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113 - Bote der Nacht

113 - Bote der Nacht

Titel: 113 - Bote der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wütend. »Der kann was erleben. Komm, Kayba, wir holen ihn uns wieder.«
    ***
    Mein Kopf hing in dieser grauen Dämonenklaue, und ich konnte nichts dagegen tun. Mago hatte mich getötet, aber seine schwarze Kraft hielt mich weiter am Leben. Mein Körper lag in einem Sarg, und ich würde diesen lispelnden Unhold überallhin begleiten und ihm bei seinen grausamen Untaten zusehen müssen.
    Es war ein unwürdiges Ende, das Mago mir zugedacht hatte.
    Er lachte. »Ich sehe dir an, daß du mit deinem Schicksal nicht einverstanden bist, Tony Ballard. Wenn deine Freunde davon erfahren, werden sie sich den Kopf darüber zerbrechen, wie sie dir helfen können. Aber du wurdest vom Höllenschwert enthauptet. So etwas läßt sich nicht mehr rückgängig machen.«
    »Meine Freunde werden nicht ruhen, bis mein Tod gesühnt ist, Mago«, sagte ich.
    »Die Gruppe wird ohne dich zerfallen. Du wirst es erleben . Jeder deiner Freunde wird seinen eigenen Weg gehen – und vielleicht schon bald uns beiden begegnen.«
    »Hat es einen Sinn, dich zu bitten, mich sterben zu lassen?« fragte ich ohne Hoffnung.
    »Nein, Tony Ballard. Ich habe dir gesagt, wie deine Zukunft aussieht, und daran halte ich fest.«
    ***
    Frank Esslin und Kayba wateten durch den Fluß und stiegen ans Ufer. Der Söldner der Hölle war wütend, weil sich Ledagh aus dem Staub gemacht hatte.
    »Warum vergessen wir den Mumienkönig nicht und begeben uns direkt zum Schlangentempel, Herr?« fragte der bärtige Riese.
    »Ledagh ist doch nicht wichtig für uns.«
    »Ledagh ist die größte Nebensächlichkeit von Coor«, sagte Frank Esslin. »Aber mich ärgert es, daß er denkt, mir nicht gehorchen zu müssen. Deshalb werden wir ihn eines Besseren belehren. Du wirst ihn dir mit deinen Gluthänden vornehmen.«
    »Er wird brüllen und die Amucas auf uns aufmerksam machen«, gab Kayba zu bedenken.
    »Ich werde ihm den Mund verschließen«, sagte Frank Esslin.
    »Außerdem bin ich davon überzeugt, daß die Amucas schon lange wissen, daß wir uns in ihr Gebiet gewagt haben. Eine Hexe ist ihre Anführerin, sagst du?«
    »Ja, Herr. Schön, wild und gefährlich soll sie sein.«
    »Die Amucas nehmen allen, die ihr Gebiet betreten, ihr Herz. Was geschieht mit den Körpern?« wollte Frank Esslin wissen.
    »Das weiß ich nicht, Herr. Das erfahren die Opfer erst, wenn es soweit ist, nehme ich an. Wenn ihnen niemand mehr helfen kann.«
    Esslin bückte sich und untersuchte den weichen Boden nach Spuren. Hier war der dürre Körper des Mumienkönigs aufgeschlagen. Und in welche Richtung war er geflohen?
    Kayba wies auf Esslins verletztes Bein. »Soll ich mich nicht zuerst darum kümmern, Herr? Die Wunde blutet.«
    »Wie lange brauchst du, um Sie zu versorgen?«
    »Das nimmt nur wenig Zeit in Anspruch, Herr«, sagte Kayba.
    Frank Esslin überlegte kurz. Im Gebiet der Amucas war es besser, so rasch wie möglich wieder topfit zu sein.
    »Na schön«, sagte er und setzte sich. »Ledagh hat keinen großen Vorsprung. Den machen wir leicht wieder wett.«
    Kayba entfernte sich. Er riß bestimmte Blätter ab, grub Wurzeln aus, sammelte Kerbtiere und zerdrückte Pflanzen, deren Saft eine heilende Wirkung hatte.
    Er zerrieb alles zwischen seinen Handflächen, die er leicht erhitzte, und bald wurde daraus eine knetbare Masse, die er so weit erwärmte, daß sie streichfähig wurde.
    Der Söldner der Hölle schob sein zerrissenes Hosenbein hoch, und Kayba trug die Salbe, die er auch noch magisch angereichert hatte, direkt auf die Wunde auf. Sie erkaltete langsam und fühlte sich wie hautfarbener Kautschuk an.
    »Wie lange muß ich das tragen?« fragte Frank Esslin.
    »Es wird abfallen, sobald die Wunde verheilt ist«, sagte Kayba.
    »Du brauchst dich nicht mehr darum zu kümmern.«
    »Großartig«, sagte Frank Esslin und stand auf. »Dann holen wir uns jetzt Ledagh wieder.«
    Aber der Mumienkönig war nicht geflohen.
    Er hatte sich nur einige Meter vom Flußufer zurückgezogen, um sich zu verstecken, denn er hatte verräterische Geräusche vernommen. Sie entdeckten ihn unter großen, hellgrünen Farnen.
    Er starrte sie entsetzt an, und Schaum glänzte vor seinen Lippen.
    Er zitterte, als würde er frieren. Seine Hände waren geballt, die Daumen nach innen geschlagen – wie bei einem Epileptiker.
    Frank Esslin begriff.
    »Amucas!« sagte er, und plötzlich brach Kayba neben ihm zusammen. Ein kleiner Giftpfeil, der hinten mit einem roten Federbüschel versehen war, steckte in seinem Hals.
    Esslins Kopfhaut

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