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1127 - Die Ewigen Diener

Titel: 1127 - Die Ewigen Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nur mit Mühe davon abzubringen, selbst an der Invasion teilzunehmen. Schon in der Zeit, als die beiden Organischen sich in Klongheim aufhielten, hatte er stets am Rand eines elektronischen Nervenzusammenbruchs gestanden. Um der Sache willen wäre er zu gerne nach Parsf on gegangen, um die Angelegenheit dort zu jenem Abschluß zu bringen, den sie seiner Meinung nach schon seit langem hätte finden sollen.
    Erst als Nachkömmling ganz unverblümt andeutete, daß der Erstkonstruierte den Höhepunkt seiner Existenz wohl bereits überschritten hatte und es Zeit sei, ihn zu ersetzen, gab der Erstkonstruierte es auf. Die Invasion würde ohne ihn stattfinden. Aber sein Haß auf alles, was organisch war, wuchs durch diesen Zwischenfall ins Unermeßliche.
     
    *
     
    Die Parsf waren Sycho und Lucius gegenüber anfangs sehr reserviert. Besser gesagt: Es mußte für jeden Nicht-Parsf so aussehen, als wären sie es.
    Der Empfang für Belices Leibeigene fiel in Parsfon womöglich noch frostiger als in Klongheim aus. Hatten sich dort immerhin die drei höchstgestellten Klong sofort mit den Besuchern befaßt, so ließ sich vom Familienrat der Parsf vorerst niemand blicken. Statt dessen verfrachtete man die beiden umgehend in ein reichlich abstrakt aussehendes Raumfahrzeug.
    Bei diesem ersten Zusammentreffen konnten Lucius und Sycho einen ersten Vergleich zwischen den Klong und den Parsf anstellen.
    Im Gegensatz zu den Klong waren die Parsf nicht eiförmig, sondern kugelrund. Auf der Oberseite des Körpers, der einen Durchmesser von einem Meter und zwanzig Zentimetern hatte, saßen zehn Erhebungen, darunter zwei Arme, die denen der Klong glichen, und zwischen diesen Armen zeichneten sich die gleichen waagrechten Striche ab, die die beiden Leibeigenen auch bei den Klong beobachtet hatten. Der ganze Körper ruhte auf sechs Beinen, die dünn und elastisch waren und in drei Beinabschnitte und einen Fuß abschnitt gegliedert waren. Die Parsf konnten auf diesen Beinen behände nach allen Richtungen laufen, wenn sie es nicht gerade vorzogen, wie die Klong zu schweben.
    Auch die Parsf besaßen einen schwerelos den Körper umgebenden, ständig die Farbe wechselnden Ring, aber der war bei ihnen größer und befand sich etwas unterhalb der Körpermitte. Außerdem waren die Parsf von mattbrauner Farbe, und mattbraun war auch das Material, aus dem ihre Raumschiffe und sonstigen Hilfsmittel bestanden.
    Das Raumschiff, in das man die beiden Androiden gesteckt hatte, war mit einem solchen Parsf bemannt, und nachdem dieser kurz mit seinem Ring geflackert hatte, startete das Fahrzeug. Es raste mit solcher Geschwindigkeit und in so halsbrecherischen Manövern durch das bei den Parsf herrschende Gewimmel von anderen Raumfahrzeugen, daß die Androiden zunächst den Halt verloren.
    Selbstverständlich gab es in diesem Fahrzeug nichts, was man als Sitzplätze hätte bezeichnen können, von Sicherheitsgurten oder vergleichbaren Einrichtungen ganz zu schweigen - die Roboter brauchten so etwas schließlich nicht. Daher waren Lucius und Sycho gezwungen, sich an irgendwelchen Gegenständen festzuhalten, die zweifellos nicht für diesen Zweck gedacht waren. Am erschreckendsten aber war die Tatsache, daß dieses verrückte Fahrzeug nichts besaß, womit der parsfsche Pilot hätte erkennen können, wohin er flog. Es gab dort, wo er stand, weder ein Sichtfenster, noch einen Bildschirm. Dafür stand die Luke, durch die die Leibeigenen gekommen waren, nach wie vor sperrangelweit offen, und wenn sie nicht aufpaßten, gingen sie unterwegs einfach verloren.
    „Das ist Wahnsinn!" flüsterte Sycho und blickte starr auf die offene Luke, durch die sie Raumfahrzeuge der verschiedensten Größe so schnell vorbeiflitzen sahen, daß sie nur schemenhafte Eindrücke davon bekamen.
    „Reg dich nicht auf", empfahl Lucius, der sich schneller als Sycho wieder gefangen hatte. „Es sind eben Roboter. Erinnere dich an das System, das wir bei den Klong vorgefunden haben. Sie nannten es ,den Leiter’, und sie konnten sich ihm jederzeit blind anvertrauen und gelangten trotzdem unbeschädigt auf dem schnellsten Weg an ihr Ziel."
    „Ich weiß", murmelte Sycho unbehaglich. „Aber der Kerl könnte wenigstens die Luke schließen."
    „Wozu? Das Vakuum macht ihm nichts aus."
    Sycho gab es auf. Sie beobachtete abwechselnd den Parsf, der nichts tat, was sich mit der Lenkung des Raumschiffs in Verbindung bringen ließ, und die offene Luke, und endlich erkannte sie an dem Umstand, daß sich

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