1127 - Die Ewigen Diener
wesentlichen darin bestand, daß sie umherwanderten, die Klong und ihre Werke besichtigten und Belice laufend Bericht erstatteten. Belice schwieg nach wie vor.
Am dritten Tag sagte Lucius: „Ich denke, wir haben genug gesehen. Wir wissen zwar immer noch nicht allzu viel über die Klong, aber wir werden auch kaum mehr über sie erfahren, selbst wenn wir noch so lange bei ihnen bleiben. Sie sind immer noch mißtrauisch und zurückhaltend. Es ist so gut wie unmöglich, mit ihnen zu reden. Alles, was sie uns antworten, läuft auf die Versicherung hinaus, daß sie nicht gestört sind. Wir werden die Klong verlassen und uns mit den Parsf beschäftigen."
Er wartete geraume Zeit, und Belice schwieg noch immer. Die beiden Leibeigenen wußten nicht, ob dieses Schweigen ein Zeichen des Einverständnisses war, aber sie waren fest entschlossen, es dafür zu nehmen.
Als sie in die riesige Kugelhalle zurückkehrten und in ihr Beiboot stiegen, kam kein einziger Klong, um von ihnen Abschied zu nehmen.
7.
Für die Klong war die Lage reichlich verzwickt geworden. Nachdem sie so unendlich lange Zeit hindurch keinen einzigen Herrn in Aussicht gehabt hatten, standen ihnen nun gleich zwei zur Wahl: der künstliche drüben bei den Parsf, und die potentielle Herrin, von der die beiden Organischen erzählt hatten.
An und für sich waren die Klong bereit gewesen, die Eindringlinge sofort zu töten. Daß sie den Befehlenden Kode nicht beherrschten, war schon sofort nach dem Eintreffen der beiden offensichtlich gewesen. Es war das Gerede von der ominösen Herrin gewesen, das die Klong von Anfang an zwang, sich näher mit ihren Gästen zu befassen, Sychos Argumente schließlich hatten die Roboter an einer empfindlichen Stelle getroffen.
Wenn diese bisher unsichtbare Herrin wirklich den Befehlenden Kode beherrschte, und wenn diese beiden tatsächlich ihre Abgesandten waren, dann war es entschieden zu riskant, sie einfach umzubringen. Die Klong taten alles, um die schweigsame Herrin im Hintergrund davon zu überzeugen, daß sie kein bißchen gestört waren. Dabei vergaßen sie jedoch nie die Möglichkeit, daß diese Herrin zwar behauptete, den Befehlenden Kode zu beherrschen, es aber nicht wirklich konnte.
Die Klong waren nicht bereit, jetzt noch irgendein Risiko einzugehen. Zwei Herren standen zur Wahl, und sie würden mindestens einen davon bekommen und mit ihm früher oder später zum Sitz der Schatt-Armarong zurückkehren.
Keine Sekunde lang gaben sie ihren ursprünglichen Plan auf. Parsfon war reif für eine Invasion, und sie waren fest entschlossen, diese günstige Gelegenheit auszunutzen. Aber sie würden das selbstverständlich nicht tun, solange die Beobachter der potentiellen Herrin sich bei ihnen aufhielten.
Besser war es, zu warten, bis diese beiden die Parsf mit ihrem Besuch beglückten. Dort drüben konnten Lucius und Sycho den Klong sogar noch doppelt von Nutzen sein. Denn wenn die Herrin der beiden tatsächlich den Befehlenden Kode beherrschte, dann sollte sie nach Beendigung der ganzen Aktion nicht die Klong, wohl aber die Parsf für gestört halten.
Die Klong warteten geduldig, bis das kleine Beiboot Parsfon erreicht hatte. Sie hatten eine geringe Wahrscheinlichkeit dafür errechnet, daß die Parsf das Boot samt seinen Insassen schon im Anflug vernichten würden, was den Klong nur recht gewesen wäre.
Aber die Parsf erkannten wohl doch noch rechtzeitig, daß das Beiboot zwar aus der Richtung von Klongheim kam, aber nicht von Klong gesteuert wurde. Die Klong warteten auf eine Nachricht von Pnull, der sich aber nicht meldete. Das hatte nicht viel zu besagen, denn Pnull arbeitete für den Familienrat der Parsf, und es gab Zeiten, in denen er es nicht wagen durfte, Funkkontakt mit Klongheim aufzunehmen. Anstelle von Pnull meldete sich schließlich ein anderer Spion und teilte mit, daß die Parsf die beiden Organischen mißtrauisch, aber mit der gebotenen Vorsicht empfangen hatten. Das war gut. Es war auf jeden Fall besser, als wenn die Parsf sofort auf das Gerede von der potentiellen Herrin hereingefallen wären und sich als eifrige Ewige Diener gezeigt hätten.
Der Erstkonstruierte entschied, daß man noch ein wenig länger warten solle. Erstens konnte es nur von Nutzen sein, wenn die potentielle Herrin sich schon vorher vom Zustand der parsfschen Dynastie ein passendes Bild machen konnte, und zweitens wurden die Parsf angesichts einer Invasion nur um so überraschter sein.
Im übrigen war der Erstkonstruierte
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