpfte der Hanse-Sprecher. „Die Aktivierung der Kunstsonne hinkt hinterher."
    In diesem Augenblick wurden die Bildschirme wieder hell, und auf einem war deutlich ein grellweißer Lichtpunkt zu sehen, der Helio-Strahler, der zwar nicht die Größe der Sonnenscheibe erreichte, wohl aber die bestimmte Strahlungsmenge.
    „Hier ist dein Löffel", sagte Celeste.
    Don Alvarez starrte den Löffel indigniert an, dann deutete er auf das Tablett.
    „Dorthin bitte, Celeste! Der Eierlöffel lag auf dem Fußboden!"
    Er schloß die Augen, als sich die Helligkeit der Bildschirme verdoppelte. Sie normalisierte sich jedoch gleich wieder, da der Helio-Strahler Sekunden später erlosch.
    „Hast du das gesehen?" rief Don Alvarez. „Terra und Luna sind wieder Bestandteil des normalen Universums geworden, kaum daß sie hinter dem Zeitdamm verschwunden waren. Die Psioniker haben schmählich versagt. Schalte doch bitte eine Alpha-Verbindung zu Tifflor! Ich muß mit ihm über die Geschichte reden. So geht es nicht weiter."
     
    *
     
    Die gesamte Führungsmannschaft von TSUNAMI-38 hatte sich zur fraglichen Zeit in der Hauptzentrale versammelt, um das Verschwinden von Terra und Luna zu beobachten.
    Schon seit zwei Tagen waren Wetten abgeschlossen worden. Rund ein Drittel der Besatzung wollte noch immer nicht glauben, daß die Kraft

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