1126 - Der Psi-Trust
betraten: Celeste Maranitares und Don Alvarez.
„Hallo, Bully!" rief Don Alvarez. „Tifflor hat uns gebeten, mal bei euch vorbeizuschauen und unsere Hilfe anzubieten. Es klappt wohl noch nicht so recht mit den Psionikern."
„Mit den Psionikern klappt alles bestens", entgegnete Bully verärgert. „Wir müssen nur einen Unruheherd entfernen, eine Agentin von Seth-Apophis. Wie seid ihr hierher gekommen?"
„Mit einer Space-Jet der Hanse", antwortete Don Alvarez. „Ich habe selbst pilotiert."
Bully grinste verstohlen.
„Dann werden Gal und ich eure Space-Jet für kurze Zeit ausleihen, Don. Wir müssen Ernst Ellert suchen, der anscheinend Probleme mit Merg Coolafes Bewußtsein hat." Er streckte die Hand aus. „Gib mir das Fernsteuergerät!"
„Wie, bitte?" fragte Don Alvarez verblüfft. „Ellert ist verschwunden? Aber dann kann ich ja die Jet steuern."
„Das ist nicht nötig", sagte Bully. „Außerdem seid ihr hierher gekommen, um uns zu helfen. Nun, eure Hilfe wird tatsächlich benötigt. Stronker Keen und Alto Kelkeleel werden euch sagen, wie ihr die Suche nach Laila Thruun, der Agentin von Seth-Apophis, organisiert und wie ihr ihr schonend beibringt, was mit ihr los ist. Sie kann selbstverständlich nicht hier bleiben. Ihr werdet sie zur Parapsi-Klinik nach Terrania bringen, sobald Gal und ich mit eurer Jet zurück sind. Bitte, das Fernsteuergerät, Don! Wir haben es eilig."
„Wir sollen eine Agentin von Seth-Apophis fangen?" erkundigte sich Don Alvarez unbehaglich. „Na, schön, wenn es denn sein muß. Aber das Fernsteuergerät braucht ihr nicht. Es liegt in der Steuerkanzel der Jet."
„Ihr habt sie nicht abgesichert?" fragte Deighton ungehalten. „Dann ist sie für jedermann zugänglich. Wo steht sie?"
„Auf dem Landeplatz von Shisha Rorvic", antwortete Celeste. „Aber warum sollten wir sie absichern? Hier gibt es doch nur Freunde."
„Von denen einige nach dem letzten Versuch leicht verstört umherirren, und jemand möglicherweise vor der eigenen unerklärlichen Unruhe fliehen möchte", sagte Bully sarkastisch. „Komm, Gal, sehen wir zu, daß wir nicht zu spät kommen!"
Bully und Deighton benutzten einen Prallfeldgleiter, um zum Landeplatz zu kommen.
Innerhalb weniger Minuten waren sie am Ziel, aber von einer Space-Jet war nichts zu sehen.
Bully rief über Telekom die Lande- und Startkontrolle der Kleinstadt an.
„Ja, die Space-Jet ist wieder gestartet", antwortete der Chefkontroller auf die entsprechende Frage. „Ein Versorgungsflug. Pilotin war Laila Thruun. Sie wurde vom Computer als qualifiziert ausgewiesen. Das Ziel ist Lantschou, unsere Hauptversorgungsbasis."
Bully bedankte sich und schaltete den Telekom ab.
„Sie wird natürlich nicht nach Lantschou fliegen, Gal", sagte er. „Die Leute von der Kontrolle trifft keine Schuld. Schließlich unterliegen die Mitarbeiter des PSI-TRUSTS keinen Einschränkungen ihrer Bewegungsfreiheit. Aber irgendwie muß Laila Thruun gefunden werden, und wenn du dazu alle deine Leute einsetzen solltest."
Galbraith Deighton schüttelte den Kopf.
„Sie stellt keine akute Gefahr dar. Warum also sollte ich zur Jagd auf sie blasen! Aber ich werde es einmal mit der konventionellen Methode versuchen."
Er schaltete seinen Armband-Telekom ein und sagte: „Galbraith Deighton möchte Kontakt mit Laila Thruun aufnehmen."
Gespannt warteten die beiden Männer auf das Ergebnis einer Prozedur, die auf allen zivilisierten Planeten der Galaxis alltäglich war.
Der Minicomputer des Telekoms nahm Kontakt mit allen KOM-Satelliten des Planeten auf und leitete den Wunsch weiter. Da sämtliche KOM-Satelliten die Namen aller Planetenbewohner und die dazugehörigen Frequenzen ihrer persönlichen Kommunikationsgeräte gespeichert hatten, erfuhr der betreffende Adressat schon innerhalb weniger Sekunden, wer ihn zu sprechen wünschte. Es lag dann in seinem Ermessen, den Kontaktwunsch zu erfüllen oder einfach nicht darauf zu reagieren.
In diesem Fall leuchtete schon nach knapp drei Sekunden die kleine Bildfläche an Deightons Armbandgerät auf und bildete das von Ratlosigkeit und Verzweiflung gezeichnete Gesicht einer schwarzhaarigen jungen Frau ab.
„Ich weiß nicht, was ich tun soll, Gal!" stieß die Frau hervor. „Ich bin ein Störfaktor. Das habe ich gemerkt. Ich konnte einfach nicht dort bleiben."
„Das verstehe ich, Laila", sagte Deighton. „Wir werden dir helfen. Wo können wir dich treffen?"
„Wenn ich nur wüßte, was mit mir los ist!" klagte Laila.
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