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1126 - Der Psi-Trust

Titel: 1126 - Der Psi-Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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menschlichen Geistes in der Lage war, den vierdimensionalen Raum zu beeinflussen, und das, obwohl die Existenz einer Projektionserde und eines Projektionsmonds auf der entgegengesetzten Seite von Sol bewiesen, daß menschlicher Geist sogar Materie schaffen konnte.
    „Es ist soweit", flüsterte Solofah nach einem Blick auf den Chronographen.
    „Etwas tut sich vor uns", stellte Holroa Mundt fest. „Die Taster zeigen wechselnde Entfernungen zu Terra und Luna an. Es ist, als ob die beiden Himmelskörper vor- und zurückschnellten."
    „Das kann nur von einer Auflösung der Kausalität herrühren", meinte Konda Thorne.
    „Wie weit sind wir von der Gefahrenzone entfernt?"
    „Vierzig Millionen Kilometer", antwortete die Astrogatorin. „Uns kann nichts geschehen."
    Abusir rieb sich die Augen.
    Auch auf dem Rundumsichtschirm, der „naturgetreue" Computerzeichnungen der Erde und ihres Mondes zeigte, war deutlich zu erkennen, daß etwas Unheimliches vorging.
    Terra und Luna lagen scheinbar hinter einer Wand aus Schlieren - und sie erschienen einmal größer und einmal kleiner, als änderten sich die Entfernungen zu ihnen tatsächlich ständig.
    Plötzlich aber waren Terra und Luna verschwunden, und auch die Schlieren existierten nicht mehr.
    „Ortung?" fragte Abusir.
    „Negativ", antwortete Holroa Mundt. „Es ist, als existierten Terra und Luna nicht mehr."
    „Auf die Plätze!" befahl der Kommandant. „Wir nehmen Fahrt auf! Klar zur Aktivierung des ATG-Wandlers und zur Zeitnavigation in der Zone totaler Raumkrümmung!"
    Kirkir Solofah und Konda Thorne nahmen die Plätze vor ihren Kontrollpulten ein. Thorne hatte „seinen" Mini-ATG gründlich durchgecheckt und konnte alles Weitere deshalb von der Hauptzentrale aus erledigen.
    Die KIZANGA nahm Fahrt auf.
    Vahjom Abusir musterte konzentriert die Kontrollen an seinem Pult, die ihm anzeigten, welche Leistungsdaten alle Systeme des Schiffes erbrachten und wie seine Mitarbeiter ihre speziellen Aufgabengebiete ausfüllten. Er hatte den Ehrgeiz, die KIZANGA als ersten aller eingesetzten TSUNAMIS durch den Zeitdamm zu bringen.
    Doch schon wenige Sekunden nach der Fahrtaufnahme wurden Terra und Luna auf dem großen Schirm wieder abgebildet.
    „Objekte sind real", meldete die Astrogatorin.
    „Negative Beschleunigung!" befahl der Kommandant enttäuscht. „Die Psioniker haben nicht lange genug durchgehalten."
     
    *
     
    Stronker Keen verspürte ein bisher nie gekanntes Glücksgefühl, als die psionischen Energien, die eben noch chaotisch in der Halle hin- und hergewogt waren, sich seinem Willen unterordneten und so gruppierten, daß sie eine fiktive Linse bildeten, während ihre Kraft sich gleichzeitig verstärkte.
    Er ahnte, was das bedeutete, obwohl er noch vor wenigen Sekunden nicht gewußt hatte, daß er zu einer solchen Leistung fähig war. Es war für ihn wie eine Offenbarung. Er besaß eine paranormale Fähigkeit, die bisher in ihm geschlummert hatte, weil er zuvor niemals in dieser Weise gefordert worden war: die Fähigkeit, verbindend und verstärkend auf überdurchschnittlich starke psionische Kräfte von Menschen einzuwirken.
    Vor seinem inneren Auge glaubte Keen zu sehen, wie durch die fiktive Linse die gesammelten, geordneten und verstärkten psionischen Kräfte dorthin flossen, wo sie gebraucht wurden und wie sie ins Raum-Zeit-Gefüge um Terra und Luna eingriffen und das aufbauten, was sehr vereinfachend als Zeitwall bezeichnet werden konnte.
    Es war gelungen!
    Erde und Mond waren für das übrige Universum ebenso verschwunden, als wären sie in ein riesiges Black Hole gestürzt und befänden sich unterhalb des Ereignishorizonts - mit dem wichtigen Unterschied, daß sich ein Black Hole von außen anmessen ließ, ein Zeitwall aber nicht.
    Doch im nächsten Moment erschrak Keen. Etwas stimmte plötzlich nicht mehr. Die Harmonie, die die Vereinigung der psionischen Energien ermöglicht hatte, baute ab. Sie zerbrach - und in gleichem Maß zerbrach auch die fiktive Linse, die die übergeordneten Energien gleichrichtete und in Nullzeit zur Wirkungszone beförderte.
    Stronker Keen geriet in Panik. Verzweifelt kämpfte er gegen den Zusammenbruch der Harmonie, an dem er sich selbst die Schuld gab, an. Er fürchtete, sich und seine paranormale Fähigkeit überschätzt zu haben - bis er erkannte, daß die Quelle der Disharmonie nicht in ihm lag, sondern woanders. Von irgendwoher strömte eine aus dem tiefsten Innern einer Seele kommende Unruhe in das Sammelbecken

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