Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1130 - Aufstand im Vier-Sonnen-Reich

Titel: 1130 - Aufstand im Vier-Sonnen-Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Große Sinne zu erwähnen. „Nun?" ertönte hinter ihm Lavarestes schrille Stimme. „Haben sich die Sieben Pyramiden gemeldet?"
    Boon drehte sich um und informierte Lavareste und Sprinklon, der ebenfalls hinzugetreten war, über sein Gespräch mit dem Betreuer der Sparte Seth-Apophis. „Damit sind wir von der Verantwortung befreit", schloß der alte, graugefiederte Raummeister. „Zumindest was den Boten betrifft. Aber Duurn Harbelon ist verschollen, möglicherweise tot.
    Ich gehe davon aus, daß der Betreuer uns Raummeister auffordern wollte, die Großen Sinne zu aktivieren. Dies war der letzte Stand der Entscheidungen, und nichts deutet darauf hin, daß diese Entscheidung geändert wurde.
    Dolg hat den Plan nicht annulliert."
    Woorn Sprinklon krächzte tadelnd. „Eine gewagte Interpretation", meinte der Raummeister. „Dolg hat den Plan nicht einmal erwähnt. Und jetzt, wo für die Regierung die Identität des Boten feststeht, gibt es auch keinen Grund, die Gefahren auf uns zu nehmen, die eine Landung auf Marrschen mit sich .bringt."
    „Es ist mir gleich, wie du darüber denkst", knurrte Boon. „Ich fliege auf jeden Fall nach Marrschen. Gleichgültig, ob der Fremde wirklich ein Bote Seth-Apophis' ist, die Sooldocks müssen die Stimme der Mentorin wieder direkt hören. Wie in der Vergangenheit. Ein Mittler kann nur eine Zwischenlösung darstellen."
    Sprinklon zögerte einen Moment. „Du machst einen Fehler, Carzel", erklärte er dann. „Die Lage hat sich völlig verändert. Es könnte das Ende der Raummeister bedeuten, wenn wir unter diesen Umständen eine so schwerwiegende Entscheidung wie die Aktivierung der Großen Sinne ohne direkte Anweisung der Regierung treffen."
    „Von einer Aktivierung war nicht die Rede", konterte der graugefiederte Raummeister. „Ich habe nur gesagt, daß ich nach Marrschen fliege. Ich werde das Leuchtfeuer, wenn nötig, eigenhändig instand setzen und dafür sorgen, daß der kosmische Puls zu schlagen beginnen kann, sobald die Regierung den Befehl dazu gibt."
    Lavarestes Gallertorgan war von einem tiefen, zufriedenen Gelb. „Das erscheint mir ein guter Kompromiß zu sein", stimmte der Grüngefiederte zu. „Wie unser Freund Boon bin ich ebenfalls der Meinung, daß die Regierung diesem ... Boten zu gutgläubig entgegentritt. Und Prinar Dolg ist ohnehin ein halber Pfaffe. Dem Betreuer ist nicht zu trauen.
    Kurz, in meiner Eigenschaft als hoher Raummeister des Vier-Sonnen-Reiches sage ich Carzel Boon meine volle Unterstützung zu."
    „Rede nicht so geschwollen, Bürschlein", schnappte Boon, ohne seine Rührung verbergen zu können. „Ein einfaches Ja hätte es auch getan."
    Cwon, Boons Mannberater, meldete sich mit einem Zischeln zu Wort. „Denkt an die Bernons, ihr Meister, denkt an die Cheercys, die dort in Höhlen und Erdspalten hausen", warnte Cwon. „Denkt an das Gift in der Luft und das Gift im Boden, an die Krater, die Strahlen, an die Ruinen, in denen unheiliges Leben nistet. Denkt an den Wahnsinn, dem ihr dort begegnet, und dem Tod, der euch auf jedem eurer Schritte verfolgt ..."
    Die drei Raummeister sahen sich unbehaglich an. „Wir reden später weiter darüber", sagte Carzel Boon schließlich. „Ich habe jetzt andere Dinge im Kopf. Mit den Schrecken von Marrschen werden wir uns noch früh genug befassen müssen."
    Er hastete davon.
    In der gewaltigen Zentrale der Orbitalstation war inzwischen wieder Ordnung eingekehrt. Die zahllosen Operatoren, Orbital- und Raummeister hatten ihre Plätze vor den Computern, Kontrollpulten, Kommunikations- und Fernsteueranlagen wieder eingenommen.
    Auf den Rundemporen - zehnstöckige Ringwülste, die durch Antigravschächte miteinander verbunden waren - herrschte wieder die übliche Atmosphäre aus routinierter Hektik und funktionellem Durcheinander.
    Der Orbitalmeister in seinem glasverkleideten Hochsitz überwachte mit den Sensoren der Station und der zahllosen Allroundgleiter den Kurs des fremden Raumschiffs.
    Staunend betrachtete Carzel Boon den seltsamen Flugkörper, der in maßstabgerechter Verkleinerung auf einem der Kontrollmonitoren abgebildet war.
    Das Raumschiff war plump im Vergleich zu den schlanken, aerodynamisch geformten Allroundgleitern der Sooldocks; es war nicht mehr als ein eckiger, schwarzer Kasten von enormen Ausmaßen, an dessen Bugteil wie eine winzige Warze eine Kuppel hervorstach.
    Boon fragte sich unwillkürlich, wie dieses Monstrum auf einem Planeten landen sollte.
    Seine Masse und seine ungünstige

Weitere Kostenlose Bücher