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1129 - Der befehlende Kode

Titel: 1129 - Der befehlende Kode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Natürlich komme ich mit dir!"
     
    *
     
    „Der Gott, der Wunder wirkt, hat sich seit ein paar tausend Jahren nicht mehr blicken lassen", sagte Reginald Bull grimmig. „Du willst mir nicht weismachen, daß Ruda Northrup die neueste Geheimwaffe gegen Klong und Parsf ist, nur weil sie einen Klaps hat."
    „Für die, die im Licht der Öffentlichkeit stehen", sagte Gruderkon, eisige Mißbilligung in der Stimme, „ziemt es sich, von ihren Mitmenschen mit mehr Mitgefühl zu sprechen."
    Gruderkon war ein Mann mittlerer Größe, 181 Jahre alt, von durchschnittlicher Erscheinung. Seine Haut besaß eine eigenartig graue Tönung, sein Gesicht bestand zum größten Teil aus Falten, aber die grellblauen Augen waren hellwach und intelligent.
    Gruderkon war Hanse-Sprecher. Er gab sich gewöhnlich schweigsam, und außerhalb des STALHOF-Kreises ging das Gerücht, man kenne weder seine Herkunft noch seinen Beruf. Gruderkon selbst bezeichnete sich als Privatwissenschaftler - einen Beruf, von dem man annahm, daß er seit zweitausend Jahren nicht mehr existiere. Daß er über ausgezeichnetes Fachwissen auf mehreren Wissensgebieten verfügte, hatte er seit seiner Berufung zum Hanse-Sprecher des öfteren unter Beweis gestellt. Das war der Grund, warum Bull ihn zu dieser Besprechung hinzugezogen hatte.
    „Mitgefühl, eh?" spottete Reginald Bull. „Hab lieber Mitgefühl mit mir. Ich weiß nämlich nicht, worauf du hinauswillst."
    „Es steht außer Zweifel", antwortete Gruderkon, „daß sich zwischen Ruda und dem Klong ein spontaner Rapport ergab. Aufgrund der Begegnung war der Klong bereit, unsere Fragen zu beantworten und uns Informationen über die Hintergründe des Angriffs auf die Erde zu geben."
    „Und das alles, weil Ruda Northrup in Shisha Rorvic einen Unfall hatte?"
    „Ihre geistige Verfassung", warf Galbraith Deighton ein, „ist das einzige, was Ruda von sonst irgend jemand unterscheidet. Es gibt zwei Dinge zu tun. Erstens müssen wir herausfinden, ob andere Klong und vielleicht sogar Parsf auf Ruda ebenso reagieren wie dieser... dieser ... wie hieß er doch?"
    „Wachfunktionelf", half ihm Julian Tifflor aus.
    „Ja, wie dieser. Und zweitens, ob auch andere Unfallopfer von PSITRAC dieselbe Wirkung ausüben."
    „Allein der Umstand, daß wir den Namen des Klong kennen, gibt mir zu denken", erklärte Julian. „Ich erinnere mich an den Augenblick, als Ruda ihn fragte, wie er sich nenne. Die Antwort kam in einer fremden Sprache. Ruda hat sie verstanden."
    „Also gut, ich lasse mich überzeugen", winkte Reginald Bull ab. „Eine Erklärung für diese seltsame Geschichte hat wohl keiner von euch, oder?"
    „Höchstens eine Ahnung, in welcher Richtung man suchen müßte", sagte Gruderkon.
    „Der Unfall wurde durch den Vakuum-Blitzer hervorgerufen, eine Waffe, die sowohl die Parsf als auch die Klong besitzen. Als Folge des Unfalls besitzt eine marginal Geistesgestörte eine unerklärliche Affinität von zu mindest einem Klong. Man muß die Waffe untersuchen und feststellen, ob ihre Wirkweise eine psionische Komponente enthält. Wenn ja, dann kann in dieser Richtung weitergeforscht werden."
    Bull verzog das Gesicht. „Wir dürfen Ruda nichts davon sagen, daß wir vorhaben, je einen Klong und einen Parsf auseinander zu nehmen. Es bräche ihr das Herz."
    Er hatte noch mehr sagen wollen, aber der Interkom piepte, und eine Videofläche leuchtete vor ihm auf. Das Bild eines jungen Mannes erschien.
    „Peripherie Stahltresor-Bereich", meldete er sich. „Der Schutzzone nähern sich zwei Frauen, die sich merkwürdig benehmen."
    „Hast du ein Bild von ihnen?" erkundigte sich Bull.
    Die Darstellung auf der Videoscheibe wechselte. Sie zeigte zwei Frauen, die sich durch einen langgestreckten, hell erleuchteten Korridor bewegten.
    „Ruda!" staunte Bull. „Und die andere Frau in ihrer Gruppe ... Paoli Yveress."
    Er fuhr sich mit der Hand über das zu einer Bürste geschnittene Haar.
    „Hör zu, mein Junge", sagte er zu dem augenblicklich unsichtbaren Sicherheitsbeamten.
    „Ich habe ein paar Anweisungen zu erteilen, die genau befolgt werden müssen ..."
     
    *
     
    Den Weg zu Wachfunktion-11 zu finden, war weitaus leichter, als Ruda es sich vorgestellt hatte. Das Hauptquartier Hanse war ein ausgedehntes Gelände. Es wurde auch von denen, die aufgrund ihres Berufs hier arbeiteten, nicht verlangt, daß sie sich überall auskannten. Es gab zahlreiche Auskunftsstellen, stationär installierte Informationsroboter, die einem beim

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