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113 - Die Vampireule

113 - Die Vampireule

Titel: 113 - Die Vampireule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Lager herum, blieb stehen, suchte den Himmel ab und lauschte. Einmal hörte ich ein seltsames Heulen, konnte jedoch nichts sehen. Der Himmel war mit dunklen Regenwolken bedeckt, die den Mond verhüllten.
    Als ich wieder das Lager betrat, zündete ich mir eine Zigarette an.
    Neben dem Zelt, in dem Cosimo schlief, blieb ich stehen. Der Dämon stöhnte laut im Schlaf, dann murmelte er etwas.
    Ich bückte mich und blickte ins Zelt. Cosimo lag auf dem Rücken und schlug mit den Händen um sich. Sekunden später war er ruhig.
    Coco hatte sich ähnlich verhalten, als sie Olivaros Botschaft im Traum vernommen hatte. Vielleicht hatte Cosimo in diesem Augenblick ebenfalls eine Nachricht von Olivaro erhalten.
    „Wachen Sie auf, Cosimo!" sagte ich, packte den rechten Fuß des Dämons und zog daran.
    Cosimo knurrte unwillig und versuchte sich auf die Seite zu drehen, doch ich zerrte stärker an seinem Fuß.
    Schließlich hob er den Kopf und blickte mich verschlafen an.
    „Was wollen Sie?" fragte er gereizt.
    „Ich glaube, daß Sie im Schlaf eine Botschaft von Olivaro erhalten haben."
    Er setzte sich auf und strich sich über das schweißbedeckte Gesicht.
    „Ja, ich habe eine Botschaft erhalten", flüsterte er. Langsam stand er auf, trat aus dem Zelt und streckte sich.
    „Erzählen Sie!" bat ich.
    „Olivaro berichtete mir, daß die beiden Wächter, er nannte sie Psychos, mit ihm nach Cranasloe gehen, einer Ortschaft in der Nähe von Clonmacnoise. Dort soll es ein Tor geben. Er wird mir Zeichen geben, wie ich sein Versteck finden kann."
    „Das war alles?" fragte ich enttäuscht.
    „Ja. Mehr enthielt die Botschaft nicht."
    „Hm. Also soll sich in der Nähe von Cranasloe ein Tor der Janusköpfe befinden. Davon hätte ich doch etwas merken müssen", sagte ich mehr zu mir selbst. „In Jericho war eine gewaltige Leuchterscheinung zu sehen gewesen."
    „Es gibt auch andere Möglichkeiten, ein Tor zu schaffen, sagte mir einmal Olivaro. Andere Möglichkeiten, um die magische Kraft zu erzeugen, die ein solches Tor aufrechterhält. Das Tor soll dann mit menschlichen Augen nicht zu sehen sein, aber ein magisch geschulter Sinn würde die Ausstrahlung des Tores sofort spüren."
    Wenn das stimmte, dann wunderte es mich trotzdem, daß der magische Tisch im Tempel die Erschaffung des Tores nicht angezeigt hatte.
    Aber immerhin wußte ich nun, wo sich Olivaro aufhielt. Es mußte jetzt möglich sein, ihn zu finden. Ich konnte nur hoffen, daß ich ihn rechtzeitig erreichte, bevor ihn die beiden Wächter durch das Tor in die Welt der Janusköpfe entführt hatten.
    „Was war das?" fragte Cosimo.
    Ich hatte es auch gehört. Es war das seltsame Heulen gewesen, das ich schon einmal vor wenigen Minuten vernommen hatte.
    „Vielleicht ist es die Bluteule", meinte ich.
    Cosimo ging ein paar Schritte zur Seite. Die Ausstrahlung des Ys-Spiegels schien ihm nicht zu bekommen.
    Rasch schob ich den Kommandostab hoch. Dieser Magnetstab war ein magisches Vielzweckinstrument. Einige seiner Funktionen hatte ich bereits entdeckt, doch ich war sicher, daß ich noch immer nicht in der Lage war, all die Möglichkeiten zu nutzen, die in ihm steckten. Der Stab bestand aus einem knochenähnlichen Material unbekannter Herkunft. Ich blickte durch das Loch im verdickten Ende des Stabes und hielt ihn gegen den Himmel. Für einen Augenblick kniff ich das rechte Auge zusammen und konzentrierte mich. Plötzlich konnte ich sehen, als wäre es heller Tag.
    Ich drehte mich halb im Kreis herum, nahm eine undeutliche Bewegung wahr, blieb stehen und konzentrierte mich stärker. Nun funktionierte der Kommandostab als eine Art Fernrohr.
    Langsam strich ich mit der Zunge über die Lippen.
    „Aufstehen!" schrie ich so laut ich konnte. „Sofort alle aufstehen."
    Ich setzte den Kommandostab ab.
    „Was haben Sie gesehen?" fragte Cosimo.
    „Die Bluteule fliegt auf das Lager zu."
    „Also bewahrheitet sich Ihre Vermutung", stellte Cosimo fest.
    „Die Eule ist aber nicht allein", sagte ich rasch. „Etwa fünfzig andere Vögel fliegen hinter ihr her." Das Lager erwachte. Coco kam auf mich zu, gefolgt von Brian O'Reilly.
    „Die Frauen und Mädchen sollen in die Wagen gehen!" sagte ich. „Sie sollen die Fenster mit Brettern oder Kartons sichern! Habt ihr irgendwelche Waffen?"
    Die Frauen gehorchten.
    „Waffen haben wir keine", sagte Brian O'Reilly. Er sah mich verschlafen an.
    „Dann vielleicht etwas ähnliches, Prügel, Gabeln oder Werkzeug, die man als Waffen verwenden kann?"

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