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1130 - Aufstand im Vier-Sonnen-Reich

Titel: 1130 - Aufstand im Vier-Sonnen-Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Form mußten zu heftigen Turbulenzen in der Lufthülle Vruggs führen.
    Nun, dachte der Raummeister, vielleicht hatte dieser Kasten Planetenfähren an Bord; Zubringerboote, die zwischen dem Orbitalen Trägerschiff und einer planetaren Basis hin und her pendelten.
    Sie würden es bald erfahren.
    Das Schiff des Boten schien sich an den Allroundgleitern, die es umschwirrten und sich dann zu einer gestaffelten Eskorte formierten, nicht zu stören.
    Noch immer wurde der Funkspruch auf allen Frequenzen ausgestrahlt.
    Höret, ihr Völkerscharen der Sooldocks...
    Abrupt wandte sich Carzel Boon ab.
    Seine Arbeit hier war beendet. Die Regierung würde sich um den Boten kümmern; sobald der monströse Kasten in den Orbit eingeschwenkt oder gelandet war, hatten die Raummeister ihre Aufgabe erfüllt.
    Andere Pflichten erwarteten ihn.
    Er dachte an Marrschen, den zweiten Planeten der orangenen Sonne Guduulfag, und trotz der angenehmen Wärme der Orbitalzentrale fröstelte ihm.
    Marrschen war kein Ort, den man aufsuchte. Marrschen war ein Fluch, ein Ort der Verdammten, Endstation für alle fehlkonstruierten und defekten Mann- und Frauberater, verseucht vom Erbe des Immerwährenden Krieges ... und Standort der Arratur, des kosmischen Leuchtfeuers, das auch Große Sinne genannt wurde. „Wohin?" fragte Teeber Lavareste, der das entschlossene Aufblitzen in Boons Gallertorgan richtig gedeutet hatte. „Zur Wartungsplattform KUR-BOSCH-74", antwortete Carzel Boon. „Die Überholungsarbeiten an der JUURIG müßten inzwischen abgeschlossen sein. Ich werde alle Vorbereitungen für den Flug nach Marrschen treffen und morgen um diese Zeit aufbrechen."
    Lavareste strich über sein grünes, hartes Gefieder. „Ich begleite dich, Carzel", sagte er bestimmt. „Es ist nicht recht, daß du dich allein in die Schrecken von Marrschen begibst. Du wirst Hilfe brauchen."
    „Auf Marrschen", murmelte der alte Raummeister düster, „gibt es keine Hilfe."
    „Ein Grund mehr für mich, dir meine starken Arme und meinen scharfen Verstand zur Verfügung zu stellen." Lavareste krächzte selbstzufrieden. „Oder meinst du, ich lasse zu, daß du allein den Ruhm einheimst, nach all den Jahrhunderten die Großen Sinne reaktiviert zu haben? „Teeber hat recht", kam Woorn Sprinklon dem jüngsten der drei Raumveteranen zu Hilfe. „Du wirst jede Unterstützung brauchen, die du bekommen kannst.
    Ich bleibe hier in der Orbitalstation und halte die Stellung. Sollten sich die Betreuer nach euch erkundigen, wird mir schon eine plausible Ausrede einfallen. Wenn es Schwierigkeiten gibt, laßt es mich wissen. Meine alte KAARZ ist zwar schon etwas angejahrt, aber noch schnell genug, um euch binnen Stunden aus jeder Falle herauszuhauen."
    Boon war einverstanden. „Und halte ein Auge auf diesen Boten", riet er Sprinklon zum Abschied. „Ich kann mir nicht helfen, aber diese ganze Sache ist mir suspekt wie ... wie..."
    Er suchte nach einem passenden Vergleich. „Wie fauler Gewürzbrei", warf Lavareste ein.
    Boon straffte sich. „Genauso ist es!"
    Dann verließen die beiden Raummeister, gefolgt von ihren Mannberatern, die Orbitalzentrale und machten sich auf den Weg zum Hangar der Allroundgleiter.
     
    6.
     
    Die Welt bestand für Duurn Harbelon nur noch aus Schwarz und Grau, aus Staub, der ihm in die Atemwege drang und ihn zu würgenden Hustenanfällen reizte, der die Schleimhäute seiner Faltmäuler verklebte und austrocknete und wie Feuer auf seinem Gallertorgan brannte.
    Der Boden war kahl.
    Nirgendwo wuchs ein Baum oder ein Strauch; nicht einmal Unkraut hatte nach den alten Kriegen die versengte Ödnis zurückerobert.
    Nach allen Seiten hin erstreckte sich die unfruchtbare Mondlandschaft. Hin und wieder stieß der Betreuer auf erodierte Krater, in denen brackiges Regenwasser stand. Graugrüner Schimmel trieb blasig quellend auf den Tümpeln, aber es war ein krankes, verdorbenes Grün und keine Farbe, deren Anblick die Monotonie des Schwarzgraus linderte.
    Zwei tiefe Erdspalten zogen sich parallel durch die Wüstenei. Ihr Grund war dunkel, und ihre einst glatten Wände waren abgebröckelt, unterhöhlt, eingesackt.
    Vielleicht hatten mächtige Energiestrahlen diese Spalten in den Boden gefräst; in den Tagen vor der Manifestation Seth-Apophis' hatten die Ahnen nicht davor zurückgeschreckt, die grausigsten Vernichtungswaffen aus ihren Arsenalen gegeneinander einzusetzen.
    Duurn Harbelon taumelte weiter.
    Die rote Sonne Kurbosch stand hoch am Himmel; eine gewaltige

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