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113 - Bote der Nacht

113 - Bote der Nacht

Titel: 113 - Bote der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Manyd.
    Der Alte sah ihn mißbilligend an.
    »Du wirst dich daran gewöhnen müssen, auch mir zu gehorchen«, sagte der Söldner der Hölle grinsend. »Von nun an bin ich Tag und Nacht an Seniras Seite. Wenn ich mit dir unzufrieden bin, sorge ich dafür, das Jeneod dein Herz bekommt!«
    Manyd zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen. Damit hatte ihm noch niemand gedroht. Abgrundtiefer Haß funkelte in seinen schwarzen Augen.
    »Ich weiß, daß du gegen mich bist«, sagte Frank Esslin kalt.
    »Aber das ist mir egal. Senira herrscht über diesen Stamm. Künftig wird sie euch auch Befehle erteilen, die von mir kommen. Verschwinde jetzt, sonst ziehst du dir meinen Zorn zu!«
    Manyd entfernte sich widerstrebend. Er gehorchte nur Senira zuliebe.
    Kayba trat an das Gitter und umschloß die Stäbe mit seinen riesigen Pranken.
    »Herr«, sagte er überrascht. »Ich hätte nicht gedacht, dich wiederzusehen. Ist es wahr? Du herrschst nun an Seniras Seite über die Amucas? Könntest du dann nicht veranlassen, daß man uns freiläßt?«
    »Nein«, sagte Esslin knapp.
    Kayba musterte ihn irritiert. »Herr, ich fühle meine Kräfte zurückkehren. Ich werde ausbrechen.«
    »Du wirst nichts dergleichen tun!« sagte Esslin gebieterisch.
    »Jeneod soll nicht mein Herz bekommen, Herr.«
    »Das wird er nicht.«
    »Stehst du etwa noch auf unserer Seite?« fragte Kayba hoffnungsvoll.
    »Ich werde mit Senira zum Schlangentempel aufbrechen. Ihr verhaltet euch ruhig, solange wir weg sind. Bei einem Ausbruchsversuch würden die Amucas sofort wieder ihre Blasrohre gegen euch richten. Also kein Ausbruch, verstanden? Ich habe mir ausbedungen, euch selbst zu Zombies machen zu dürfen, und Senira ist damit einverstanden.«
    »Wirst du es tun, Herr?« fragte Kayba ernst.
    »Natürlich wird er es tun!« schaltete sich Ledagh ein, ohne sich umzudrehen. »Du darfst ihm kein Wort glauben. Er hat noch nie die Wahrheit gesagt. Was hat er mir schon für Versprechen gegeben! Gehalten hat er kein einziges. Er ist ein Mord-Magier. Das sagt doch alles.«
    »Ich werde dich hier herausholen, Kayba«, sagte Frank Esslin.
    »Wir werden zusammen auf die Erde gehen. Glaubst du mir das?«
    Der bärtige Riese nickte. »Ja, Herr, ich glaube dir. Ich würde dich gern zum Schlangentempel begleiten, aber das ist wohl nicht möglich.«
    »Nein, Kayba, das geht nicht, aber es ist auch nicht nötig. Senira verfügt über starke magische Fähigkeiten, und die meinen sind auch wieder voll da. Wir werden mit den Schlangen keine Schwierigkeiten haben.«
    »Ich wünsche dir viel Glück, Herr«, sagte Kayba.
    Ledagh sagte nichts. Er drehte sich nicht einmal um, als Frank Esslin sich entfernte.
    ***
    Tucker Peckinpah wurde unruhig. Es wurde allmählich Zeit, aufzubrechen, und Tony Ballard und Mr. Silver waren immer noch nicht hier. Alle anderen befanden sich im Haus des reichen Industriellen: Jubilee, Vicky Bonney, Boram, der Nessel-Vampir, der Gnom Cruv, Lance Selby, Noel Bannister, Pater Severin, die Mitglieder des
    ›Weißen Kreises‹, Vladek Rodensky, Professor Bernard Hale und sein Schüler Chao Kai, Cuca und ihr Sohn, der Silberdämon Metal
    … Sie alle würden Abschied nehmen von Tuvvana, Cruvs hübscher Freundin, an der er so sehr gehangen hatte. Sie zu vergessen würde ihm unmöglich sein. Über den Verlust hinwegzukommen würde sehr viel Zeit beanspruchen, und niemand konnte dem sympathischen Gnom dabei helfen.
    Sie würden alle – bis auf Cuca und Metal – für ihn dasein, wenn er sie brauchte, das verstand sich von selbst, aber niemand konnte ihm Tuvvana ersetzen.
    Tuvvana war für Cruv unersetzlich.
    »Wir sollten allmählich zu den Wagen gehen«, bemerkte Tucker Peckinpah zu Vicky Bonney und Jubilee, aber er sagte es so, daß es alle hörten.
    Es kam zum allgemeinen Aufbruch. Lance Selby schloß sich den Mitgliedern des »Weißen Kreises« an, Pater Severin sprach mit Vladek Rodensky, dem Brillenfabrikanten aus Wien.
    Als Tucker Peckinpah in seinen silbernen Rolls Royce steigen wollte, rief ihn Cruv ins Haus zurück.
    »Ein Anruf aus Rom«, sagte der Gnom. »Carmine Rovere.«
    Der Industrielle eilte an den Apparat. Er schnappte sich den Hörer und meldete sich.
    »Ist Peter Black über den Berg?« wollte er wissen. Er sprach italienisch, obwohl Rovere sehr gut englisch konnte.
    »Tut mir leid, Mr. Peckinpah«, antwortete der junge Polizist. »Ich muß Ihnen die bedauerliche Mitteilung machen, daß die ärztliche Kunst versagt hat. Peter Black ist vor wenigen

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