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1129 - Das Blutmesser

1129 - Das Blutmesser

Titel: 1129 - Das Blutmesser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Alain Maron seine Begleiter geschickt hatte, um mich aufzuhalten. Ich sollte nicht in seine Nähe kommen, also wußte er von der Gefahr.
    Eigentlich sahen die Begleiter lächerlich aus. Wie Wesen aus einem Zirkus. Ich wußte auch nicht, aus welcher Welt oder Dimension sie stammten. Das Jenseits oder die anderen Reiche waren einfach zu vielschichtig und auch vielfältig, um sie als normal denkender Mensch begreifen zu können.
    Sie taten zunächst nichts. Sie hielten mich unter Kontrolle. Dabei richteten sie ihre Blicke auf mich, aber die Augen in den Gesichtern hoben sich kaum ab. Sie waren so grau wie ihre Haut und dabei sehr flach.
    Sie hatten einen Kreis um mich gebildet. Ich sah auch nur sie, denn was sich außerhalb des Rings tat, verdeckte der Nebel.
    Sie hielten ihre Waffen fest und hatten sie so gesenkt, daß die Kugeln auf mich zielten. Ich kannte ihre Funktion nicht und konnte mir nur vorstellen, daß sie einen Menschen auch leicht töteten, wenn er nicht achtgab.
    Graue Gesichter. Kutten. Spitze Hüte. Für mich war diese Art von Kleidung eine Uniform. Es war mir auch ein Rätsel, warum sie sich verkleidet hatten, aber darüber wollte ich jetzt nicht weiter nachdenken. Wichtig war, daß ich den Ring durchbrach. Ohne Gewalt war es nicht möglich.
    Noch vor kurzem hatte ich erlebt, daß mein Kreuz durchaus in der Lage war, eine entsprechende Wirkung zu zeigen, und deshalb setzte ich mein Vertrauen darauf.
    Die Hand rutschte in die Tasche, in der das Kreuz wieder verschwunden war. Die Wärme spürte ich. Punktuell verteilte sie sich auf den Umrissen des Talismans, der nur darauf wartete, endlich frei zu kommen. Ich zögerte nicht länger, auch weil ich an Michelle Maron dachte. Zu lange durfte ich sie nicht allein lassen. Einer wie Alain würde bei ihr kein Erbarmen kennen.
    Die Kugeln auf den Lanzen hatten mich noch nicht berührt, als mein Kreuz freilag. Selbst im Nebel strahlte es klar hervor, und genau der Augenblick war mein Sieg.
    Ich brauchte nicht einmal viel zu tun. Hier war das Kreuz wirklich die Lösung. Es ging alles so leicht, vielleicht schon zu leicht, denn die Gestalten vor mir zuckten zurück. Zugleich rissen sie ihre Waffen in die Höhe, deren Kugeln sich plötzlich öffneten, als wären sie zerrissen worden.
    Aus ihnen peitschten Blitze hervor. Lange, dünne, zuckende Arme, die sich in alle Richtungen drängten. Mein Kreuz selbst unternahm nichts.
    Es war nur der Auslöser der Zerstörung gewesen, denn die Blitze aus den eigenen Waffen richteten sich gegen die ungewöhnlichen Beschützer und hieben in ihre Körper.
    Die Gestalten »starben«. Alain war dabei, seine schützende kleine Armee zu verlieren. Ich hatte nicht einmal herausgefunden, woher sie überhaupt stammten.
    Sie vergingen vor meinen Augen. Sie wurden zu Pulver, das sich mit den Schwaden und Bahnen des Nebels vermischte. Das war für mich schon ein Phänomen. So etwas hatte ich selten erlebt. So schlagartig und ohne Gegenwehr. Sekunden später war von ihnen nichts zu mehr zu sehen, und ihr Erscheinen erinnerte mich an einen Traum. Ich blickte mich sicherheitshalber noch um, ob ich mich nicht doch geirrt hatte.
    Es stimmte.
    Ich sah nur den Nebel, in dessen Masse sich keine Gestalt abzeichnete.
    Für mich stand fest, daß es das nicht gewesen sein konnte. Aber sie hatten auf der anderen Seite gestanden, sonst wären sie nicht von der Kraft des Kreuzes vernichtet oder in die Flucht geschlagen worden. Jetzt blieb nur noch einer übrig.
    Ich konnte nur hoffen, daß Michelle noch lebte. Bei normalem Licht hätte ich sie wahrscheinlich sehen können. So aber mußte ich weiter durch den Nebel tappen.
    Sie war nach vorn gelaufen. Bestimmt auch recht weit. Hoffentlich hatte sie es sich nicht überlegt und die Richtung gewechselt. Ich wollte nicht nur wie ein tumber Narr durch die graue Suppe laufen, die in Fahnen an mir vorbeitrieb, und deshalb rief ich immer wieder ihren Namen.
    »Michelle! Michelle…!« Die Stimme hallte auf und wurde von dem dichten Vorhang verschluckt.
    Ich hörte nichts.
    Trotzdem lief ich weiter. Der Boden war glatt geworden. Blätter lagen darauf und bildeten Rutschfallen. Ich geriet zweimal ins Stolpern, fing mich wieder und rief den Namen der Frau erneut.
    Diesmal hatte ich Erfolg.
    Irgendwo vor mir klang ein dünner Schrei auf, der mir wieder etwas Hoffnung gab…
    ***
    Ich bin nicht mehr ich selbst, dachte Michelle. Ich weiß das, aber ich kann nichts daran ändern. Ich bin eine andere Person geworden, und

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