1126 - Der Psi-Trust
alles zu tun, um das zu verhindern. Notfalls mußte er sogar Merg Coolafe die dominierende Rolle in seinem Körper überlassen. Diesmal konnte der Springer keinen Schaden anrichten. Bully und Gal würden ihn schnell durchschauen.
Kurz entschlossen landete Ellert am Rand eines kleinen Salzsees, dessen Oberfläche völlig eingetrocknet und von Rissen durchzogen war. Er setzte sich, dann klappte er den Druckhelm zurück.
Eisiger Wind schnitt in die Haut seines Gesichts und biß in die Augen, so daß sie tränten. Behutsam atmete er die kalte Luft ein. Als er ausatmete, wehte eine Dampfwolke davon.
„Nimm deinen Körper in Besitz, Merg Coolafe!" sagte er, wenn auch etwas beklommen.
An dem fehlenden Echo merkte er, daß Mergs Bewußtsein seinen Körper bereits verlassen hatte.
Ernst Ellert senkte den Kopf. Er trauerte um seinen Gegner. Merg Coolafe war zwar ein schlechter „Mensch" gewesen, aber doch ein intelligentes Wesen. Es hätte sich gelohnt, für seine psychische Gesundung zu kämpfen, auch wenn die Aussichten auf einen Erfolg verschwindend gering gewesen waren. Mit seinem „Tode" waren die Aussichten endgültig auf Null gesunken.
Plötzlich flog Ellert-Coolafes Kopf wie unter einer Sturmbö voller Eiskristalle zurück. Sein Gesicht verzerrte sich, und der Körper krampfte sich unwillkürlich zusammen.
Ellert stöhnte.
Dann breitete sich eisiges Entsetzen in ihm aus. Er hatte ganz deutlich gefühlt, wie Merg Coolafes Bewußtsein gleich einem heftigen Stromschlag durch ihn hindurchgegangen war und wie es ihn dabei verhöhnt hatte.
Nur allmählich ahnte Ellert, was geschehen war. Das Merg-Bewußtsein hatte seinen Körper für immer verlassen, aber es hatte dies nur getan, weil es glaubte, eine Möglichkeit gefunden zu haben, in einer anderen Form weiter zu existieren und sich zu rächen - Macht an sich zu reißen ...
*
AJto Kelkeleel sah in seiner Liste nach und tippte mit dem Zeigefinger auf den Namen hinter der Platznummer, die Bully und Keen ihm genannt hatten.
„Laila Thruun, achtundvierzig Jahre, vor dem Beitritt zum PSI-TRUST Stellvertreterin des Kommandanten des Schweren Holks ECLIPSE, Kosmonautin mit allen Pilotenlizenzen, Psychotaktikerin und Hyperfrequenzmodulationstechnikerin."
„Also eine hochqualifizierte Kraft", stellte Reginald Bull fest.
„Und damit ein hochwillkommenes Opfer für Seth-Apophis", ergänzte Galbraith Deighton. „Allerdings kann sie zur Zeit nicht als Agentin aktiviert sein, da Seth-Apophis ja mit großer Wahrscheinlichkeit noch ,ohnmächtig’ ist."
„Sie kann folglich auch nichts davon wissen, daß die negative Superintelligenz sie irgendwann rekrutierte", sagte Bully.
„Aber ich halte es für möglich, daß sie sich als die Quelle der Unruhe erkannt hat und deshalb verstört ist", meinte Stronker Keen.
„Gal und ich werden die Suche nach ihr ankurbeln", erklärte Bully. „Ihr, Stronker und Alto, kümmert euch bitte um die anderen Psioniker! Stronker, als einziger Psioniker mit einer echten paranormalen Fähigkeit, noch dazu mit einer, die die Arbeit des PSI-TRUSTS wesentlich erleichtern wird, bist du für die Leitung des PSI-TRUSTS geradezu prädestiniert. Ich ernenne dich deshalb zum Chef des Trusts - natürlich vorbehaltlich der Zustimmung des Ersten Terraners, da der Trust eine Organisation der LFT ist."
Keen verzog das Gesicht.
„Ich bin nicht sicher, ob ich dieser Aufgabe gewachsen bin. Schließlich habe ich noch nie größere Verantwortung getragen."
Bully lächelte aufmunternd.
„Du wirst mit deiner neuen Aufgabe wachsen. Ich nehme an, daß du dich bisher nur schwer für etwas engagieren konntest. Stimmt das?"
„Das hat man mir oft vorgeworfen", gab Keen zu. „Deshalb zweifle ich ja auch daran, ob ich der richtige Mann für diesen Posten bin."
„Grundlos, Stronker", erwiderte Bully. „Du hast dich wahrscheinlich bisher schwer für etwas engagieren können, weil dein Unterbewußtsein Hemmungen in dir aufbaute, denn es hat sicher gespürt, daß alle diese Dinge deine in dir schlummernde Fähigkeit nicht forderten. Das ist jetzt ganz anders, denn als Chef des PSI-TRUSTS bist du auf den Gebrauch deiner paranormalen Fähigkeit angewiesen."
„Wir müssen uns um Ernst kümmern, Bully!" drängte Deighton.
Bully nickte.
„Da Kiru sich bisher noch nicht gemeldet hat, muß Ernst sich draußen versteckt halten.
Ich denke, wir nehmen ebenfalls eine Space-Jet..."
Er stockte, als eine Frau und ein Mann die große Halle von PSITRAC
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