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1126 - Der Psi-Trust

Titel: 1126 - Der Psi-Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Ich bin doch ein völlig normaler Mensch, abgesehen von meinem überdurchschnittlichen psionischen Potential. Warum störe ich dann den PSI-TRUST?"
    „Und ob du ein normaler Mensch bist", erwiderte der Gefühlsmechaniker. „Ich denke, wir können dir erklären, warum du Unruhe in den PSI-TRUST gebracht hast. Wir würden es aber vorziehen, unter vier beziehungsweise sechs Augen mit dir zu reden."
    „Ich bin eine Agentin von Seth-Apophis, stimmt das?" stieß Laila heftig hervor. „Lügt mich nicht an! Ich habe darüber nachgedacht und bin zu einem ganz klaren Schluß gekommen - und zu einem Entschluß. Ich will nicht als Marionette eines übermächtigen Ungeheuers weiterleben."
    Deighton seufzte.
    „Du bist eine hochintelligente Frau und hast eine vorzügliche Ausbildung in Psychologie, Laila, aber du kannst nicht alles wissen. Wahrscheinlich wurdest du irgendwann von Seth-Apophis ausgewählt, aber sozusagen als Reserve, als schlafende Agentin. Du bist folglich keine Marionette, sondern Herrin deines eigenen Willens. Es besteht auch keine Gefahr, daß Seth-Apophis dich aktiviert, denn sie ist bewußtlos und daher aktionsunfähig. Es besteht eine gute Chance, dich gegen eine eventuelle Aktivierung zu immunisieren, solange Seth-Apophis bewußtlos ist - ganz abgesehen davon, daß diese Superintelligenz früher oder später befriedet werden muß, wenn die Menschheit eine Zukunft haben soll.
    Du bist also nicht viel schlechter dran als wir alle. Jemand mit deinen Qualifikationen muß das einsehen, Laila. Wo können wir uns treffen?"
    Laila Thruun schluchzte einmal auf, dann antwortete sie: „Ihr findet mich in meiner alten Wohnung, die ich immer noch nicht aufgegeben habe, Gal. Wahrscheinlich werde ich in der Parapsi-Klinik behandelt werden müssen, aber ich will nicht hingehen, ohne meine alte Umgebung vorher gesehen zu haben."
    „Natürlich, das würde mir wohl auch so gehen", sagte Deighton mitfühlend. „Bully und ich kommen hin.
    Halte die Ohren steif, Laila! Alles wird wieder gut."
    „Ja!" flüsterte Laila und unterbrach die Verbindung.
    „Im Argumentieren bist du unschlagbar, Gal", meinte Bully. „Aber hast du ihr nicht zuviel versprochen?"
    Deighton fuhr sich mit der Hand über die Augen.
    „Ich mußte ihr zuerst einmal Mut machen, Bully. Sie war völlig verzweifelt. Ob eine Immunisierung gelingt, weiß ich nicht, aber es wird alles getan werden, um ihr zu helfen."
    Bully seufzte.
    „Also, fordern wir ein Fahrzeug an!"
    Sein Telekommelder summte, und er schaltete das Gerät ein. Er atmete auf, als die Bildfläche das Gesicht von Ellert-Coolafe zeigte.
    „Ich bin mit Kiru auf dem Weg zu euch, Dicker", sagte Ellert etwas gezwungen. „Tut mir leid, daß ich fortgelaufen war, aber ich ... Mergs Bewußtsein hat seinen Körper verlassen."
    „Er ist also gestorben?" wollte sich Bully vergewissern.
    „Sein Körper lebt weiter, weil ich in ihm bin", sagte Ellert zögernd. „Ich weiß nicht, ob in einem solchen Fall das ursprüngliche Bewußtsein zurückkehren kann, wenn es nicht das eines Teletemporariers ist."
    „Du meinst, es existiert als bloßes Bewußtsein weiter? Ist das möglich, Ernst?"
    Als Ellert nichts darauf erwiderte, meinte er resignierend: „Na schön, du willst deine Geheimnisse nicht preisgeben. Wir freuen uns jedenfalls, daß du in Ordnung bist. Gib mir bitte Kiru!"
    Das Bild auf dem Telekom wechselte.
    „Es ist Ernst", erklärte der Hanse-Spezialist. „In seinem SERUN herrschen seit zwanzig Minuten dreißig Grad Celsius, da hätte sich das Merg-Bewußtsein nicht behaupten können."
    „Folterknecht!" war undeutlich Ellerts Stimme zu vernehmen.
    Bully lachte.
    „Er ist wieder der alte, Gal! Ich denke, daß wir morgen mit dem PSI-TRUST weitermachen können - und in vierzehn Tagen vielleicht soweit sind, daß der Zeitdamm beliebig lange steht."
    „Vierzehn Tage müßten genügen - ohne den Unruheherd und mit Stronker Keen", erwiderte Deighton. „Ich denke, wir nehmen gleich die Space-Jet, mit der Ernst und Kiru kommen. Dort siehst du sie, Bully. Sie setzt zur Landung an. In einer halben Stunde sind wir bei Laila."
     
    9.
     
    Vierzehn Tage später...
    Today Mitchell stand in Gedanken versunken vor der Glasvitrine und hielt stumme Zwiesprache mit dem vor rund dreihundert Millionen Jahren umgekommenen mumifizierten Raumfahrer.
    Seitdem kein Zweifel mehr daran bestand, daß der Tote aus dem Devon der Kosmonaut und ATG-Konvertertechniker Konda Thorne von TSUNAMI-38 war, hatte niemand

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