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113 - Bote der Nacht

113 - Bote der Nacht

Titel: 113 - Bote der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Augenblicken gestorben…«
    ***
    Sie brauchten eine Stunde bis zum Schlangentempel. Senira führte Frank Esslin sicher durch den Urwald. Als der Söldner der Hölle den Tempel dann vor sich hatte, weiteten sich seine Augen vor Staunen.
    Er hatte schon viel gesehen, aber einen solchen Tempel noch nie.
    Es handelte sich um kein Bauwerk, sondern der ganze Tempel lebte . Der gesamte Tempel bestand aus Schlangen!
    Ihre Körper bildeten die Säulen, die das Dach trugen, ein Dach aus Schlangenleibern, und die Türen bestanden aus geflochtenen Reptilien, die niemals stillhielten, wodurch der Tempel ständig in Bewegung war und leicht hin und her schwankte.
    »Wer hat diesen Tempel errichtet?« wollte Frank Esslin wissen.
    »Die Schlangen selbst«, antwortete Senira. »Von überallher fanden sie sich ein und bildeten den Tempel.«
    »Zu welchem Zweck?« erkundigte sich der Söldner der Hölle.
    »Eines Tages soll hier Egnal, eine Schlangengöttin, Einzug halten. Niemand weiß, wann es sein wird.«
    »Hoffentlich nicht gerade in diesem Augenblick«, sagte Frank Esslin sarkastisch. »Und da ist Rheccman drinnen?«
    »Er kann nicht heraus. Ein Zauber hält in fest.«
    »Ein Schlangenzauber?« fragte Esslin.
    »Nein. Der Bannzauber jenes Mannes, der Rheccman hierher brachte, um ihn zu bestrafen. Angeblich war er mit der Arbeit des Tätowierers nicht zufrieden.«
    Ein Zischeln und Rasseln lag in der Luft. Esslin sah Kobras, Klapperschlangen, Anakondas, Mambas… Die ganze kriechende Palette war hier vertreten, und darüber hinaus jene Reptilien, die vor Urzeiten auch auf der Erde zu finden gewesen waren.
    Ein dünner, verzweifelter Schrei kam aus dem Tempel.
    Frank Esslin warf dem Amuca-Mädchen einen fragenden Blick zu.
    »Das war Rheccman«, sagte die Hexe.
    »Ein Beweis, daß er noch lebt«, sagte der Söldner der Hölle.
    »Hilfst du mir, ihn rauszuholen?«
    »Mein Abwehrzauber ist sehr stark. Er wird mich vor den Schlangen schützen«, sagte Senira.
    »Ich kann einen mindestens ebenso starken Zauber schaffen«, behauptete Esslin.
    »Dann können uns die Schlangen nichts anhaben.«
    Frank Esslin fragte nach dem Zauberer, der Rheccman hierher gebracht hatte. »Bekam sein Herz Jeneod?«
    »Nein«, sagte Senira.
    »Wieso nicht? Konntet ihr ihn nicht fangen?«
    »Du sagst es«, bestätigte die Hexe. »Er konnte fliegen und brachte sich rechtzeitig in Sicherheit. Bevor der erste Giftpfeil auf ihn abgeschossen wurde, befand er sich bereits in einer Höhe, die wir nicht erreichen können.«
    Frank Esslin grinste. »Man kann den Amucas also ein Schnippchen schlagen. Man braucht nur fliegen zu können.«
    Senira zog ärgerlich die Brauen zusammen. »Hört sich beinahe so an, als würde dich das freuen. Du solltest beizeiten damit anfangen, wie ein Amuca zu denken.«
    Den Teufel werde ich, dachte Frank Esslin. Ich werde nie ein Amuca werden, ein halber Baumaffe! Ich werde immer Frank Esslin bleiben – der Söldner der Hölle, der Mord-Magier! Nicht ich werde mich an andere anpassen. Die anderen müssen sich mir anpassen – und selbst das wird sie vor Schaden nicht bewahren!
    »Du hast recht«, sagte er und legte die Hand auf ihre nackte Schulter.
    Er vernahm ein leises Knistern. Ihr Abwehrzauber bestand bereits.
    Esslin wies auf den Tempel. »Gehen wir«, sagte er und hüllte sich mit einer starken magischen Doppelschicht ein, damit ihm in diesem Schlangentempel nichts zustieß.
    ***
    Wir betraten das Haus, in dem Rick Davenport wohnte, und hörten, daß im Keller gekämpft wurde. Mr. Silver und ich wechselten einen raschen Blick. Es bedurfte keiner Worte. Wir verstanden einander auch so bestens.
    Gleichzeitig flitzten wir aus den Startlöchern.
    Ich riß meinen Colt Diamondback aus dem Leder. Mit dem Daumen entsicherte ich die Waffe, während ich mit dem Ex-Dämon die Kellertür erreichte.
    Mr. Silver ließ mir nicht den Vortritt. Das tat er nur in ›Friedenszeiten‹. Jetzt war Krieg!
    Wir jagten die Stufen hinunter.
    Drei Personen befanden sich im Keller: ein Mädchen, zwei Männer. Einer der beiden Männer hatte einen Totenkopf. Das mußte Rick Davenport sein. Er war drauf und dran, das Mädchen umzubringen!
    Mr. Silver stieß sich ab. Seine Fäuste wurden zu Silber. Er traf damit Davenport. Das Totenkopf-Monster wurde von der Wucht des Schlages zurückgeworfen.
    »Schaff die beiden nach oben!« rief ich Mr. Silver zu.
    »Wirst du mit Davenport allein fertig?« fragte der Ex-Dämon.
    »Ja. Geh mir aus dem Weg. Bring die zwei in

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