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113 - Bote der Nacht

113 - Bote der Nacht

Titel: 113 - Bote der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Ich sprach ja zu einem Trugbild. Die ganze Szene war ein einziges großes Trugbild. Das Beerdigungsinstitut ›Seelenfrieden‹ stand in Flammen. Mr. Silver war nicht da. Oscar Quarshie war tot, war ebenso enthauptet worden wie ich. Das war die Wahrheit.
    Ich erzählte sie Mr. Silver, stand auf und konnte nicht begreifen, daß mir meine Beine gehorchten.
    »Du hast recht, Tony«, sagte Mr. Silver eindringlich. »Mago ließ dich halluzinieren. Aber nicht jetzt, sondern davor. Nun hör dir mal meine Version an…«
    ***
    UND DAS PASSIERTE WIRKLICH…
    Mago tauchte im Beerdigungsinstitut auf. Er sah nicht aus wie immer, trug einen langen schwarzen Umhang, und sein faltiges Gesicht war grausam verzerrt.
    Wie eine Bowlingkugel rollte er einen Totenkopf auf uns zu. Der Kopf war angefüllt mit feindlicher Magie und fing an, aus allen Öffnungen zu strahlen.
    Die Strahlung blendete mich, und sie traf auch Oscar Quarshie.
    Wir wären erledigt gewesen, wenn Mr. Silver seinen Schutz nicht blitzschnell auch auf uns beide ausgedehnt hätte.
    Dadurch kam die schwarze Magie nicht voll zur Wirkung.
    Dennoch war sie aber stark genug, Quarshie und mich niederzustrecken. Wir verloren beide das Bewußtsein.
    Mr. Silvers Augen schossen Feuerlanzen auf den Totenschädel ab. Sie bohrten sich in die strahlenden Augenhöhlen und sprengten den gefährlichen Kopf.
    Der Totenschädel zerplatzte und löste sich auf. Gleichzeitig hörte das magische Strahlen auf, aber die Wirkung hielt weiterhin an.
    Mr. Silver versuchte sich Mago zu holen. Der Schwarzmagier flüchtete durch das Beerdigungsinstitut, und der Ex-Dämon war ihm dicht auf den Fersen.
    Trotzdem schaffte es Mago, sich aus dem Staub zu machen. Er schloß sich in einen kleinen Raum ein, und als Mr. Silver das Schloß geknackt hatte, war Mago verschwunden.
    Daraufhin kehrte der Hüne mit den Silberhaaren zu uns zurück.
    Er bemühte sich zuerst um Oscar Quarshie, und es kostete ihn große Mühe, den Bestattungsunternehmer zu wecken.
    Während dieser Ohnmacht ließ mich Magos Zauber all das Grauen, jenen entsetzlichen Horror erleben, der mich fast um den Verstand gebracht hätte.
    Es war alles nicht wahr gewesen. Mago besaß Shavenaar nicht. Er hatte mit dem Höllenschwert weder Oscar Quarshie noch mir den Kopf abgeschlagen.
    Alles nicht wahr! Was für ein Glück!
    Der Schwarzmagier hatte mir gezeigt, wie es hätte geschehen können, und dieses Grauen war nicht mehr zu überbieten gewesen.
    Was heute nur eine ungemein realistische Vision gewesen war, konnte vielleicht morgen schon tatsächlich geschehen, wenn ich unvorsichtig war. Das stimmte mich nachdenklich.
    Wenn Mr. Silver uns nicht gerade noch rechtzeitig geschützt hätte, wären wir verloren gewesen. Mago hatte mit diesem Totenkopf einen gefährlichen Trumpf in der Hand gehabt.
    Ich hatte tatsächlich geglaubt, alles wäre vorbei. Nun dankte ich dem Himmel, daß dies nicht der Fall war.
    ***
    Kayba und Ledagh wurden abgeführt. Frank Esslin hatte keine Ahnung, wohin man die beiden brachte. Er sah ihnen nach und war zufrieden. Es war ihm gelungen, Senira für sich zu interessieren. Er hatte den Mund ziemlich voll genommen. Bald würde er beweisen müssen, daß er wirklich so gut war, wie er behauptet hatte.
    »Verräter«, krächzte Ledagh unglücklich. »Du hast versprochen, mich zu töten.«
    »Was jammerst du?« gab Esslin grinsend zurück. »Du wirst ja sterben.«
    »Aber auf welche Art…«
    »Wer kann sich sein Ende schon aussuchen? Es kommt, wie es kommt. Finde dich damit ab.«
    Die Amucas verschwanden mit Kayba und Ledagh. Senira schickte alle fort. Nur Manyd war noch da, aber auch ihm befahl sie zu gehen. Sie wollte mit Esslin allein sein.
    »Erzähl mir von der Erde«, verlangte die schöne dunkelhäutige Hexe.
    »Was willst du hören?« fragte Frank Esslin.
    »Wie sieht es da aus?«
    »Bei uns ist die Entwicklung viel weiter fortgeschritten. Es leben keine Saurier und Drachen mehr«, sagte Esslin. »Die Menschen haben Maschinen erfunden, mit denen sie fliegen können, und sie besitzen Waffen, mit denen sie ihren Planeten zerstören könnten.«
    »Haben sie das vor?« fragte Senira.
    »Nein. Aber es könnte aus Versehen dazu kommen.«
    »Wozu haben sie so starke Waffen geschaffen, wenn sie sie nicht einsetzen wollen?« fragte die Hexe.
    »Das kann ich dir nicht mit ein paar Sätzen erklären. Das nimmt viel Zeit in Anspruch. Vielleicht kann ich es überhaupt nicht.«
    »Aber du bist doch auch ein Mensch.«
    »Nicht immer

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