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1128 - Erbe des Fluchs

1128 - Erbe des Fluchs

Titel: 1128 - Erbe des Fluchs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schaute zum Himmel hoch. Über die dunkle Fläche zogen Wolken hinweg. Sie konnten den Vollmond nicht verdecken, der wie ein einsames Auge nach unten strahlte und die Ränder der Wolken mit seinem bleichen Licht übergoß, so daß sie wie geisterhafte Gebilde wirkten.
    »Um Mitternacht werde ich dich zu meiner Königin machen.«
    »Was ist mit deinen Bräuten?«
    »Sie werden zuschauen, wie ich es dir schon gesagt habe. Ich hole sie aus ihren Gräbern hervor. Überall hier liegen sie verteilt, und es wird dir eine Freude bereiten, zuzuschauen.«
    »Ja, ich bin gespannt.«
    Der Bann des Blutsaugers war nicht gebrochen. Die lange Zeit als Fledermaus hatte ihm nichts anhaben können. Seine Macht war konserviert worden.
    Noch einmal schaute er zum Himmel.
    Der Mond stand fast senkrecht über ihnen. Montfour reckte ihm die Hände entgegen, als wollte er ihn aus seiner Position auf die Erde holen.
    Suzanne spürte, daß etwas passieren mußte. »Ist es soweit?« fragte sie flüsternd.
    »Ja, es beginnt…«
    Er schenkte ihr noch ein breites Lächeln. Für einen Moment erschienen wieder seine spitzen Zähne. Der Drang, von ihnen berührt zu werden, stieg wie eine Flamme in ihr hoch. Sie wollte ihn bitten, es sofort zu tun, aber Jacques hatte sich bereits zur Seite gedreht und bewegte sich mit langsamen Schritten in die Dunkelheit des Burghofs hinter dem Feuer hinein.
    Suzanne Petit blieb auf ihrem Thron. Noch war sie ein Mensch noch. Aber sie sehnte sich mit jeder Faser ihres Körpers danach, endlich die Braut des Vampirs zu werden…
    ***
    Das kalte Neonlicht der Tankstelle ließ unsere Gesichter fahl und bläulich wirken. Diese Tankstelle war wirklich zur rechten Zeit aufgetaucht, denn der Sprit ging zur Neige.
    Godwin de Salier war mit mir ausgestiegen. Während ich am Wagen stand, vertrat sich der Templer die Beine. Die Hände hatte er in die Taschen seiner Lederjacke geschoben. Er schaute mich nicht an.
    Sein Blick war stets zur Seite gerichtet und zugleich verlor er sich in einer imaginären Ferne.
    Ich hätte gern gewußt, mit welchen Gedanken sich Godwin beschäftigte. Ich hatte während der Fahrt das Gefühl bekommen, daß er mir etwas verschwieg und nun darüber nachdachte, ob er es dabei belassen sollte.
    Der Tank war voll. Ich zog den Zapfhahn heraus und hängte ihn an der Säule ein. Um diese Zeit war die Tankstelle noch besetzt, allerdings mußte ich an einer Außenkasse zahlen. Durch eine Sprechmembrane konnte ich mich mit dem älteren Mann unterhalten. Als ich das Wechselgeld aus dem Schieber nahm, erkundigte ich mich, wie weit es noch bis Camon war.
    »Wenn Sie schneller fahren als erlaubt, sind Sie in einer Viertelstunde da, Monsieur.«
    »Danke.«
    »Keine Ursache.«
    Ich drehte mich herum, sah Godwin jetzt am Clio stehen und noch immer zu Boden schauen. Ich blickte auf meine Uhr. Wir hatten uns eigentlich vorgenommen, das Ziel vor Mitternacht zu erreichen. Das würde nicht mehr klappen, denn in fünf Minuten war die Tageswende erreicht.
    Erst als ich die Wagentür aufzog, wandte Godwin sich mir zu und sprach. »Wir sollten uns beeilen, John.«
    »Ich weiß, aber wir kommen trotzdem zu spät. Vor Mitternacht ist das nicht mehr zu schaffen.«
    »Das habe ich befürchtet.«
    Beim Einsteigen fragte ich: »Weißt du eigentlich noch mehr?«
    »Was soll die Frage?«
    Ich fuhr an. »Weil ich einfach das Gefühl nicht loswerde, daß du mir etwas verschweigst, was mit Jacques Montfour in Zusammenhang steht.«
    De Salier verzog die Lippen. »Ja, ja, von deinen Gefühlen habe ich gehört.«
    »Ich habe mich meistens darauf verlassen können, das darfst du nicht vergessen. Auch hier bin ich ganz Ohr.«
    Der Templer schwieg. Er wirkte nachdenklich. Ich gab ihm auch die Zeit und konzentrierte mich wieder aufs Fahren.
    Als ich Godwin seufzen hörte, wußte ich, daß er mir eine Antwort geben würde. »Montfour war mal ein Templer!«
    Ich zeigte so gut wie keine Reaktion. Ich fuhr nicht schneller, ich trat auch nicht auf die Bremse, ich hielt einfach nur den Mund und fuhr ruhig weiter.
    Das paßte Godwin nicht. »Warum sagst du nichts?« fragte er. »Hat es dich nicht überrascht?«
    »Nein, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Interessant.«
    »Weißt du, Godwin, ich habe mir etwas Ähnliches schon gedacht. Ich will dich nicht kritisieren, auch den Abbé nicht, aber ihr seid, wenn ich das so sagen darf, mit gebremstem Schaum an den Fall heran gegangen. Ihr habt euch nicht so hineingehängt. Wie soll ich sagen? Der Abbé war

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