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1129 - Der befehlende Kode

Titel: 1129 - Der befehlende Kode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Weise die ironisch gemeinte Prophezeiung in Erfüllung gehen sollte.
     
    *
     
    Ein seltsames Gefühl.
    Er horchte in sich hinein und stellte fest, daß er frei von Kummer und Sorgen war. Es war ihm so leicht zumute, wie schon seit langem nicht mehr. Es gab keine Probleme. Die Welt war in Ordnung.
    Vorsicht, mahnte eine innere Stimme. Laß dir nichts weismachen.
    Später würde er die Stimme sein synthetisches Gewissen nennen. Im Augenblick hörte er sie zum ersten Mal. Sie machte ihn ärgerlich. Sie störte das Hochgefühl, das er noch vor einer Stunde empfunden hatte.
    Das weiß ich, sagte die Stimme. Aber man hat dich nicht präpariert, damit du Euphorie erfährst. Du hast eine Aufgabe zu erledigen. Setz dich hin und schreib deinen Namen!
    Es ärgerte ihn zwar, aber er gehorchte. Er setzte sich an den Tisch, zog ein Stück Folie zu sich heran, griff nach einem Stift und schrieb: Reginald Bull.
    Gut so, lobte die Stimme. Nur damit du weißt, daß ich dich jederzeit aus deinem Wahn reißen kann.
    Er schleuderte den Stift von sich. Seine blendende Stimmung war verflogen. Er erinnerte sich. Die Behandlung war abgeschlossen. Erek Nam Daar hatte ihn in einen Geistesgestörten verwandelt. Er sah sich um. Es kostete ihn Mühe, den Raum zu erkennen, in dem er sich aufhielt. Erst nach einer Weile erinnerte er sich, daß er früher schon hier gewesen war. Der Raum gehörte zum Hauptquartier Hanse. Es war einer der Besprechungsräume, die in der Nähe der Kommandozentrale lagen.
    Worauf wartete er?
    „Der Parsf Xal kann vorgeführt werden", sagte der Interkom. „Soll er eintreten?"
    Der Parsf Xal! Ein Gefühl der Vertrautheit und des Wohlbehagens überkam ihn, als er den Namen nennen hörte. War Xal nicht sein Freund?
    Vorsicht, warnte die Stimme zum zweiten Mal.
    „Soll eintreten", knurrte er.
    Die Tür öffnete sich. Auf dürren Spinnenbeinen betrat der Parsf den Raum. Der schwebende Leuchtring flackerte.
    „Ich spüre den Befehlenden Kode", bellte er. „Du bist einer der Beherrschenden."
    „Ich bin einer der Beherrschenden", bestätigte Reginald Bull. „Ich habe dich zu mir gerufen, damit wir über eure Rückkehr nach Parsfon sprechen können."
    An dieser Stelle hätte der Parsf den Einwand erheben müssen, es sei richtiger, wenn derart wichtige Dinge mit Yorl besprochen würden, der unter den Parsf den höchsten Rang einnahm. Daß Xal nicht protestierte, bewies, daß der Befehlende Kode wirksam war. Xal hielt es nicht für möglich, daß ein Beherrschender sich irrte.
    „Die örtlichen Machthaber haben ihre Zustimmung erteilt?" fragte er.
    Der zweite Test! Xal erkannte sein Gegenüber nicht als einen der „örtlichen Machthaber", obwohl er ihm in der Vergangenheit mehrmals begegnet war. Der Befehlende Kode neutralisierte die Erinnerung.
    „Ich habe sie dazu überredet", antwortete Bull. „Wann ist eine günstige Zeit für euren Aufbruch?"
    „Unseren Aufbruch?" echote der Parsf. „Alle Parsf rechnen damit, daß die Beherrschenden uns nach Parsfon begleiten."
    „Das haben wir vor. Drei von uns gehen mit den Parsf, drei mit den Klong."
    Xal widersprach auch diesmal nicht, obwohl er eigentlich der Meinung war, die Klong seien Gestörte und als solche der Nähe eines Beherrschenden nicht würdig. Auch hier schaltete der Befehlende Kode jeden Gedanken an Widerstand aus.
    „Es ist lange her", fuhr Bull fort, „seit das letzte Mal Kontakt zwischen euch und den Besitzern des Befehlenden Kodes bestand. Wir können diesen Planeten nur an Bord eines terranischen Fahrzeugs verlassen. Wie wird sich die Annäherung an Parsfon gestalten?"
    „Es befinden sich viele unserer Fahrzeuge im Innern dieses Sonnensystems", antwortete Xal. „Wir steuern eines von ihnen an. Wenn Yorl die Verständigung übernimmt, gibt es keine Schwierigkeiten. Die Terraner müssen sich sofort zurückziehen, nachdem wir an Bord des Fahrzeugs gegangen sind. Vom Fahrzeug aus wird Verbindung mit Parsfon aufgenommen. Man wird den Rat der Familienoberhäupter verständigen. Das ist alles."
    „Gut. Du kannst gehen. Teile allen Parsf mit, daß der Aufbruch sich im Lauf der nächsten fünf Stunden vollziehen wird. Du weißt, was eine Stunde ist?"
    „Als ich die Sprache der Fremden lernte, mußte ich auch ihre Zeit- und Längenbegriffe verstehen lernen. Darf ich dir eine Frage stellen, Beherrschender?"
    „Du darfst."
    „Es waren unser, als wir von den Fremden gefangengenommen wurden, weitaus mehr, als wir jetzt sind. Mehr als einhundert Parsf werden

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