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1129 - Der befehlende Kode

Titel: 1129 - Der befehlende Kode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zweifel empfunden, ob ein Roboter den Begriff Freiheit überhaupt verstehen konnte. Aber die einzige Logik, die an diesem Gespräch beteiligt war, steckte in den positronischen und Mikrofeld-Schaltungen der Klong.
    „Freiheit?" wiederholte Wachfunktion-11. „Du meinst, die Herren dieser Welt wollen uns nach Klongheim zurückkehren lassen?"
    Ruda machte eine wegwerfende Geste.
    „Wen kümmern schon die Herren dieser Welt?" rief sie verächtlich. „Wir setzen euch frei, Paoli und ich."
    Wenn Paoli bis vor kurzem noch Bedenken gehabt hatte, so waren sie jetzt völlig verschwunden. Die Gegenüberstellung mit den Robotern verlieh ihr ein Gefühl der Erfüllung. Es war ihr zumute, als habe sie ihr ganzes Leben lang nur auf diesen einen Augenblick gewartet, als habe es die ganze Zeit über, von ihr unerkannt, nur das eine Ziel gegeben, mit den Klong zusammenzuarbeiten.
    In Wachfunktion-11s Mikrofeldverstand mußten Rudas Worte jedoch etliche Verwirrung ausgelöst haben. Er verstand einiges von den technischwissenschaftlichen Zusammenhängen, die mit dem Schluß der Raumkrümmung und der Beschaffenheit des Verstecks, in dem sich dieser Planet befand, zu tun hatten. Er wußte, daß man die geschlossene Raumfalte nicht so ohne weiteres verlassen konnte. Wie wollten ihm die beiden Beherrschenden zur Rückkehr nach Klongheim verhelfen, ohne vorher die Zustimmung der örtlichen Machthaber zu erwirken?
    Wachfunktion-11 beschloß, vorsichtig zu sein. Immerhin war es möglich, daß die Klong in eine Falle gelockt werden sollten - wenn ihm auch verborgen blieb, welchen Zweck die Falle haben könnte.
    „Wir sind den Beherrschenden dankbar", erklärte er diplomatisch.
    „Aber im Interesse einer reibungslosen Abwicklung unserer Rückkehr wäre es wünschenswert, wenn wir das Einverständnis der Herren dieser Welt besäßen. Es ist sogar so wünschenswert, daß wir uns nicht getrauen, diesen Raum zu verlassen, ohne daß uns dies ausdrücklich erlaubt wird."
    „Ihr wollt nicht mit uns kommen?" fragte Ruda traurig.
    „Nichts wäre für uns erstrebenswerter, als zusammen mit euch nach Klongheim zu fliegen", versicherte Wachfunktion-11. „Aber zuerst müssen die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden."
    Ruda war sichtlich enttauscht. Aber ihr instabiler Gemütszustand ließ eine längere Periode der Niedergeschlagenheit nicht zu. Binnen weniger Sekunden erhellte sich ihr hübsches Gesicht von neuem. Mit frischer Zuversicht in der Stimme fragte sie: „Es wurde davon gesprochen, daß sich auch Mitglieder einer anderen Familie der Schatt-Armarong hier befinden. Wo sind sie?"
    „Du meinst die Parsf", antwortete Wachfunklion-11. „Man bat sie von uns getrennt; sie sind, nehme ich an, in einem Raum ähnlich diesem untergebracht. Aber ich weiß nicht, wo er hegt."
    „Nun, das sollte kein großes Problem sein", sagte Ruda optimistisch. „Ich bedaure, daß ihr mein Angebot nicht annehmen wollt. Das bedeutet keineswegs, daß wir euch im Stich lassen. Wir werden uns bei der Regierung für euch verwenden. In der Zwischenzeit haben wir Wichtiges zu tun. Komm, Paoli."
    Ruda hatte von neuem die Initiative übernommen. Ehe Paoli begriff, wie ihr geschah, hatte Ruda sie bei der Hand ergriffen und in die Schleuse geführt. Sie schloß das hintere Schott und trat auf den Korridor hinaus, wo der überrumpelte Sicherheitsbeamte soeben dabei war, das Bewußtsein wiederzuerlangen. Flink hob Ruda die Waffe auf, die zu Boden gefallen war, und stopfte sie in eine Tasche ihres Gewands. Der junge Mann öffnete die Augen und sah sich verwundert um. Ein Anflug von Ärger huschte über sein Gesicht, als er Ruda erkannte.
    „Hör zu, ich habe keine Zeit", kam Ruda seinem Protest zuvor. „Wo habt ihr die Parsf untergebracht?"
    Der Beamte stutzte sich auf einen Ellbogen und griff sich mit der freien Hand ächzend an den Kopf.
    „Du meinst, das wollte ich dir auf die Nase binden?" fragte er.
    Ruda brachte die Waffe zum Vorschein. Sie brachte sie nicht in Anschlag oder zielte gar damit. Aber der junge Mann verstand die Drohung.
    „Vier Schotte weiter", stöhnte er. „Auf der rechten Seite."
    „Steh auf und geh vor uns her", befahl Ruda.
    Sie halfen ihm auf die Beine. Er torkelte vor ihnen her, eine Hand auf der schmerzenden Beule, die er Rudas Hieb verdankte. Ohne sich weiter zu sträuben, öffnete er das Schott des Parsf-Tresors. Ruda fiel auf, daß er sich dabei des öfteren umblickte.
    „Du wartest auf Hilfe, nicht wahr?" sagte sie. „Du

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